Quellen
Anthologia Palatina IX 650.
Banduri Comm. 863.
„Denn die genannte Kirke, die zuerst Wettrennen in Italien gestiftet hatte, errichtete dort auch ein Hippodrom. ... Die Mitte desselben machte sie aus Holz und nannte es nach der Meerenge Euripus eben 'Euripus', weil sich diese 7 mal am Tage hin- und herbewegt. ... Die Wettrennen aber umkreisen den Euripus 7 mal.”
Kommentar: Zu Kirke und zu ihrer Beziehung zum Circus Maximus in Rom siehe Tertullian, spect. VIII 2.
Lit.: A. Banduri, Imperium orientale sive antiquitates Constantinopolitanae (Paris 1711; Venedig 1729) IV 863.
Chronicon Paschale 243,4.
Codinus, de originibus Constantinopolitanis 13:
„Der jetzt noch bestehende Hippodrom wurde von demselben Severus erbaut, als dort die Gärten von zwei Brüdern und einer Witwe lagen. Bis zur ehernen viereckigen Säule war der Platz eben, von dort bis zur Sphendonè wurden wegen des Geländegefälles gewaltige Stützen und Substruktionen hergestellt. Dort befindet sich auch die sog. Kalte Zisterne, weil die Gegend ganz abschüssig war. Der eine Teil der Stufen wurde noch von Severus erbaut, der andere Teil aber blieb unvollendet, weil er die Nachricht erhielt, dass die Gallier Rom verheerten und er nach dort abreiste.”
Codinus, de originibus Constantinopolitanis 14.
Lit.: I. Bekker, Georgii Codini excerpta de antiquitatibus Constantinopolitanis, CSHB (Bonn 1843) 14.
Codinus, de originibus Constantinopolitanis 19:
„Als er (d.i. Konstantin d.Gr.) aber eine Rennbahn nach dem Vorbild der römischen bauen wollte, fand er diejenige des Severus vor und vollendete dieselbe, namentlich den einen Teil der Sitzstufen an den beiden Umgängen und oberhalb der Schranken und die Sphendonè und die Wendemarke und die Demen. Alle Bronzearbeiten und Statuen, die er aus verschiedenen Orten zusammengebracht hatte, stellt er zur Zierde der Stadt auf, ebenso die Säulen der Portiken. Die Säulenhallen selbst pflasterte er mit Steinen und er selbst veranstaltete das erste gymnische Spiel und Wagenrennen.”
Lit.: J.-P. Migne (Hrsg.), Georgii Codini Opera omnia. accedit Ducae, Michaelis Ducae nepotis Historia Byzantina Accurante et denuo recognescente, PG 157 (Paris 1866) p. 464.
Codinus, de originibus Constantinopolitanis 52-55.
„Nachdem sie viele Bildwerke aus Rom hergebracht hatten, stellten sie einige - vornehmlich 60 - im Hippodrom auf, worunter sich auch eine des Augustus befindet."
Aus Nikomedia kamen viele Statuen, von denen auch diejenige des Diokletian bis heute erhalten ist, die aber unbedeutend ist und mitten im kaiserlichen Kathisma steht.
Ebenso auch von Athen und aus Kyzikos und Kaisareia und Tralles und Sardes und Mokissos, und aus Sebasteia und Satala und Chaldeia und dem großen Antiocheia und aus Zypern und von Kreta und aus Rhodos und von Chios und Antalya und Smyrna und Seleukeia und aus Tyana und Ikonion und von Nikaia in Bithynien und aus Sizilien, und aus den Städten des Orients und des Okzidents kamen verschiedene Statuen und Schaustücke durch Konstantin dem Großen, die auch gesetzt und aufgestellt wurden.
Die Statue der Artemis steht im Hippodrom, wo sich die Ringkämpfer üben.
Die vier goldenen Pferde aber, die man oberhalb der Schranken sieht, kamen durch Theodosius den Jüngeren von Chios ...
Die wilden Tiere und Menschen fressenden Ungeheuer im Hippodrom sind die eine Justinians des Tyrannen (d.h. Justinians II.), welche die Geschichte seiner zweiten Herrschaft verkündet,
die andere, an der sich auch das Schiff befindet, ist - wie die einen sagen - Skylla, welche die aus der Charybdis kommenden Menschen verschlingt, und es ist Odysseus, den sie mit der Hand am Kopf festhält. Andere aber sagen, dass es das Meer und die Erde und die sieben Zeitalter sind, welche verschlingen und verschlungen werden; andere wieder: die Sintflut, der übrig Bleibende aber sei das siebte Zeitalter.
Die auf dem Sessel sitzende aber sei nach den einen Verina, die Gemahlin von Leo dem Großen, nach anderen Athena, die aus Griechenland gekommen sei.
Die Hyäne aber wurde aus dem großen Antiocheia von Konstantin dem Großen geholt.
Die übrigen Bildwerke des Hippikos aber, die männlichen und weiblichen und die verschiedenen Pferde und die Säulen der Wendemarken und die steinernen und ehernen Obelisken der Wendemarken und die Geschichten an dem Monolith, und die Pferde lenkenden Statuen mit ihren mit Bildwerk versehenen Basen, und die Säulen der Galerien mit ihren Kapitellen und Postamenten, und den Brustbildern in der Sphendonè und den Gebälken und den Stufen und Basen, woher sie stammen, findet man dort geschrieben.
Vorzüglich an den ehernen Toren sind alle Geschichten der letzten Tage und künftigen Dinge, die Apollonios von Tyana zum Andenken an die Ereignisse darstellte, damit sie unvergänglich bleiben. Ähnlich wurden auch in der ganzen Stadt die Bilder bezaubert. ....
Desgleichen schreiben aber auch die Dreifüße mit den delphischen Schalen und die Reiterstatuen, weshalb sie gesetzt sind und was sie bedeuten." (Übers. nach Unger)
Lit.: J.-P. Migne (Hrsg.), Georgii Codini Opera omnia. accedit Ducae, Michaelis Ducae nepotis Historia Byzantina Accurante et denuo recognescente, PG 157 (Paris 1866) 519-524; F.W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte, I (Wien 1878) 321-323 Nr. 879.
Expositio totius mundi et gentium, 50:
Constantinopolis autem omnia praecipua habere potest propter Constantium. Nec non vero etiam circensium spectaculum saevisse spectatur.
Lit.: A. Riese, Geographi latini minores (Heilbronn 1878; ND Hildesheim 1995) 118.
Glycas, IV 252.
„Und Severus ... gab dem Hippodrom den ersten Grundbau, Konstantin der Große fügte aber die Umgänge, Sitzreihen und die übrige Ausstattung hinzu. Von Nikomedia, Antiochia und anderen Städten wurden die Bildwerke in denselben gebracht, denn damals war ihre Anbetung erloschen und an denselben war auch Vieles über die zukünftigen Dinge eingegraben."
Lit.: Michael Glyca, Opera omnia, PG 158 (Paris 1866) p. 473.
Hesychius Mil., Πάτρια Κωνσταντινουπόλεως (Illustris origines Constantinopolis) 37:
„Als aber der Zorn des Severus gewichen war, gelangten sie wieder zu größerem Schmuck, indem er ihnen das große Bad beim Altar des Zeus Hippios oder den sog. Hain des Herakles, wo dieser die Rosse des Diomedes gebändigt haben soll - Zeuxippos wird der Platz genannt - prachtvoll ausführte, und die demselben nahe gelegene Stätte der Wettrennen, die den Dioskuren geweiht ist, mit Zuschauerbänken und Säulenhallen ausstattete. Dort geben noch jetzt die Wendemarken durch die auf den bronzenen Obelisken liegenden Eier die Zeichen der Kampfrichter zu erkennen." (Übers. nach F.W. Unger)
Lit.: F.W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte, I (Wien 1878) 59; C. Müller (Hrsg.), Fragmenta historicorum graecorum, IV (Paris 1885) 153;
Leo Gramm. 87:
„Er baute die Stadt nach seiner Ankunft in Byzanz im 25. Jahr. ... Darauf kam er nach Byzanz, wobei er auch die heiligen und edlen Väter mitnahm, damit die Stadt, die er baute, von ihnen geweiht werde. Er baute den Palast und das Hippodrom und die beiden anmutigen Arkaden und das Forum.”
Lit.: I. Bekker (Hrsg.), Leonis Grammatici Chronographia (Bonn 1842) p. 87.
Nicephorus Callisti Xanthopulus VII 41:
„Nahe dabei (d.i. neben dem Kaiserpalast) richtete er das Hippodrom ein und zwei aus gebrannten Ziegeln gebaute Arkaden zum Schutz der Spaziergänger.”
Suda, σ 181 (Suda-online)
Urbs Constantinopolitana Nova Roma:
Regio tertia:
Tertia regio plana quidem in superiore parte, utpote in ea circi spatio largius explicato, sed ab eius extrema parte nimis prono clivo mare usque descendit.
Continet in se eundem circum maximum, ...
Lit.: A. Riese, Geographi latini minores (Heilbronn 1878; ND Hildesheim 1995) 134; A. Berger, Regionen und Straßen im frühen Konstantinopel, Mitt DAI Istanbul 47, 1997, 360 (academia.edu).
Nicetas Choniata, de signis Constantinopolitanis 5 (p. 859 ed. Bekker):
„Auch der Vernichtung der im Hippodrom stehenden Bildwerke und anderer bewundernswerter Werke enthielten sich die dem Schönen abgeneigten Barbaren nicht, sondern prägten auch diese zu Geld um:
Der große Heraklios Trihesperos, der prächtig auf einen Korb gesetzt war, wurde herabgeworfen, über den das Fell eines Löwen ausgebreitet war und der, obgleich aus Erz, schrecklich ausschaute und dem wenig fehlte, dass er nicht ein Gebrüll ausstieß, und welcher der untätig dabei stehenden Masse nicht einen Schrecken einjagte. Er saß aber nicht seinen Köcher entleerend, nicht seinen Bogen in den Händen haltend und auch nicht die Keule schwingend, sondern den rechten Fuß ausstreckend sowie auch dieselbe Hand soweit es ging, das linke Bein aber im Knie gekrümmt und die linke Hand auf den Ellbogen stützend und die Vorderarme emporstreckend und das Haupt kummervoll auf die Fläche der Hand neigend und so sein Schicksal beklagend und über die Kämpfe zürnend, die ihm Eurystheus nicht aus Notwendigkeit, sondern von seinem Glück aufgeblasen aus Neid auferlegte. Er war von breiter Brust, von breiten Schultern, das Haar wild, die Hinterbacken voll, von starken Armen und nach meiner Meinung von solcher Größe, dass Lysimachos (soll heißen: Lysippos) das Idealbild des Herakles zu verbessern trachtete, der dieses erste und zugleich letzte hervorragende Kunsterzeugnis seiner Hände aus Erz goss, dass eine einen Daumen umspannende Schnur die Länge eines Männergürtels hat und der Schenkel die eines Mannes.
Mit diesem nahmen sie auch den gesattelten und mit Geschrei fortlaufenden Esel und den ihm folgenden Eselstreiber, die Cäsar Augustus in Actium, dem griechischen Nikopolis, aufgestellt hatte, weil er, als er bei Nacht ausging, um das Heer des Antonius auszuspionieren, einem Manne begegnete, der einen Esel trieb, und auf die Frage, wer er denn sei und wohin er gehe, die Antwort erhielt: Ich heiße Nikon, und mein Esel Nikandros, ich gehe in das Lager des Kaisers.
Und auch von der Sau und der Wölfin, welche Romulus und Remus gesäugt hatte, hielten sie ihre Hände nicht fern, sondern um geringer bronzener Statere willen übergaben sie die alten Ehrwürdigkeiten des Volkes der Giesserei. Ferner den mit dem Löwen ringenden Mann und das Nilpferd, dessen Hinterteil in einem mit Schuppen bedeckten Schwanz endet, und den Elefanten mit geschwungenem Rüssel, dazu die Sphingen, die vorn wohlgestaltet wie Frauen sind und hinter schrecklich wie wilde Tiere, aber ganz ungewöhnlich, indem sie auf den Füßen gingen und gleichzeitig von Flügeln getragen wurden, sodass sie mit den Vögeln von größtem Gefieder wetteiferten; und das ungezäumte Pferd, das die Ohren spitzt und schnaubt, und stolz und folgsam einherschreitet.
...
Ferner das alte Übel der Skylla, die bis zum Gesäß weibliche Gestalt zeigt, und zwar schlank und üppig und voller Wildheit, von dort an aber ist sie gespalten in wilde Tiere, die in das Schiff des Odysseus springen und vieler seiner Gefährten fressen.
Auf dem Hippodrom war aber auch ein bronzener Adler aufgestellt, eine neue Erfindung des Apollonios von Tyana und ein prächtiges Kunstwerk seiner Zauberei. Denn als er einst zu den Byzantiern kam, wurde er gerufen, um die Schlangenbisse zu heilen, an denen jene übel litten ... So stellte er den Adler auf die Säule, ein Schaustück, das der Seele Vergnügen einflößt. Er streckte die Flügel wie zum Flug aus und unter seinen Füßen wand sich eine Schlange in Ringeln und hinderte ihn am Auffliegen, indem sie mit dem Vorderteil des Körpers wie zum Biss gegen die Flügel drang. Aber das giftige Tier richtete nichts aus, denn von der Schärfe der Krallen eingeschnürt, wurde jegliche Regung erstickt, und es schien eher zu schlummern, als zum Kämpfen mit dem Vogel auf dessen Flügel loszugehen. Und die Schlange hielt ihren letzten Atem aushauchend ihr Gift zurück, das mit ihr zugleich erstarb. Der Adler aber, stolz und bloß nicht über den Sieg aufjauchzend, versucht, die Schlange mitzunehmen und durch die Luft zu tragen, wie aus dem Blitzen des Auges und dem Sterben der Schlange zu erkennen ist, von der man, wenn man sie sah, sagen müsste, dass sie ihre Umschlingungen und tödliche Bisse vergessen und die übrigen Schlangen in Byzanz durch ihr Beispiel verscheucht und gewarnt habe, auf das Land fort zu ziehen. Und nicht allein wegen des Gesagten war das Bild des Adlers bewundernswürdig, sondern auch, weil es die Tagesstunden, die mit 12 Zahlen auf die Flügel eingraviert waren, auf das Deutlichste denen, die mit Verstand den Blick darauf richteten, anzeigte, wenn die Sonnenstrahlen nicht durch Wolken verdunkelt waren.
Was aber soll ich von der weißarmigen Helena mit schönen Füßen und schlankem Hals sagen? Hat sie denn die schwer zu Besänftigenden besänftigt? Nicht im geringsten hat sie das vermocht, sie, die durch ihre Schönheit alle, die sie sahen, fesselte, obwohl sie theatralisch gekleidet war und wie Morgentau anzuschauen, und wenn auch aus Erz liebreizend im Gewande, im Kopfputz, im Kranz und in den Haarflechten, denn diese waren feiner als Spinnweben. Die Bildsäule aber übertraf alles. Ihr Antlitz war leuchtend wie Gold und Edelstein, das Haar aber, fließend und im Winde flatternd, hinten durch eine Scheibe zusammengehalten, bis zu den Schenkeln hinabreichend. Die Lippen waren wie ein Kelch, etwas geöffnet, als ob sie einen Laut von sich zu geben schien. Ihr liebliches Lächeln war rasch entgegenkommend und erfüllte jeden mit Freude, der den Glanz des Blickes und den Bogen ihrer Augenbrauen sah. Und die übrige Wohlgeformtheit ihres Körpers war nicht mit Worten zu beschreiben. ...
Doch dieses Wort sei mir noch erlaubt: Auf einer Säule saß eine Frau von jugendlichem Aussehen, welche die alleranmutigste Gestalt hatte, das Haar nach hinten hochgebunden, auf beiden Seiten des Gesichts aufgewickelt. Sie stand nicht an einem hohen Platz, sondern so, dass sie erreichbar war, wenn man die Hände nach ihr ausstreckte. Die rechte Hand dieser Figur, unter welcher sich keine Stütze befand, hielt einen Mann zu Pferd an einem Pferdefuß auf einer Handfläche, wie ein anderer einen Becher mit einem Getränk hält. Der Reiter war von kräftiger Gestalt, den Körper gerüstet, die Beine mit Schienen versehen, auf ganz natürliche Weise Krieg signalisierend. Das Pferd aber spitzte die Ohren wie beim Schall der Tuba, den Nacken hoch und mit wildem Blick, mit seinen Augen ein mutiges Rennen verheißend, die Füße waren aber in die Luft erhoben und zeigten einen kriegerischen Tritt an.
Nach diesem Bild waren zunächst an der östlichen Wendemarke der Quadrigen, welche die des Rybios genannt wird, wagenlenkende Männer aufgestellt, als Programme der Geschicklichkeit im Fahren, indem sie nicht nur mit lauter Stimme den Wagenlenkern Vorschriften geben."
Lit.: F.W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte (Wien 1878) 317-321 Nr. 878; F. Grabler (Hrsg.), Die Kreuzfahrer erobern Konstantinopel. Die Regierungszeit der Kaiser Alexios Angelos, Isaak Angelos uns Alexios Dukas, die Schicksale der Stadt nach der Einnahme sowie das "Buch von den Bildsäulen" (1195–1206) aus dem Geschichtswerk des Niketas Choniates, Byzantinische Geschichtsschreiber, 9 (Graz 1958).
Sozomenos II 3:
„ (4) Weil er (d.i. Konstantin d.Gr.) die Einheimischen als Bürger nicht für zahlreich genug hielt entsprechend der Größe der Stadt, ließ er an den Straßen in lockerer Bebebauung riesige Gebäude errichten, machte angesehene Männer mit ihren Angehörigen zu Eigentümern und ließ sie in diesen Häusern ansiedeln. Einige ließ er aus Alt-Rom, andere aus anderen Provinzen kommen. (5) Indem er (d.i. Konstantin d.Gr.) aber Abgaben anordnete, teils für die Bauten und die Verschönerungen der Stadt, teils für den Unterhalt der Bürger, und die Stadt mit allem Anderen versah, sie mit einem Hippodrom und Brunnen und Säulenhallen und den übrigen Bauten freigiebig ausstattete, nannte er das neue Rom 'Konstantinopel'. ... (6) Er konstituierte auch einen zweiten großen Rat, den man Senat nennt, und verlieh ihm die gleichen Ehren und supplicationes, wie sie auch im älteren Rom üblich sind. ”
Sozomenos II 5:
„ (3) Von jetzt an konnte wer wolte, die bisher unzugänglichen und nur den Priestern bekannten Räume (sc. in den heidnischen Tempeln) betreten, und von den Kultstatuen wurden die aus wertvollen Materialien bestehenden, von anderen Sachen, was noch brauchbar erschien, im Feuer geschieden: Sie gingen in den Staatsschatz ein. Die künstlerischen Bronzefiguren wurden aus allen Gegenden zur Ausschmückung in die nach dem Kaiser benannte Stadt geschafft. (4) Und so stehen noch heute öffentlich an den Straßen, im Hippodrom und im Palast die Statuen des in Pytho (d.i. Delphi) weissagenden Apollon, die Musen vom Helikon, die delphischen Dreifüße und der berühmte Pan, den der Spartaner Pausanias und die griechischen Städte nach dem Perserkrieg gestiftet hatten. ” (Übers. nach Günther Christian Hansen)
Zosimus II 31.
„Das Hippodrom stattete er (d.i. Konstantin d.Gr.) mit aller Schönheit aus, indem er das Heiligtum der Dioskuren zu einem Teil desselben machte, deren Statuen noch heute in den Arkaden des Hippodroms zu sehen sind. Er stellte in einem Teil des Hippodroms aber auch den Dreifuß des Apollon zu Delphi auf, der in sich auch das Bild des Apollon selbst enthielt.”
Maße
Beschreibung
Literatur
Onuphrius Panvinius, De ludis circensibus, II (Venedig 1600) 60-61; Onuphrii Panvinii Veronensis De Ludis Circensibus Libri II - De Triumphis Liber unus - Quibus universa fere Romanorum veterum sacra, ritusque declarantur, ac figuris aeneis illustrantur, cum notis J. Argoli J.U.D. et additamento N. Pinelli (Padua 1642) (google)
A. Rambaud, De Byzantino hippodromo et circensibus factionibus (Paris 1870; ND New York 1962)
RE 4,1 (Stuttgart 1900) 994-995 s.v. Constantinopolis (Oberhummer)
J. Ebersholt, Constantinople byzantine et les voyageurs du Levant (Paris 1918)
S. Casson, Preliminary report upon the excavations carried out in and near the hippodrome of Constantinople in 1927 (London 1928)
S. Casson, Second report upon the excavations carried out in and near the hippodrome of Constantinople in 1928 (London 1929)
S. Casson, Les fouilles de l'hippodrôme de Constantinople, Gazette des Beaux Arts 30/1, 1930, 215-241.
R. Janin, Constantinople Byzantine. Développement urbain et répertoire topographique, Archives de l'Orient Chrétien, 4 (Paris 1950) 177-188. 333 (archive.org)
L. MacDonald, The hippodrome at Constantinople, ungedruckte Diss. Cambridge/Mass. 1956.
R. Guilland, Etudes sur l'Hippodrome de Byzance III & IV: Rôles de l'empereur et des diverses fonctionnaires avant et pendant les courses. Les courses de l'Hippodrome, BSI 26, 1965, 1-39.
R. Guilland, Les hippodromes de Byzance. L'hippodrome de Sévères et l'hippodrome de Constantin le Grand, BSI 31, 1970, 182-188.
G. Dagron, Naissance d'un capitale, Constantinople et ses institutions de 330 à 451 (Paris 1974) 298-364.
W. Müller-Wiener, Bildlexikon zur Topographie Istanbuls (Tübingen 1977) 64-71.
S.G. Bassett, The collection of antiquities in the Hippodrome at Constantinople, in: Ninth annual Byzantine studies conference, abstracts of papers, november 4-6, 1983, Duke University, Durham, North Carolina 34-35.
J.H. Humphrey, Roman circusses. Arenas for chariot racings (London 1986)
C. Barsanti, Note archeologiche su Bisanzio Romana, Milion 2, 1990, 11-50.
S.G. Bassett, Antiquities in the hippodrome of Constantinople, DOP 45, 1991, 87-96. (JSTOR)
C. Heucke, Circus und Hippodrom als politischer Raum. Untersuchungen zum großen Hippodrom von Konstantinopel und zu entsprechenden Anlagen in spätantiken Kaiserresidenzen, Altertumswissenschaftliche Texte und Studien, 28 (Hildesheim - Zürich - New York 1994)
Franz Alto Bauer, Stadt, Platz und Denkmal in der Spätantike. Untersuchungen zur Ausstattung des öffentlichen Raums in den spätantiken Städten Rom, Konstantinopel und Ephesos (Mainz 1996) 247-254.
S. Bassett, The urban image of late antique Constantinople (Cambridge 2004)
B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010)
E. Işin, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 2. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 2 (Istanbul 2010)
G. Dagron, L'hippodrôme de Constantinople. Jeux, peuple et politique (Paris 2011)
Schlangensäule
Die Schlangensäule ist der Rest eines Dreifußes, den die Griechen aus Anlass ihres Sieges über die Perser bei Platää in das Apollonheiligtum nach Delphi geweiht hatten. Er steht auf der ehemaligen Spina und die umeinandergeschlungenen Schlangenkörper endeten in Schlangenköpfen, die irgendwann abgeschlagen, aber bei Grabungen wiedergefunden wurden. Ungewiss ist, wann der Dreifuß aus Delphi nach Konstantinopel verbracht wurde: Der Bezug der Stelle bei Zosimus II 31 auf diesen delphischen Dreifuß gilt als unsicher. Auf der Spina des Hippodroms diente er nachgewiesenerweise als Wasserspeier; aus den drei Schlangenköpfen sollen nach dem Bericht des italienischen Reisenden Buondelmonti aus den Jahren zwischen 1435 und 1439 Milch, Wein und Wasser gesprudelt haben.
Demosthenes 59 (gegen Neaira), 97.
Diodor XI 33,2.
Herodot IX 81:
„Als die Schätze gesammelt waren, teilte man den Zehnten (d.i. aus der Beute der Schlacht von Platää) davon dem Gott in Delphi zu. Daraus wurde jener eherne Dreifuß aufgestellt, der auf der dreiköpfigen ehernen Schlange ruht und ganz in der Nähe des Altares vor dem Tempel steht.” (Übers. J. Feix)
Pausanias X 13,9:
„Gemeinsam weihten die Griechen aus der Schlacht bei Platää einen goldenen Dreifuß, der auf einer bronzenen Schlange stand. Was an dem Weihgeschenk aus Bronze war, war auch zu meiner Zeit noch unversehrt; das Gold aber haben die Führer der Phoker nicht ebenfalls übrig gelassen.” (Übers. E. Meyer)
Thukydides I 132:
„ ... Allein er (d.i. Pausanias) er erweckte durch seine Verschmähung der spartanischen und die gesuchte Nachahmung der persischen Lebensart gewaltigen Argwohn gegen sich, dass er mit seinem Rang in der gegenwärtigen Verfassung nicht zufrieden sei. Unter anderen Beispielen seiner seiner Abweichung von den eingeführten Satzungen, die sie alle in Betracht zogen, fiel ihnen besonders auf, dass er sich einst die Freiheit genommen hatte, auf den Dreifuß von Delphi, den die Griechen als Erstlingsgabe aus der persischen Beute geweiht hatten, selbst eigenmächtig folgendes Distichon zu setzen:
«Führer hellenischen Volkes, als er Mediens Scharen vertilgte
Weihte Pausanias hier dieses Geschenk dem Apoll.»
Dieses Distichon ließen die Lakedämonier damals gleich schon vom Dreifuß abmeißeln und stattdessen die Namen der Städte einmeißeln, die nach ihrem gemeinschaftlichen Sieg über die Perser dieses Denkmal aufgestellt hatten.” (Übers. nach O. Güthling)
Lit.: Cristoforo Buondelmonti. Liber insularum (ULBD Ms. G 13). Faksimile und Kommentar, herausgegeben von Irmgard Siebert und Max Plassmann. Mit Beiträgen von Arne Effenberger, Max Plassmann und Fabian Rijkers (Wiesbaden 2005); P. Gyllius, Topographia Constantinopoleos et de illius antiquitatibus, II (Lyon 1562) Kapitel 13 (MDZ); O. Frick - E. Curtius, Ausgrabungen der Schlangensäule auf dem Hippodrom zu Constantinopel, Monatsberichte der preussischen Akademie der Wissenschaften Berlin, 1856, 162-181; F.W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte, I (Wien 1878) 308-311; R. Meister, Varia. 1. Zur Inschrift der Schlangensäule. 2. Consoles - consol, Wiener Studien, 70, 1957, 232-234; Th.F. Madden, The Serpent Column of Delphi in Costantinople: Placement, Purposes, and Mutilations, Byzantine and Modern Greek Studies 16, 1992, 111-145 (academia.edu); W. Gauer, Konstantin und die Geschichte: Zu den ’Spolien’ am Konstantinsbogen und zur Schlangensäule, in: M. Wacht (Hrsg.), Panchaia: Festschrift für Klaus Thraede, Jahrbuch für Antike und Christentum, Ergänzungsband, 22 (Münster 1995) 131-140; R.H.W. Stichel, Die ’Schlangensäule’ im Hippodrom von Istanbul. Zum spät- und nachantiken Schicksal des Delphischen Votivs der Schlacht von Plataiai, Mitt DAI Istanbul 47, 1997, 315-348; J. Bardill, The monuments and decoration of the hippodrome in Constantinople, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 164-167.
weblinks:
Obelisk des Theodosios
Stiftungsinschriften am Sockel des Obelisken, ILS 821, CIG IV 286 (EDH):
Difficilis quondam dominis parere serenis
iussus et extinctis palmam portare tyrannis
omnia Theodosio cedunt subolique perenni-
ter denis sic victus ego domitusque diebus
iudice sub Proclo superas elatus ad auras
κίονα τετράπλευρον ἀεὶ χθονὶ κείμενον ἄχθος
μοῦνος ἀναστῆσαι Θευδόσιος βασιλεύς
τολμήσας Πρόκλος ἐπεκέκλετο καὶ τόσος ἔστη
κίων ἠελίοις ἐν τριάκοντα δύω
„Widerstrebend einst, den erlauchten Herren zu gehorchen, ist mir befohlen, die Palme zu tragen auch über die ausgelöschten Tyrannen. Alls weicht Theodosius und seiner ewig dauernden Nachkommenschaft. So bin ich bezwungen und besiegt in drei mal zehn Tagen. Unter Proclus als Präfekten bin ich zu den hohen Lüften erhoben.
Die viereckige Säule, die immer lastend auf der Erde lag, wagte als einziger Kaiser Theodosius aufzurichten. Den Proclus rief er sich zur Hilfe. Und so stand diese gewaltige Säule, als zum 32. Male die Sonne aufging.” (Übers. nach Hans Kähler)
Anthologia Palatina IX 682:
„Diese vierseitige Säule lag lastend schon immer am Boden;
Fürst Theodosios erst hat sie zu heben gewagt
und es dem Proklos geboten. Am zweiunddreißigsten Tage
hob dann die Säule, dies Werk riesiger Größe, sich auf." (Übers. H. Beckby)
Lit.: F.W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte, I (Wien 1878) 303-307; Heinz Kähler, Der Sockel des Theodosiusobelisken in Konstantinopel als Denkmal der Spätantike, Acta ad archaeologiam et artium historiam pertinentia, 6, 1975, 47; A. Effenberger - K.H. Priese, Überlegungen zur Aufstellung des Theodosios-Obelisken im Hippodrom von Konstantinopel, in: B. Brenk (Hrsg.), Innovation in der Spätantike (Wiesbaden 1996) 207-271; E. Mayer, Rom ist dort, wo der Kaiser ist. Untersuchungen zu den Staatsdenkmälern des dezentralisierten Reiches (Mainz 20029 115-129; A. Effenberger, Gymnasium 114, 2007, 597-598; J. Bardill, The monuments and decoration of the hippodrome in Constantinople, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 155-164.
weblinks:
Gemauerter Obelisk
Inschrift aus der Zeit des Konstantinos VII. Porphyrogenetos:
Übersetzung nach Unger:
"Dieses vierkant'ge Wunder von Erhabenheit,
Durch Zeit verwüstet, hat nun Konstantin, der Herr,
Des' Sohn Romanos ist, der Ruhm des Kaisertums,
Besser erneuert als vor Alters es erschien,
Denn der Koloss auf Rhodos war wohl staunenswert,
Gleich staunenswert ist dieses Erz an dieser Statt."
Lit.: F.W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte, I (Wien 1878) 307-308; St. Casson - D. Talbot-Rice - A.H.M. Jones - G.F. Hudson, Preliminary report upon the excavation caried out in the Hippodrome of Constantinople in 1927 (London 1928) 11-12; A.M. Woodward, Journal of Hellenic Studies 47, 1927, 262 (St. Casson); Martin Schede, Archäologischer Anzeiger 1929, 329-330; J. Bardill, The monuments and decoration of the hippodrome in Constantinople, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 149-155.
Statuen für Rennfahrer
Alte Basis des Rennfahrers Porphyrios; AO: Istanbul, Archäologisches Museum:
Lit.: A.A. Vasiliev, The monument of Porphyrius in the hippodrome at C'ple, DOP 4, 1948, 29-49 (JSTOR); D. Tabachovitz, Zu dem Wagenlenker Porphyrios gewidmeten Inschriften, Eranos 54, 1958, 159-172; A. Cameron, Porphyrius the charioteer (Oxford 1973); K.M.D. Dunbabin, The Victorious Charioteer on Mosaics and Related Monuments*, American Journal of Archaeology 86, 1982, 76 (JSTOR); J. Bardill, The monuments and decoration of the hippodrome in Constantinople, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 171-177 Abb. 9,23. 28. 29.
weblink:
Neue Basis des Rennfahrers Porphyrios; AO: Istanbul, Archäologisches Museum:
Lit.: A. Cameron, Porphyrius the charioteer (Oxford 1973); K.M.D. Dunbabin, The Victorious Charioteer on Mosaics and Related Monuments*, American Journal of Archaeology 86, 1982, 76 (JSTOR); J. Bardill, The monuments and decoration of the hippodrome in Constantinople, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 171-177 Abb. 9, 24-27. 30.
weblinks:
Porphyrios-Statuen
Anthologia Graeca XV 44 (online):
”Als Porphyr dem Kampfe entsagt und den Gürtel hinwegtat,
war ihm ob seinem Verdienst längst schon ein Erzbild geweiht.
Nun erstellte man ihm aus Erz und Silber ein andres.
Wahrlich, ein seltnes Geschenk wurde dir, Alter, zuteil.
Doch nach dem Rufe des Volkes ergriffst du aufs neue die Peitsche,
und wie zum zweiten Mal jung rast du im Stadion hin." (Übers. Herrmann Beckby)
Anthologia Graeca XV 46 (online):
"Dies ist der Libyer Porphyr. Auf siegreich stürmenden Wagen
hat er als einziger sich Kränze um Kränze geholt.
Denn die Königin Nike, die Flatterin zwischen Parteien,
folgte ihm wechselnd, wie er Farbe und Kleidung getauscht.
Mehr aber ziemt er den Blauen. So gaben ihm diese ein Bild auch,
golden ob seinem Verdienst, ehern ob ehernem Kampf." (Übers. Herrmann Beckby)
Anthologia Graeca XV 47;
Anthologia Graeca XVI 335 (online):
"Kalchas' Sohne Porphyr gaben Kaiser und Volk diese Statue.
Kränze aus mühlosem Sieg haben ihn lastend bedeckt.
Jüngster war er der Lenker, so sehr wie der beste von ihnen,
und seine Siege im Kampf hoben ihn allen voraus.
Wahrlich, es wäre wohl recht, ein Standbild aus Gold ihm zu geben,
nicht eine Statue aus erz, wie es den andern geschah." (Übers. herrmann Beckby)
Anthologia Graeca XVI 336. 337. 338. 339. 340. 341. 342. 343. 344. 345. 346. 347. 348. 349. 350. 351. 352. 353. 354. 355. 356. 357. 358. 359. 360. 361. 362. 380. 381.
Lit.:
Statue des Rennfahrers Anastasios
Anthologia Graeca XVI 379.
Lit.:
Statue des Rennfahrers Faustinos
Anthologia Graeca XVI 363. 364.
Anthologia Graeca XVI 382 (online):
"Sieh, welches Werk der Meister dieses Baues schuf.
Traun, hätte er mit starkem Dach es nicht bedeckt,
Faustinos schwänge zum Himmel auf. Denn er,
der Grünen Stolz dereinsten, lebt schier samt dem Ross.
Ja, heb das Dach weg, und er stürmt zum Äther hoch." (Übers. Herrmann Beckby)
Anthologia Graeca XVI 383.
Lit.:
Statue des Rennfahrers Julianos
Anthologia Graeca XV 45 (online);
Anthologia Graeca XVI 386.
Anthologia Graeca XVI 387 (online):
"Zu Wagen siegte Julian von der Partei
der Roten ob den Gegnern all im Hippodrom.
Und gäbe ihm er Maler noch des Lebens Hauch,
er ist bereit, im Wagenkampfe wiederum
die Spitze zu erobern und den Siegeskranz." (Übers. Herrmann Beckby)
Lit.:
Statue des Rennfahrers Konstantinos
Anthologia Graeca XV 41. 42.
Anthologia Graeca XV 43 (online):
"Konstantin ziemte gewiss für seine Verdienste ein Goldbild,
denn seine herrliche Kunst fand einen gleichen nicht mehr.
Als er ein Junger noch war, bezwang er gefeierte Fahrer;
als er zum Alter gelangt, hat er die Jungen besiegt.
Drum, ob auch tot er nun ist, nach ewig bleibender Weisung
setzten ihm Kaiser und Volk voller Verehrung dies Bild." (Übers. Hermann Beckby)
Anthologia Graeca XVI 365. 366. 367. 368. 369. 370. 371. 372. 373. 374. 375. 384. 385.
Lit.:
Statue des Rennfahres Uranios
Anthologia Graeca XV 48 (online):
"Würdig des großen Faustin und des Faustiniaden ward neben
beide Uranios hier nun von dem Kaiser gestellt.
Ob der Siege, die er in zahlloser Menge errungen,
ward er von seiner Partei göttlicher Pelops genannt.
'Wie doch immer ein Gott den Gleichen zum Gleichen gesellet!'
also sagt wohl mit Recht jeder, der diese hier sieht." (Übers. Hermann Beckby)
Anthologia Graeca XV 49 (online):
"Zwei mal, Uranios, schenkte die Nike ein Standbild mit Beifall
beider Parteien nur dir: Als du noch kämpftest und als
du aus dem Kampfe geschieden. Denn zwanzig ruhmvolle Jahre
bei der Blauen Partei haben dich einstens bekränzt.
Doch du entsagtest den Wagen. Da haben dich Grüne geladen:
Du gabst ihnen den Sieg, sie gaben dir dieses Bild."
Anthologia Graeca XVI 376. 377.
Anthologia Graeca XVI 378 (online):
"Nah bei Uranios stehen die Statuen Nikaias und Neuroms;
bracht ihn die eine zum Licht, schenkte die andre ihm Ruhm.
Ob er an dieser gestartet, gestartet an jener, er siegte,
da er die Spitze gleich nahm oder geschickt sie erstritt
Drum erstellte man ihm aus Gold eine Statue: wie dieses
unter Metallen erglänzt, glänzte vor Fahrern er selbst." (Übers. Herrmann Beckby)
Das Gedicht erwähnt zwei Statuen von je einer Personifiktion der Stadt Nikaia und von Neurom bzw. Byzanz. Sie scheinen am Start im Hippodrom gestanden zu haben. Nikaia war auch der Geburtsort des Uranios.
Lit.:
Statue eines unbekannten Verwandten des Konstantinos
Anthologia Graeca XV 50 (online).
Lit.:
Pferde von San Marco
Lit.: Codinus 53.
Griechische Herrscher
Statue Alexanders d. Gr.
Anthologia Graeca XVI 345.
Lit.:
Statuen römischer Kaiser
Kaiser-Statue des Anastasios I. (491-518)
Kaiser Anastasios begünstigte entgegen seinen eigenen Versprechungen und gegen das chalkedonische Glaubenbekenntnis eine monophysitische Glaubensrichtung: Die daraus resultierenden Spannungen gipfelten im sog. Staurotheis-Aufstand, in welchem sich die Zirkusparteien im Jahre 512 gegen den Kaiser erhoben. Eine Erhebung des Areobindus zum Gegenkaiser blieb jedoch ohne Folgen. Immer noch ausgeübte pagane Riten wurden streng geahndet. Pantomimische Aufführungen wurden zeitweise untersagt.
Anthologia Graeca XI 270 (online):
"Weltverderbender König, dir gab man kein Standbild aus Bronze,
da es zu wertvoll für dich, sondern ein eisernes Bild
wegen des furchtbaren Elends, des Hungers, des Mordens und Rasens,
die deine Herrschaft so oft allesverwüstend erregt." (Übers. Hermann Beckby)
Johannes Lydus, de magistratibus III 46.
Lit.: vgl. Alexander Puk, Das römische Spielewesen in der Spätantike, Millenium-Studien, 48 (Berlin - Boston 2014) 175-176 mit Zitaten des Prokop von Gaza, Pan. 1 und 29 über die Pantomimen. Allg. zu Anastasios siehe wikipedia mit Lit.-Angaben. Johannes Lydus: wikipedia.
Statue des C. Iulius Cäsar
Lit.: S.G. Bassett, Antiquities in the hippodrome of Constantinople, DOP 45, 1991, 92.
Statue des Diokletian
Lit.:
Statue des Gratian
Codinus 53:
„Im Peripatos der beiden Rennparteien standen Statuen zu Pferd und zu Fuß von Gratian und Valentinian und Theodosius und eine zum Lachen von dem buckligen Firmilian."
Suda γ 427 (Suda online).
Suda σ 1084 (Suda online)
... ὅτι ἐν τῷ Περιπάτῳ ἔφιπποι στῆλαι ἵσταντο Γρατιανοῦ καὶ Οὐαλεντινιανοῦ καὶ Θεοδοσίου καὶ κυρτοῦ Φιρμιλιανοῦ πρὸς γέλωτα. ...
„ ... Im Peripatos standen Reiterstatuen des Gratian und Valentinian und Theodosius und zum Lachen eine des buckligen Firmilian. ..."
Statue von Konstantin d. Gr.
Lit.: J.-P. Grélois, Western travelers' perspective on the hippodrome, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 224-225.
Statue des Valentinian
Codinus 53.
Suda σ 1084.
Statuen historischer Persönlichkeiten
Statue(nbasis) des Cn. Pompeius bzw. Theophanes von Mytilene
Lit.: J. Bardill, The monuments and decoration of the hippodrome in Constantinople, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 170-171.
Götter, mythologische Figuren und Gruppen
Lanuvische Sau
Lit.:
Romulus und Remus
Lit.:
Adam und Eva, siehe Herakles und die Hesperiden
Lit.:
Artemis
Lit.:
Athena
Lit.:
Athena, sitzend
Lit.:
Dioskuren
Lit.: S.G. Bassett, Antiquities in the hippodrome of Constantinople, DOP 45, 1991, 90.
Hekate
Lit.:
Nike-Victoria
Anthologia Graeca XVI 345.
Zeus
Lit.:
Herakles und die Hespriden oder die Hydra
Lit.: S.G. Bassett, Antiquities in the hippodrome of Constantinople, DOP 45, 1991, 91.
Herakles und der nemeische Löwe
Lit.: A. Berger, The hippodrome of Constantinople in folklore and legend, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 206-211.
Herakles, ruhend
Lit.: S.G. Bassett, Antiquities in the hippodrome of Constantinople, DOP 45, 1991, 90.
Neu-Rom (Byzanz), Personifikation der Stadt
Eine Statue, welche die Personifikation Neu-Roms darstellt, scheint neben dem Start im Hippodrom gestanden zu haben.
Lit.:
Nikaia, Personifikation der Stadt
Eine Statue, welche die Personifikation der Stadt Nikaia darstellt, scheint neben dem Start im Hippodrom gestanden zu haben.
Lit.:
Skylla-Gruppe
Anthologia Palatina IX 755:
„Wenn es nicht blinkte, das Erz, und dadurch verriete, es handle
sich um ein Kunstwerk, das unser Herrscher Hephaistos geformt,
meinte man wohl aus der Ferne, hier stünde leibhaftig die Skylla,
und sie sei aus dem Meer nun auf die Erde entrückt.
Also springt sie heran und zeigt eine Wildheit im Ansturm,
als zertrümmerte sie Schiffe im brausenden Meer.” (Übers. H. Beckby)
Lit.: A. Bandurius, Imperium orientale sive antiquitates Constantinoplitanae, II (Paris 1711) 846.
Anthologia Palatina XI 271:
„Neben die Skylla setzte man hier die wilde Charybdis,
den Anastasios, hin, grausam und gierig nach Blut.
Fürchte dich, Skylla, er könnte auch dich sogar noch verschlingen,
einen Dämon aus Erz schlagen zu lumpigem Geld.”
Epigrammata Bobiensia 51:
In Scyllam Constantinopolitanam in circo
Frendentem Scyllam metus est prope litoris oram
sic sisti, Caesar: vincula necte prius.
nam potis est virtus spirantis fallere aeni,
ut prius astringat, navita quam caveat.
„Furcht erweckt die zähnefletschende Skylla, die du,
Cäsar, so nahe am Meer aufstelltest. Fessle sie erst!
Denn des atmenden Erzes Täuschungskraft ist doch so mächtig,
dass ein Seeman erstarrt, eh' er sich schützen kann.”
Lit.: W. Speyer (Hrsg.), Epigrammata Bobiensia (Leipzig 1963) 62.
Nicetas Choniata, de signis Constantinopolitanis 5.
Themistios, or. 22 περὶ φιλίας (p. 279b; ed. Dindorf):
„Oft glaube ich, habe ich eine Statue der Skylla betrachtet; sie war nicht so, wie Homer es erzählt. Die Künstler stellen in dem Werk vielmehr etwas noch Sinnvolleres dar. Sie bilden sie von der Kopfspitze bis zu den Weichen als Jungfrau. Gleich von den Hüften läuft sie jedoch in Hunde aus, die schrecklich und furchterregend sind: Drei Reihen Zähne haben sie, ihre Köpfe sind nach oben gerichtet, und soviel es von diesen auch gibt, sie gieren alle nach dem Fang.”
Lit.: O. Waser, Skylla und Charybdis in der Literatur und Kunst der Griechen und Römer, Diss. Zürich 1894, 116 ff.; W.H. Roscher, Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie, IV (Leipzig 1909-1915) 1061-1063 s.v. Skylla I (O. Waser); E.H. Freshfield, Notes on a Vellum Album containing some original sketches of public buildings and monuments drawn by a German artist who visited Constantinople in 1574, Archaeologia 62, 1922; G. Becatti, La colonna coclide istoriata (Rom 1960) 201-202; B. Andreae, Laokoon und die Gründung Roms (Mainz 1988) 100-110; A. und E. Alföldi, Die Kontorniat-Medaillons (Berlin - New York 1990) 157; G. Hafner, Die Laokoon-Gruppen. Ein gordischer Knoten, Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abh. der geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse 1992, Nr. 5 (Mainz 1992) 33; S.G. Bassett, DOP 45, 1991, 90. 91; P.F. Mittag, Alte Köpfe in neuen Händen. Urheber und Funktion der Kontorniaten, Antiquitas Reihe 3, Bd. 38 (Bonn 1999) 97; A. Berger, The hippodrome of Constantinople in folklore and legend, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 197-198; G. Dagron, L'hippodrôme de Constantinople. Jeux, peuple et politique (Paris 2011) 104-105. Zu Themistios: wikipedia.
Bellerophon
Lit.:
Kalydonischer Eber
Anthologia Graeca XV 51.
Lit.: A. Berger, The hippodrome of Constantinople in folklore and legend, in: B. Pitarakis, Hippodrom/ Atmeydani: İstanbul’un Tarih Sahnesi. 1. Hippodrome/ Atmeydani. A Stage for Istanbul’s History. 1. Catalogue, Pera Museum, February 15th, 2010 (Istanbul 2010) 200-201.
Eselstreiber
Sueton, Augustus 96.
Nicetas Choniata, de signis Const. 5.
Lit.: M. Manfredini, L’asinaio di Azio, Annali della Scuola normale superiore di Pisa, 3, 16, 1986, 481-483; S.G. Bassett, Antiquities in the hippodrome of Constantinople, DOP 45, 1991, 90.
ludi aus Anlass des Konsulatsantritts
Ammianus Marcellinus XXII 7,1-2.
Lit.: Alexander Puk, Das römische Spielewesen in der Spätantike, Millenium-Studien, 46 (Berlin - Boston 2014) 188.
Dies natalis der Stadt Konstantinopel, 11. Mai 330 n.Chr.
Hesych. 41.
Hesych. Mil. or. Const. 42 (=FHG IV 154).
Kodin. 17 (Bonn).
Kedrenus I 497.
Zonaras XIII 3.
Malalas XIII 8 (321-322 Dindorf):
„ ... Er (d.i. Kaiser Konstantin d.Gr.) erbaute aber auch das Hippodrom und vieles andere. Und als er alles vollendet hatte, veranstaltete er ein Pferderennen. Dort sah er sich das erste Rennen an und trug damals als erster auf seinem Scheitel ein Diadem aus Perlen und Edelsteinen: Er wollte nämlich das Wort des Propheten erfüllen, welches lautet: 'Du hast auf sein Haupt einen Reif aus Edelsteinen gelegt.' Denn keiner von denen, die vor ihm Kaiser waren, hatte jemals so etwas getragen. Und im Monat Artemision (= Mai) beging er am 11. im Jahre 378 nach der Ära von Großantiocheia ein großes Fest. Mit einem göttlichen Edikt ordnete er an, dass an diesem Tage das Gründungsfest seiner Stadt begangen werde und an diesem 11. des Monats Mai solle das öffentliche Zeuxippos-Bad seine Tore öffnen, das nahe beim Hippodrom, der Rhegia und dem Palast lag. Für sich ließ er eine andere Statue aus vergoldetem Holz anfertigen, in welcher er in seiner Rechten die Tyche - auch sie war vergoldet - der Stadt trug, die er nun 'Anthusa' nannte. Er befahl auch, dass eben an jenem Tag, an dem aus Anlass der Stadtgründung ein Pferderennen abgehalten wurde, dieses hölzerne Standbild einziehen sollte. Die Soldaten sollten ihm in ihren Stiefeln und Mänteln das Geleit geben und alle sollten dabei Kerzen in ihren Händen halten. Der Wagen solle an der oberen Wendemarke vorbeiziehen und zum Skamma gegenüber der Kaiserloge seinen Weg nehmen. Der jeweilige Kaiser solle sich erheben und seine Ehrerbietung erweisen, wenn er dieses Standbild des Konstantin und der Tyche der Stadt erblicke. Dieser Brauch wird bis heute eingehalten.”
Chronicon Paschale I 527 ff.
Lit.: H. Schiller, Geschichte der römischen Kaiserzeit, II. Von Diocletian bis zum Todes Theodosius des Großen, Handbuch der Alten Geschichte, ser. 3, Abt. 2 (Gotha 1887) 223 ff.; F.W. Unger, Quellen der byzantinischen Kunstgeschichte (Wien 1878) 62 ff.; 323 Nr. 880; RE 4,1 (Stuttgart 1900) 963 s.v. Constantinopolis (Oberhummer); Gilbert Dagron, Naissance d'une capitale. Constantinople et ses institutions de 330 à 451, Bibliothèque byzantine (Paris 1974) 32 ff.; Peter Herz, Neue Forschungen zum Festkalender der römischen Kaiserzeit, in: H. Cancik - Konrad Hitzl (Hrsg.), die Praxix der Herrscherverehrung in Rom und seinen Provinzen (Tübingen 2003) 63-65.
Dies natalis der Stadt Konstantinopel, 11. Mai 562.
Malalas XVIII 135 (490-491 Dindorf):
„In eben diesem Monat wurde die übliche Gründungsfeier der Stadt nicht am normalen Datum begangen, sondern man vollführte es am 13. desselben Monats. Und als nach Beendigung des Pferderennens die Grünen abzogen und ihren Weg über die Säulenhalle des Moschinianos nahmen, da wurden diese Grünen von gewissen Leuten aus dem Hause, das nach der Familie des Appion benannt ist, Unbill angetan. Sodann griffen die Parteigänger der Blauen die Grünen an und es kam an verschiedenen Stellen zu einer Straßenschlacht.”
Triumph des Belisar (534 n.Chr.)
Prokop, bell. Vand. II 9,3:
„Als Belisar mit Gelimer und den Vandalen nach Byzanz kam, wurden ihm die höchsten Ehren zuteil, wie sie in alten Zeiten den siegreichen Feldherrn erwiesen wurden. 600 Jahre waren es schon her, daß jemand dieser Auszeichnung würdig war – Titus, Trajan und die übrigen Kaiser abgerechnet, die siegreich aus einem Barbarenkrieg heimgekehrt waren. Die ganz Beute samt den Kriegsgefangenen mit sich führend, zog er im Triumph, wie die Römer sagen, mitten durch die Stadt, allerdings nicht ganz nach alter Sitte, sondern zu Fuß einherschreitend, von seinem Palast zum Hippodrom an den Ort, wo der kaiserliche Thron stand. Zu der Beute gehörte alles königliche Gerät, als da sind: goldene Thronsessel und Sänften, deren die Königin sich zu bedienen pflegte, viele edelsteinbesetzte Kleinodien, goldene Trinkgefäße, das ganze Tischgerät, außerdem viele tausend Talente Silber und der ganze Schatz kaiserlicher Gefäße, die von der Plünderung des Kaiserpalastes in Rom durch Geiserich herrührten, darunter das jüdische Tempelgerät, das einst Titus aus Jerusalem nach Rom gebracht hatte. … Als Gefangene schritten im Triumph einher Gelimer, mit einem Purpurgewand bekleidet, und seine ganze Sippe, ferner die schönsten und größten von allen Vandalen. Als Gelimer in den Hippodrom eintrat, den Kaiser auf hohem Thron sitzen sah und das dichtgedrängte Volk zu beiden Seiten und unwillkürlich sein Schicksal damit in Vergleich bringen mußte, weinte oder seufzte er nicht, sondern murmelte nur fortwährend in sich hinein: „Eitelkeit der Eitelkeit, alles ist Eitelkeit“, wie es in der heiligen Schrift der Hebräer geschrieben steht. Als er vor dem Thron des Kaisers stand, nahm nan ihm das Purpurgewand ab und zwang ihn, sich vor der kaiserlichen Majestäte in den Staub zu werfen. Übrigens mußte Belisar dasselbe tun, da er ebenso wie jener vor dem Kaiser als Schutzflehender erschien. Kaiser Justinian und Kaiserin Theodora beschenkten die Töchter Hilderichs und alle, die noch vom Kaiser Valentinian abstammten, reichlich. Auch an Gelimer gaben sie ein sehr anständiges Gut in Galatien, wo er mit den Seinen künftig wohnen sollte. Unter die Patrizier wurde er aber nicht aufgenommen, da er seiner arianischen Ketzerei nicht entsagen wollte.“ (Übers. nach D. Coste)
Lit.:Mischa Meier, Das Ende des Konsulats im Jahr 541/42 und seine Gründe, ZPE 142, 2003, 273-300, hier: 287; Alexander Puk, Das römische Spielewesen der Spätantike, Millenium-Studien, 48 (Berlin - Boston 2014) 184. Vgl. Robert von Ranke Graves, Belisar Der Ruhmreiche (Stuttgart 1962) 245-247.