Öffnet internen Link im aktuellen FensterQuellen 

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAmmianus Marcellinus XXII 7,1-2.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterAnthologia Palatina IX 580. 

Öffnet internen Link im aktuellen FensterArrianus, Epict. 4,10,21.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterClaudian, panegyricus Manlio Theodoro

Öffnet internen Link im aktuellen FensterCodex Iustinianus

Öffnet internen Link im aktuellen FensterIulian, Briefe 8.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterMamertinus, gratiarium actio Iuliano

Öffnet internen Link im aktuellen FensterProkop, Anekdota 26,12-15. 

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSHA Aurelianus.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterSymmachus, Briefe VII 4.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterDarstellungen

Öffnet internen Link im aktuellen FensterLiteratur

Die Konsuln waren in der römischen Republik die höchsten Jahresbeamten, nach ihnen wurden die Jahre gezählt und datiert. Mit Beginn der Kaiserzeit setzte jedoch ein Machtverlust ein: Das Amt wurde mehr und mehr rein repräsentativ, und ab dem 4. Jh. wurden dieser rein repräsentativen Funktion finanziell belastende Aufgaben, wie vor allem die Veranstaltung von Spielen, hinzugefügt. Seit republikanischer Zeit oblag den Konsuln die Ausrichtung außerordentlicher Spiele (Liv. 5,31; 30,2,8; Cicero, pro Sestio 55,117; Cassius Dio XLVIII 32,55. LVI 1,1; Martial VIII 78), seit dem Prinzipat auch diejenige von Jahresfesten, wie etwa Kaisergeburtstagen oder den Öffnet externen Link in neuem Fensteraktischen Spielen.

Kaiser Öffnet internen Link im aktuellen FensterTiberius übertrug die Wahl der Konsuln und Öffnet externen Link in neuem FensterPrätoren 14 n.Chr. dem Senat, und schließlich wurde das Amt nur noch vom Kaiser verliehen; es war aber weiterhin höchst angesehen und begehrt, da seine Bekleidung nach wie vor den Zugang zur Reichsaristokratie bedeutete. Bis ins 3. Jahrhundert galten ehemalige Konsuln als „kaiserfähig“. Auch Positionen wie die des Stadtpräfekten, des Statthalters von Asia oder Africa oder einer Provinz mit mehreren Legionen waren bis in diese Zeit Konsularen vorbehalten. Häufig übernahmen die Konsuln ihr Amt in der Kaiserzeit nur noch für einige Monate, um Nachrückern, sog. Suffektkonsuln ebenfalls Qualifikation für höchste Ämter zu ermöglichen. Daher galt es als besonders ehrenvoll, als ordentlicher Konsul (consul ordinarius) dem Jahr den Namen zu geben, und die größte Ehre war es, als Kollege eines Kaisers das Amt zu bekleiden. Erst im 3. Jahrhundert wurde es möglich, vom Kaiser direkt im Rang eines gewesenen Konsuls in den Senat aufgenommen zu werden, ohne das Amt tatsächlich ausgeübt zu haben (adlectio inter consulares). Von amtierenden Konsuln wurde zunehmend erwartet, zumindest aus Anlass ihres Amtsantrittes prächtige Spiele oder Wagenrennen auszurichten – bis sie schließlich gesetzlich dazu verpflichtet wurden. Es ist in einer Novelle des Jahres 536 im Codex Iustinianus festgehalten.

Rom, Opus-sectile-Boden aus der Basilika des Konsuls Iunius Bassus. Es zeigt eine pompa circensis mit einer Biga und weiteren Reitern.

Als in der Mitte des 3. Jahrhunderts konsularischer Rang aufhörte, Voraussetzung für wichtige Posten zu sein, verlor das Suffektkonsulat massiv an Ansehen. Für das ordentliche Konsulat galt dies hingegen keineswegs. Denn auch in der Spätantike (4. bis 6. Jahrhundert) wurde das Amt immer noch von den Kaisern bekleidet. Die Ernennung der eponymen Jahreskonsuln lag nun vollständig beim Kaiser, der Senat durfte nur noch Suffekt- und Ehrenkonsulate verleihen. Der amtierende ordentliche Konsul galt nach wie vor als der höchste Magistrat; er trug grundsätzlich die toga picta bzw. die trabea und hatte Vortritt vor allen anderen Würdenträgern außer dem Kaiser. Die beiden Konsuln traten am 1. Januar ihr Amt an, nun aber verbunden mit einem Umzug (Öffnet internen Link im aktuellen Fensterpompa), Geldspenden an Volk und Heer sowie enorm kostspieligen Spielen und Wagenrennen.

Nach der so genannten Reichsteilung von 395 wurde in der Regel je ein Konsul vom Ost- und Westkaiser ernannt; datiert wurde weiterhin reichsweit nach beiden. Auch nach dem Ende des weströmischen Kaisertums 476/80 wurde diese Praxis noch einige Jahrzehnte beibehalten. Im Oströmischen Reich wurde das Konsulat schließlich unter Kaiser Justinian 542 faktisch abgeschafft, da er ab diesem Jahr keine Konsuln mehr ernannte, obwohl er noch kurz zuvor die besondere Bedeutung des Amtes betont hatte. Der letzte weströmische Konsul bekleidete sein Amt unter der Herrschaft der Ostgoten im Jahr 534.

In Ostrom übernahmen überdies auch nach Justinian die Kaiser zu Beginn ihrer Herrschaft jeweils einmalig das Amt; Kaiser Maurikios bekleidete es 602 auch noch ein zweites Mal. Zudem wurde ein konsularischer Rang an einige sehr hochstehende Persönlichkeiten verliehen, ohne dass diese das Amt an sich bekleidet hatten; ein Beispiel ist Germanus. Kaiser Herakleios (610–641) war dann der letzte, der in seinem ersten Regierungsjahr formal das Konsulat innehatte. Er war zuvor zusammen mit seinem gleichnamigen Vater bereits 608 im Zuge seiner Rebellion gegen Kaiser Phokas in Karthago zum Konsul erhoben worden – ein äußerst ungewöhnlicher Schritt. Zu den von diesem Herrscher durchgeführten Reformen zu Modernisierung und Gräzisierung des Reiches gehörte auch die endgültige Abschaffung dieser altrömischen Tradition.

Das im Codex Iustinianus niedergeschriebene Gesetz schrieb 7 sog. processus vor, die aus einer feierlichen Amtsübergabe, Wagenrennen, unterschiedlichsten Aufführungen im Theater - namentlich Tragödien, musikalische Darbietungen, Spaßmachern - und Tierkämpfen bestanden. Daneben war es üblich, Geschenke zu verteilen, besonders bekannt sind in dieser Hinsicht die elfenbeinernen Konsularditychen, die sehr häufig den Konsul als thronenden Spielegeber und bildliche Ausschnitte der Spiele selbst abbilden.

Quellen

Ammianus Marcellinus XXII 7,1-2.

(1) Adlapso itaque Calendarum Ianuariarum die cum Öffnet externen Link in neuem FensterMamertini et Öffnet externen Link in neuem FensterNevittae nomina suscepissent paginae consulares, humilior princeps visus est, in officio pedibus gradiendo cum honoratis, quod laudabant alii, quidam ut adfectatum et vile carpebant. (2) Dein Mamertino ludos edente circenses, manu mittendis ex more inductis per admissionum proximum, ipse lege agi dixerat, ut solebat, statimque admonitus iuris dictionem eo die ad alterum pertinere, ut errato obnoxium decem libris auri semet ipse multavit.

„Als der Neujahrstag gekommen war, wurden die Namen des Öffnet externen Link in neuem FensterMamertinus und des Öffnet externen Link in neuem FensterNevitta in die Konsularlisten eingetragen. Bei dieser Gelegenheit sah man den Kaiser ohne den üblichen Pomp zusammen mit den Standespersonen bei der Zeremonie zu Fuß einhergehen. Die einen lobten diese Haltung, aber manche fanden sie affektiert und unwürdig. Danach veranstaltete Mamertinus Zirkusspiele. Hierbei wurden nach überkommener Sitte freizulassende Sklaven durch den Zeremonienmeister hereingeführt und der Kaiser selbst sprach vorschnell nach seiner Gewohnheit die Worte «Handle nach dem Gesetz». Sofort erinnerte man ihn jedoch daran, dass die Rechtssprechung an diesem Tage einem anderen zustehe. Deshalb erlegte er sich  selbst seines Irrtums schuldig eine Geldstrafe von 10 Goldstücken auf.” (Übers. nach W. Seyfarth)

Kommentar: Es handelt sich hier um die Beschreibung der Festivitäten zum Neujahrbeginn im Jahre 362 unter Kaiser Julian Apostata im Öffnet internen Link im aktuellen FensterHippodrom von Öffnet internen Link im aktuellen FensterKonstantinopel.

Anthologia Palatina IX 580:

„Erster ist der Monat der Konsuln.
Der zweite schneidet die Furche.
Zu Gefechten entbeut der dritte das Volk der Ausonier.
Frühlings rosenfingrige Zeit verkündet der vierte.
Vater der Rosen bin ich.
Ich bringe schimmernde Lilien.
Dieser bindet die Garben.
Mein Flügel läßt schwellen den Nilstrom.
Dieser war immer schon lieb dem traubengesegneten Bakchos.
Ich bereite den köstlichen Wein, der Sterblichen Freude.
Ich aber bringe ein köstliches Mahl für jedermanns Namen.
Und ich verstehe, die Leier zu spielen und Schläfer zu wecken.” (Übers. nach H. Beckby)

Lit.: H. Beckby (Hrsg.), Anthologia Graeca, III. Griechisch - deutsch (München, 2. besserte Auflage) 354-355.

Öffnet internen Link im aktuellen FensterClaudianus, panegyricus Manlio Theodoro 282-332.

........................................... miracula plebi 
colligite et claris nomen celebrate theatris.
'Tu Iovis aequorei summersam fluctibus aulam
oratum volucres, Erato, iam perge quadrigas,
a quibus haud umquam palmam rapturus Arion.
inlustret circum sonipes, quicumque superbo
perstrepit hinnitu Baetin, qui splendida potat
stagna Tagi madidoque iubas adspergitur auro.
"Calliope, liquidas Alciden posce palaestras:
cuncta Palaemoniis manus explorata coronis
adsit et Eleo pubes laudata Tonanti.  
"Tu iuga Taygeti frondosaque Maenala, Clio,
i Triviae supplex; non aspernata rogantem
amphitheatrali faveat Latonia pompae.
audaces legat ipsa viros, qui colla ferarum
arte ligent certoque premant venabula nisu.
ipsa truces fetus captivaque ducat ab antris
prodigia et caedis sitientem differat arcum.
conveniant ursi, magna quos mole ruentes
torva Lycaoniis Helice miretur ab astris,
perfossique rudant populo pallente leones,
quales Mygdonio curru frenare Cybele
optet et Herculei mallent fregisse lacerti.
obvia fulminei properent ad vulnera pardi
semine permixto geniti, cum forte leaenae
nobiliorem uterum viridis corrupit adulter;
hi maculis patres referunt et robore matres.
quidquid monstriferis nutrit Gaetulia campis,
Alpina quidquid tegitur nive, Gallica siquid
silva tenet, iaceat; largo ditescat Öffnet internen Link im aktuellen Fensterharena
sanguine; consumant totos spectacula montes.
"Nec molles egeant nostra dulcedine ludi:
qui laetis risum salibus movisse facetus,
qui nutu manibusque loquax, cui tibia flatu,
cui plectro pulsanda chelys, qui pulpita socco
personat aut alte graditur maiore Öffnet externen Link in neuem Fenstercothurno,
et qui magna levi detrudens murmura tactu
innumeras voces segetis moderatus aenae
intonet erranti digito penitusque trabali
vecte laborantes in carmina concitet undas,
vel qui more avium sese iaculentur in auras
corporaque aedificent celeri crescentia nexu,
quorum compositam puer amentatus in arcem
emicet et vinctu plantae vel cruribus haerens
pendula librato figat vestigia saltu.
mobile ponderibus descendat pegma reductis
inque chori speciem spargentes ardua flammas
scaena rotet varios et fingat Mulciber orbis
per tabulas impune vagus pictaeque citato
ludant igne trabes et non permissa morari
fida per innocuas errent incendia turres.
lascivi subito confligant aequore lembi
 stagnaque remigibus spument inmissa canoris.
"Consul per populos idemque gravissimus auctor
eloquii, duplici vita subnixus in aevum
procedat pariter libris fastisque legendus.
accipiat patris exemplum tribuatque nepoti
filius et coeptis ne desit fascibus heres.
decurrat trabeata domus tradatque secures
mutua posteritas servatoque ordine fati
Manlia continuo numeretur consule proles."

............................................................... Sammelt die reichsten
Wunder dem Volk! In Theatern verherrlicht würdig den Namen.
Erato, eile hinweg zu des flutenden Jupiters Hofe,
tief im Meer und erbitte geflügelte Vierergespanne
welchen die Palme des Siegs Arion nimmer entrisse.
Schmücket die Bahn mit Rossen, den edelsten, mögen am Bätis
jetzt noch stolz aufwiehernd stürmen, im schimmernden Tagus
löschen den Durst und die Mähnen mit goldenen Tropfen besprengen!
Vom Alkiden erfleh, Kalliope, triefende Ringer!
lade die Sieger gesamt, die jemals Kränze Palämons
ernteten! Lade sie alle, des elischen Donnerers Jugend.
Auf des Taygetos Höhn, im waldigen Mänalus flehe,
Klio, du, um Trivias Gunst! Dein Bitten erhörend,
fördere Letos Tochter die Pracht im Amphitheater.
Wähle die mutigen selbst, mit Kunst um der Bestien Nacken
Fesseln zu ziehn und Speere mit sicherem Schwunge zu werfen.
Führ auch selbst in Banden der Tierwelt grauliche Wunder
aus dem Versteck und hemme den Blutdurst ihres Geschosses.
Da mag hoch an den Sternen Lycaons Helike staunen
über der Bären Gewicht und den Wehschrei dieser Kolosse!
Schaudernd erblasse das Volk beim Fall durchstochener Löwen,
wie sie Rhea mit Lust vor ihren mygdonischen Wagen
schirren, und stolz mit dem Arm sie Hercules bändigen möchte.
Trotzig laßt in die Wunden sich stürzen des blitzenden Pardels
Bastardjungen, erzeugt durch die blinde Begattung der Löwin,
welcher den edleren Leib ihr grünlicher Buhle geschändet.
Wohl an den Vater erinnern die Flecken, die Kraft an die Mutter.
Was Gätuliens heißes Gebiet von Bestien aufnährt,
was im Eis auf Alpen sich birgt, was Galliens Wälder
wild durchtobt: Das falle desamt! Reich wälze das Blut sich
durch die Öffnet internen Link im aktuellen FensterArena. Das Spiel entvölkere ganze Gebirge!
Aber vermißt sei auch kein Reiz von sanfteren Spielen.
Helles Gelächter errege mit drolligen Späßen ein Witzbold,
dort red einer mit Händen und Blick, der blase die Flöte,
der da schlag an die Laute den Stab, hier trete der Soccus
dort der erhabne Öffnet externen Link in neuem FensterKothurn im Festschritt über die Bühne,
mächtig brause die Öffnet internen Link im aktuellen FensterOrgel vom Eindruck leiser Betastung,
der unzählige Stimmen beherrscht im ehernen Röhricht,
Donner dem spielenden Finger erweckt, und innen das Wasser
zu der Bewegung des Hebelgestängs und den Tönen heranzieht.
Andre schwingen sich leicht wie Vögel umher in die Lüfte,
fügen den Leib im raschen Verband und bauen aneinander
auf zum Turm, wo, wie ein Geschoss fortsausend, ein Knabe
oben erscheint, und am Fuße befestigt oder am Schenkel,
sicher den schwankenden Raum zum Tritt in elastischem Schwung trifft.
Frei vom Gegengewicht versenke sich leicht das Gerüste
wie im Tanz umdrehe der Spielraum sprühende Funken
hoch umher, und das Feuer, die buntesten Kreise beschreibend,
schweife gefahrlos über das Holz. Mit dem Schimmer der Flammen
spiele das bunte Gebälk, und der Turm vertraue dem Brande,
der unschädlich darin umgaukelt, ohne zu rasten!
Plötzlich entsteig ein See, mutwillig begegnen sich Kähne,
schäumend erblinke die Flut, die singende Ruderer schlagen.
Froh durchschreite das Volk als Konsul dieser geehrte
Meister des Wortes, ja schreite zur Nachwelt, doppeltem Wirken
fest vertrau'nd, in Büchern und Romas Fasten verewigt!
Er vermache dem Sohn sein Vorbild, dieser dem Enkel!
Niemals fehle dem Amt, das er sich errungen, ein Erbe!
Immer im Purpur folge das Haus und lief're die Beile
nacheinander sich aus. Kraft fester Bestimmung des Schicksals
werde des Mallius Stamm nach Konsuln ewig berechnet.

Lit. und Ausgaben: Öffnet externen Link in neuem FensterG. Freiherr von Wedekind, Dichtungen des Claudius Claudianus übersetzt (Darmstadt 1868). Zu Manlius Theodorus: Öffnet externen Link in neuem Fensterwikipedia.

weblinks:

Lacus Curtius (Öffnet externen Link in neuem Fensterlat.; Öffnet externen Link in neuem Fensterengl.)

Julian, Briefe 8 (388A-B).

„ Hesiod der Weise meint, wir sollen zu unseren Festen unsere Nachbarn einladen ... Ich aber behaupte, dass man seine Freunde, nicht die Nachbarn, einladen soll. .... Komm also, um persönlich an der Konsulatsfeier teilzunehmen. Herführen wird dich die Staatspost, wobei du einen Postwagen und ein Extrapferd in Anspruch nehmen kannst. ... (Übers. B. Weis)”

Lit. und Ausgaben: B.K. Weis, Julian, Briefe. Griechisch - deutsch (München 1973) 16-19.

weblink:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwikipedia

Mamertinus, gratiarium actio Iuliano 1,1; 9,2-4; 21,5; 29,4-5; 30.

Lit.: H. Gutzwiller, Die Neujahrsrede des Konsuls Claudius Mamertinus vor dem Kaiser Julian (Basel 1942); R.C. Blockley, The Panegyric of Claudius Mamertinus on the Emperor Julian, The American Journal of Philology 93, No. 3, 1972, 437-450 (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR).

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwikisource

Marcellinus Comes, comitis chronicon a. 521:

Famosissimum hunc consulatum Iustinianus consul omnium Orientalium consulum profecto munificentior his liberalitatibus edidit. Nam ducenta octoginta octo milia solidorum in populum inque spectacula sive in spectaculorum machinam distributa, viginti leones, triginta pardos exceptis aliis feris in amphitheatro simul exhibuit. Numerosos praeterea faleratosque in circo caballos iam donatis quoque impertivit aurigis, una dumtaxat ultimaque mappainsanienti populo denegata.

Lit.: Öffnet externen Link in neuem FensterMonumenta Historia Germanicae, Auctors antiquissimi XI (Berlin 1894) 101-102. Zu Marcellinus Comes: Öffnet externen Link in neuem FensterM. Schanz - C. Hosius - G. Krüger, Die römische Litteratur von Constantin bis zum Gesetzgebungswerk Justinians, IV, 2. Hälfte: Die Litteratur des fünften und sechsten Jahrhunderts (München 1920) 110–112.

Prokop, anekdota (historia Arcana) 26,12-15 (Öffnet externen Link in neuem Fenstergriech. ed. Dindorf):

„So ging es in den Städten. Es bleibt noch Einiges, das Erwähnung verdient: Jedes Jahr wurden 2 Konsuln bestellt, der eine in Öffnet internen Link im aktuellen FensterRom, der andere in Öffnet internen Link im aktuellen FensterByzanz. Wer diese Würde empfing, mußte über 20 Kentenarien Gold für die Öffentlichkeit spenden. Ein kleinen Teil dieser Summe steuerte der Konsul aus eigenem Vermögen bei, die Hauptsache übernahm der Kaiser. Die Geldmittel fanden in der Hauptsache für die schon erwähnten anderen Leute sowie für die Ärmsten Verwendung, namentlich für das Theaterpersonal, und förderten die wirtschaftlichen Verhältnisse in der Stadt. Seitdem Justinian nun die Herrschaft übernommen hatte, geschah dies alles nicht mehr zu den festgesetzten Zeiten. Zuerst bestellte er für die Römer einen Konsul auf einen längeren Zeitraum, schließlich bekamen sie nicht einmal mehr einen Schatten davon zu sehen, eben von dem Augenblick an, als die Menschheit dauernd von Armut bedrückt wurde: Der Kaiser stellte ja seinen Untertanen nicht mehr die herkömmlichen Spenden zu Verfügung, sondern raffte von allen Seiten zusammen, was der einzelne besaß.” (Übers. nach O. Veh)

Lit. und Ausgaben: R. Atwater, Procopius, Secret History, translated by Richard Atwater (Chicago - New York 1927; ND University of Michigan 1961); H.B. Dewing, Procopius: The Anecdota of Secret History, Loeb classical library, VI (Cambridge 1935); A. Cameron, Procopius: History of the Wars, Secret History, and Buildings, translated, edited and abridged (New York 1967); G.A. Williamson, Procopius: Secret History, translated (New York 1966); O. Veh, Prokop, Anekdota - Geheimgeschichte des Kaiserhofs von Byzanz (München 19702).

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem FensterFordham.edu

Öffnet externen Link in neuem FensterLacus Curtius

In einem Brief des Kaisers Valerian an Öffnet internen Link im aktuellen FensterAurelian heißt es:

SHA Aur. XI 8-10:

" ... 8 Consulatum cum eodem Ulpio Crinito in annum sequentem a die undecimo kal. Iuniarum in locum Öffnet internen Link im aktuellen FensterGallieni et Valeriani sperare te convenit sumptu publico. 9 Levanda est enim paupertas eorum hominum, qui diu in re p. viventes pauperes sunt, et nullorum magis." 10 His quoque litteris indicatur, quantus fuerit Öffnet internen Link im aktuellen FensterAurelianus; et re vera, neque enim quisquam aliquando ad summam rerum pervenit, qui non a prima aetate gradibus virtutis ascenderit.

« .... (8) Du hast die Anwartschaft auf das Konsulat in Gemeinschaft mit Ulpius Crinitus für das kommende Jahr vom 11. Tag vor den Kalenden des Juni ab anstelle von Öffnet internen Link im aktuellen FensterGallien und Valerian unter Übernahme der Kosten durch die Staatskasse. (9) Denn es gilt, solchen bedürftigen Männer an erster Stelle unter die Arme zu greifen, die im langjährigen Staatsdienst mittellos geblieben sind. » (10) Aus diesem Schreiben geht hervor, was für ein  großer Mann Öffnet internen Link im aktuellen FensterAurelian gewesen ist. Und das in der Tat: Denn niemals hat sich jemand zur höchsten Würde emporgeschwungen, der nicht von früher Jugend an auf der Stufenleiter der Tüchtigkeit emporgeklettert wäre.

SHA Aur. XII 1-2:

1 Litterae de consulatu: Valerianus Augustus Aelio Xiphidio praefecto aerarii, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAureliano, cui consulatum detulimus ob paupertatem, qua ille magnus est, ceteris maior, dabis ad editionem circensium aureos Antoninianos trecentos, argenteos Philippeos minutulos tria milia, in aere sestertium quinquagies, tunicas multicias viriles decem, lineas Aegyptias viginti, mantelia Cypria paria duo, tapetia Afra decem, stragula Maura decem, porcos centum, oves centum. 2 Convivium autem publicum edi iubebis senatoribus equitibus Romanis, hostias maiores duas, minores quattuor."

„ (1) Brief über das Konsulat: «Kaiser Valerian an den Vorsteher der Staatskasse Aelius Xifidius. Dem Öffnet internen Link im aktuellen FensterAurelian, dem wir das Konsulat übertragen haben, wirst du wegen seiner Mittellosigkeit, die ihm Ehre macht, mehr Ehre als den übrigen, für die Ausrichtung der Zirkusspiele 300 goldenen Antoniniane, 3.000 kleine silberne Philipper, 5.000.000 Bronzesesterze, 10 fein gewebte Männertuniken, 20 ägyptische Linnenkleider, 2 Paar zyprische Tischtücher, 10 afrikanische Teppiche, 10 maurische Decken, 100 Schweine und 100 Schafe stellen. (2) Für die römischen Senatoren und Ritter wirst du ein öffentliches Mahl veranstalten lassen und für zwei große und für vier kleine Opfertiere sorgen.»”

SHA Aur. XIII 2-4:

2 "gratias tibi agit, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAureliane, res p., quod eam a Gothorum potestate liberasti. Abundamus per te praeda, abundamus gloria et his omnibus, quibus Romana felicitas crescit. 3 Cape igitur tibi pro rebus gestis tuis coronas murales quattuor, coronas vallares quinque, coronas navales duas, coronas civicas duas, hastas puras decem, vexilla bicolora quattuor, tunicas russas ducales quattuor, pallia proconsularia duo, togam praetextam, tunicam palmatam, togam pictam, subarmalem profundum, sellam eburatam. 4 Nam te consulem hodie designo, scripturus ad senatum, ut tibi deputet scipionem, deputet etiam fasces; haec enim imperator non solet dare, sed a senatu, quando fit consul, accipere."

„ « (2) Der Staat stattet Dir, Öffnet internen Link im aktuellen FensterAurelian, seinen Dank ab für die Befreiung aus der Gewalt der Goten. Es ist dein Verdienst, dass wir Überfluss an Beute, Überfluss an Ruhm und all den Dingen haben, die das Glück Roms befördern. (3) So empfange denn als Lohn deiner Taten 4 Mauerkronen, 5 Wallkronen, 2 Schiffskronen, 2 Bürgerkronen, 10 Ehrenlanzen, 4 zweifarbige Fahnen, 4 rote Feldherrntuniken, 2 Mäntel, wie sie Prokonsuln tragen, die purpurverbrämte Tunika, die gestickte Toga, das lange Untergewand und den Elfenbeinstuhl. (4) Denn am heutigen Tage bestimme ich dich zum Konsul und werde an den Senat schreiben, er soll dir das Szepter und die Rutenbündel aushändigen. Denn diese Insignien pflegt nicht der Kaiser zu vergeben, vielmehr empfängt er sie gewöhnlich vom Senat, wenn er Konsul wird.»”

SHA Aur. XV 4-5:

4 vidimus proxime consulatum Furii Placidi tanto ambitu in circo editum, ut non praemia dari aurigis sed patrimonia viderentur, cum darentur tunicae subsericae, lineae paragaudae, darentur etiam equi, ingemescentibus frugi hominibus. 5 Factum est enim, ut iam divitiarum sit, non hominum consulatus, quia utique, si virtutibus defertur, editorem spoliare non debet.

„Wir haben neulich gesehen, dass das Konsulat des Furius Placidus im Zirkus mit einem solchen Aufwand gefeiert wurde, dass es den Anschein hatte, als bedenke man die Rennfahrer nicht mit Preisen, sondern mit Vermögenswerten. Erhielten sie doch zum Leidwesen der rechtschaffenen Leute halbseidene Tuniken, linnene, mit Borten versehene Unterkleider, ja sogar Pferde. (5) Es ist nämlich glücklich soweit gekommen, dass das Konsulat eine Angelegenheit des Mammons geworden ist, nicht der Person. Wäre das Konsulat der Lohn für wirkliche Verdienste, dann dürfte es den Spielegeber nicht dermaßen ausbeuten.”

Lit.: E.W. Merten, Zwei Herrscherfeste in der Historia Augusta. Untersuchnungen zu den pompae des Kaiser Gallienus und Aurelianus, Beiträge zur Historia-Augusta-Forschung, Antiquitas, 5 (Bonn 1968) 101 ff.;  A. Berlan-Bajard, Les spectacles aquatiques romains, Coll. de l'École Française de Rome, 360 (Rom 2006) 418 T26.

Symmachus, ep. VII 4. (Öffnet externen Link in neuem Fenstered. Seeck):

Symmachus Symmacho filio. Circensium sollemnitati consularis magnificentia satisfecit; ludorum adhuc et muneris splendidissimae imminent functiones quibus ante Februarias nonas, ut opinamur, inpletis iter ad nostra relegemus. Haec eo scribo, ut laetitia amabilitatis tuae spe meliore pascatur. Vale.

„Symmachus an seinen Sohn Symmachus. Die Großzügigkeit des Konsuls hat die Festlichkeit der Zirkusspiele zufriedengestellt. Es stehen nun noch die großartigsten Verrichtungen der Spiele und der munera an, durch deren Erfüllung vor den Nonen des Februar (d.i. der 5. Februar), wie wir meinen, der Weg wieder zu uns nach Hause führen wird. Dies schreibe ich ihm, damit sich das Glück deiner Liebenswürdigkeit mit einer besseren Hoffnung nährt. Leb wohl."

Darstellungen

Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterTh. Mommsen, Römisches Staatsrecht 2,1 (Leipzig 18772) 129-130; Öffnet externen Link in neuem FensterRE IV,1 (Stuttgart 1900) Sp. 1112–1138 s.v. Consul (B. Kübler); M. Meslin, La fête des Kalendes de janvier dans l'empire Romain, Coll. Latomus, 115 (Brüssel 1970) 66-70; R. Bagnall - A. Cameron - S. Schwartz - K.A. Worp, Consuls of the later Roman Empire, Philological monographs of the American Philological Association, 36 (London 1987); K.M. Girardet, Die Entmachtung des Konsulates im Übergang von der Republik zur Monarchie und die Rechtsgrundlagen des augusteischen Prinzipats, in: W. Görler - S. Koster (Hrsg.), Pratum Saraviense. Festschrift für P. Steinmetz (Stuttgart 1990) 89–126; C. Heucke, Circus und Hippodrom als politischer Raum (Hildesheim 1994) 77-80; M. Meier, Das Ende des Konsulats im Jahr 541/42 und seine Gründe. Kritische Anmerkungen zur Vorstellung eines „Zeitalters Justinians“, Zeitschrift für Papyrologie und Epigraphik 138, 2002, 277–299; V. Fauvinet-Ranson, Decor civitatis, decor Italiae. Monuments, traveaux publics et spectacles au VI. siècle après les Variae de Cassiodore (Bari  2006) 386; J.A. Jiménez-Sánchez, Los juegos paganos en la Roma cristiana (Treviso - Rom 2010) 228-239; L. Sguaitamatti, Der spätantike Konsulat, Paradosis, 53 (Fribourg 2012); W. Eck, Consules ordinarii und consules suffecti als eponyme Amtsträger, in: Epigrafia. Actes du Colloque Internationale d’Épigraphie Latine ..., Rome, 27-28 mai 1988, Collection de l’École Française de Rome, 143 (Rom 1991) 15-44 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu); W. Eck, Senatorische Selbstdarstellung und kaiserzeitliche Epigraphik, 1-43 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu); W. Eck, Der Senator und die Öffentlichkeit – oder: Wie beeindruckt man das Publikum (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu)

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwikipedia