Septimius Severus wurde am 11. April 146 in Leptis Magna geboren und starb am 4. Februar 211 in
Eboracum/York. Er regierte vom 9. April 193 mit seiner Ausrufung durch die Legionstruppen in
Carnuntum bis zum 4. Februar 211 als Kaiser das römische Reich. An die Macht gelangte er am Ende des zweiten Vierkaiserjahres nach Auseinandersetzungen mit Didius Julianus, Clodius Albinus und Pescennius Niger. Vermutlich seit dem Jahre 187 war Septimius Severus in zweiter Ehe mit der aus dem syrischen Emesa/Homs stammenden Julia Domna verheiratet, einer Angehörigen einer einflußreichen einheimischen Priesterdynastie. Mit ihr hatte er den 188 geborenen
Caracalla und den 189 geborenen Geta als Söhne. Zuvor war er seit etwa 175 mit Paccia Marciana verheiratet gewesen, die aus Africa stammte und um 185 gestorben war. Er war Begründer der severischen Kaiserdynastie und seine Regierungszeit fällt durch eine ausgesprochen reiche Bautätigkeit auf.
Cassius Dio LXXV 2,5.
Cassius Dio LXXV 16,5.
Cassius Dio LXXVI 1,3-5.
Cassius Dio LXXVII 1,3-5; 2,2.
Cassius Dio LXXIX 25,1 (Geburtstagsfeier des Severus).
Ludi saeculares des Jahres 204.
Epigraphische Belege:
Quellen
Kaiser Septimius Severus über das Verhalten der Senatoren zu Kaiser Commodus:
Cassius Dio LXXV 8:
„Und kämpft keiner von euch als Gladiator? Warum haben denn einige von euch seine Schilde gekauft und seine vergoldeten Helme?"
Cassius Dio LXXVII 1,3-5.
„ (3) Und zur gleichen Zeit fanden auch Schauspiele jeglicher Art anläßlich der Rückkehr des Severus, des ersten Dezenniums seiner Regierung sowie seiner Siege statt. Bei diesen Schauspielen kämpften auf ein gegebenes Zeichen hin sechzig wilde Eber des Plautianus miteinander, und noch viele andere wilde Tiere, darunter ein Elefant und ein Corocotta, mußten sterben. (4) Letzteres ist ein Lebewesen aus Indien und wurde, soweit ich weiß, damals zum ersten Male nach Rom eingeführt. Seine Farbe ist eine Mischung aus der einer Löwin und eines Tigers, das Aussehen jener Tiere aber erinnert irgendwie an eine seltsame Kreuzung zwischen Hund und Fuchs. Der ganze Käfig im Amphitheater war in Form eines Schiffes gebaut und konnte mit einem Male 400 Tiere aufnehmen und entlassen. (5) Und als er sich dann plötzlich auftat, da sprangen Bären, Löwinnen, Panther, Löwen, Strauße, Wildesel, Wisente - dies ist eine gewisse Rinderart, fremdartig in Herkunft und Aussehen - empor, so dass man sehen konnte, dass im Ganzen 700 gezähmte und wilde Tiere gleichzeitig hin- und her rannten und dann getötet wurden. Um eine Übereinstimmung mit der Dauer des 7 Tage währenden Festes herzustellen, belief sich auch die Zahle jener Tiere auf 7 x 100.” (Übers. Nach O. Veh)
Cassius Dio LXXVII 3,3 (Augusteia):
ἐξαίφνης δὲ ταῦτ᾽ ἐν ταῖς θεωρίαις ταῖς ἐν τῷ παλατίῳ ἥρωσι πεποιημέναις, τῆς τε θέας ἀφειμένης καὶ δείπνου μέλλοντος ἔσεσθαι, ἐγίνετο.
„ ... Dies alles vollzog sich plötzlich an dem Fest, das man am Kaiserhof zu Ehren der vergöttlichten Vorgänger abhielt, und zwar nachdem das Schauspiel zu Ende war und das Gastmahl beginnen sollte.” (Übers. nach O. Veh)
Cassius Dio LXXVII 7,1-2:
„ (1) Die Söhne des Severus aber, Antoninus und Geta, spürten, dass sie sich in Plautianus gewissermaßen eines Zuchtmeisters entledigt hatten, und kannten in ihrem Tun keine Grenzen mehr: Sie schändeten Frauen, mißbrauchten Knaben, veruntreuten Gelder und machten Gladiatoren und Wagenlenker zu ihren Gefährten, wobei sie wegen der Ähnlichkeit ihrer Geschäfte in gegenseitigen Wettstreit traten, sich aber in ihrer Rivalität leidenschaftlich bekämpften. (2) Schloss sich nämlich der eine einer bestimmten Gruppe an, dann pflegte der andere ganz gewiss die Gegenpartei zu wählen. Und schließlich begegneten sie einander in einer Art von Wettrennen von Ponygespannen und steigerten sich in solchen Eifer hinein, dass Antoninus aus seinem zweirädrigen Wagen fiel und sich ein Bein brach. " (Übers. Nach O. Veh)
Cassius Dio LXXVII 77,5 (zum Selbstmord des
Quintillus):
„ ... Und dann opferte er etwas Weihrauch mit den Worten: 'Ich spreche das nämliche Gebet wie einst Servianus für Hadrian'. Und so ging er dahin. Man hielt dazumal Wettkämpfe der Gladiatoren ab, wobei unter anderem auch 10 Tiger auf einmal getötet wurden.” (Übers. nach O. Veh)
SHA Severus XIV 11:
Profectus dehinc ad bellum Parthicum est edito gladiatorio munere et congiario populo dato.
Suda σ 181.
Literatur
A.R. Birley, Septimius Severus. The African Emperor (London 19882)
A. Daguet-Gagey, Septime Sévère. Rome, l’Afrique et l’Orient (Paris 2000).
D.S. Potter, The Roman Empire at Bay (London - New York 2004)
J. Spielvogel, Septimius Severus (Darmstadt 2006) Rezension: Ulrich Lambrecht: Rezension zu: Spielvogel, Jörg: Septimius Severus. Darmstadt 2006, in: H-Soz-Kult, 18.12.2006.
A. Cooley, Septimius Severus. The Augustan emperor, in: S. Swain u. a. (Hrsg.), Severan Culture (Cambridge 2007) 385–397.
T. Barnes, Aspects of the Severan Empire, I: Severus as a new Augustus, New England Classical Journal 35, 2008, 251–267.
A. Lichtenberger, Severus Pius Augustus: Studien zur sakralen Repräsentation und Rezeption der Herrschaft des Septimius Severus und seiner Familie (193-211 n. Chr.), Impact of Empire, 14 (Leiden u. a. 2011) (Rezension)
J. Langford, Maternal Megalomania. Julia Domna and the Imperial Politics of Motherhood (Baltimore 2013)
weblinks: