Titus wurde am 30. Dezember 39 in Rom geboren und starb am 13. September 81 in Aquae Cutiliae. Er war als Nachfolger seines Vaters Vespasian der zweite römische Kaiser der flavischen Dynastie und Bruder von Domitian, seinem Nachfolger als dritter flavischer Kaiser. Am 24. Juni 79 folgte er seinem Vater auf dem Kaiserthron. Sein Geburtsname war – wie der seines Vaters – Titus Flavius Vespasianus; als Kaiser führte er den Namen Imperator Titus Caesar divi Vespasiani filius Vespasianus Augustus.
Bereits im Jahre 70 gelang ihm die Beendigung des Jüdischen Krieges und in seine Regierungszeit fiel die Einweihung des unter seinem Vater begonnenen Kolosseums in Rom.
Epigraphische Belege
Literatur
Quellen
Cassius Dio LXVI 25,1-5:
(1) καὶ ἐπὶ μὲν τοῖς ἄλλοις οὐδὲν ἐξαίρετον ἔπραξε, τὸ δὲ δὴ ϑέατρον τὸ κυνηγετικὸν τό τε βαλανεῖον τὸ ἐπώνυμον αὐτοῦ ἱερώσας πολλὰ καὶ ϑαυμαστὰ ἐποίησε. γέρανοί τε γὰρ ἀλλήλοις ἐμαχέσαντο καὶ ἐλέϕαντες τέσσαρες, ἄλλα τε ἐς ἐνακισχίλια καὶ βοτὰ καὶ ϑηρία ἀπεσϕάγη, καὶ αὐτὰ καὶ γυναῖκες, οὐ μέντοι ἐπιϕανεῖς, συγκατειργάσαντο. (2) ἄνδρες τε πολλοὶ μὲν ἐμονομάχησαν, πολλοὶ δὲ καὶ ἀϑρόοι ἔν τε πεζομαχίαις καὶ ἐν ναυμαχίαις ἠγωνίσαντο. τὸ γὰρ ϑέατρον αὐτὸ ἐκεῖνο ὕδατος ἐξαίϕνης πληρώσας ἐσήγαγε μὲν καὶ ἵππους καὶ ταύρους καὶ ἄλλα τινὰ χειροήϑη, δεδιδαγμένα πάνϑ᾽ ὅσα ἐπὶ τῆς γῆς πράττειν καὶ ἐν τῷ ὑγρῷ, (3) ἐσήγαγε δὲ καὶ ἀνϑρώπους ἐπὶ πλοίων. καὶ οὗτοι μὲν ἐκεῖ, ὡς οἱ μὲν Κερκυραῖοι οἱ δὲ Κορίνϑιοι ὄντες, ἐναυμάχησαν, ἄλλοι δὲ ἔξω ἐν τῷ ἄλσει τῷ τοῦ Γαΐου τοῦ τε Λουκίου, ὅ ποτε ὁ Αὔγουστος ἐπ᾽ αὐτὸ τοῦτ᾽ ὠρύξατο. καὶ γὰρ ἐνταῦϑα τῇ μὲν πρώτῃ ἡμέρᾳ μονομαχία τε καὶ ϑηρίων σϕαγή, κατοικοδομηϑείσης σανίσι τῆς κατὰ πρόσωπον τῶν εἰκόνων λίμνης καὶ ἰκρία (4) πέριξ λαβούσης, τῇ δὲ δευτέρᾳ ἱπποδρομία καὶ τῇ τρίτῃ ναυμαχία τρισχιλίων ἀνδρῶν καὶ μετὰ τοῦτο καὶ πεζομαχία ἐγένετο: νικήσαντες γὰρ οἱ Ἀϑηναῖοι τοὺς Συρακουσίους ῾τούτοις γὰρ τοῖς ὀνόμασι χρησάμενοι ἐναυμάχησαν᾽ ἐπεξῆλϑον ἐς τὸ νησίδιον, καὶ προσβαλόντες τείχει τινὶ περὶ τὸ μνημεῖον πεποιημένῳ εἷλον αὐτό. ταῦτα μὲν ἐς ὄψιν ἥκοντα καὶ ἐϕ᾽ ἑκατὸν ἡμέρας ἐγένετο, παρέσχε δέ τινα καὶ ἐς ὠϕέλειαν ϕέροντα αὐτοῖς: (5) σϕαιρία γὰρ ξύλινα μικρὰ ἄνωϑεν ἐς τὸ ϑέατρον ἐρρίπτει, σύμβολον ἔχοντα τὸ μὲν ἐδωδίμου τινὸς τὸ δὲ ἐσϑῆτος τὸ δὲ ἀργυροῦ σκεύους, ἄλλο χρυσοῦ ἵππων ὑποζυγίων βοσκημάτων ἀνδραπόδων, ἃ ἁρπάσαντάς τινας ἔδει πρὸς τοὺς δοτῆρας αὐτῶν ἀπενεγκεῖν καὶ λαβεῖν τὸ ἐπιγεγραμμένον.
„Unter den meisten Taten des Kaisers findet sich nichts, was eine besondere Erwähnung verdiente, nur bei der Einweihung des Amphitheaters und des Bades, das seinen Namen trug, ließ er eine Menge bemerkenswerter Schauspiele veranstalten. Da gab es einen Kampf zwischen Kranichen und zwischen vier Elefanten, weiterhin wurden gegen 9.000 zahme und wilde Tiere getötet, und selbst Frauen - freilich nicht aus besseren Kreisen - beteiligten sich an deren Hinschlachtung. Zahlreiche Männer fochten als Einzelkämpfer, und nicht wenige Gruppen rangen in Land- und Seeschlachten miteinander. Denn Titus ließ eben jenes Theater plötzlich mit Wasser füllen und Pferde, Stiere und sonstige zahme Tiere hineinbringen, die dazu abgerichtet waren, sich im Wasser genau so wie auf dem Trockenen zu betragen. Hinzu kamen auch noch Leute auf Schiffen. Diese führten dort in der Rolle von Korkyräern und Korinthern eine Seeschlacht auf, während andere außerhalb der Stadt ein ähnliches Schauspiel im Hain des Gaius und Lucius gaben, an einem Platze, den Augustus für eben diesen Zweck hatte ausheben lassen. Auch dort fanden am ersten Tag ein Gladiatorenkampf und eine Tierhetze statt, wobei das vor den Bildern gelegene Gewässer mit einem Bretterboden und hölzernen ringsum errichteten Tribünen überbaut war. Am zweiten Tage folgte hier ein Wagenrennen und am dritten eine Seeschlacht mit dreitausend Mitwirkenden, dem sich noch ein Infanteriegefecht anschloß. Dabei besiegten die «Athener» die «Syrakusaner» - unter diesen Namen bestanden beide Parteien das Seegefecht -, vollführten eine Landung auf dem Inselchen und eroberten nach einem Angriff eine um das Denkmal errichtete Mauer. Dies waren die Schauspiele, die man den Augen darbot, und sie dauerten einhundert Tage. Indessen stiftete der Kaiser auch mancherlei Dinge von praktischem Wert für das Volk: So pflegte er von seinem erhöhten Platze aus unter die Theaterbesucher kleine, mit verschiedenen Zeichen versehene Holzbälle zu werfen. Dabei bedeutete dann das eine Zeichen etwas Essbares, ein anderes Kleidung, wieder ein anderes ein Silber- oder gar Goldgefäß; zu gewinnen waren auch Pferde, Tragtiere, Vieh und Sklaven. Wer die genannten Kugeln erhaschte, musste sie zur Ausgabestelle bringen, wo er den genannten Gegenstand in Empfang nehmen konnte." (Übers. nach O. Veh)
Flavius Josephus, bell. iud. VII 3,1:
Διατρίβων δ᾽ αὐτόϑι τὴν τἀδελϕοῦ γενέϑλιον ἡμέραν ἐπιϕανῶς ἑώρταζε, πολὺ καὶ τῆς τῶν Ἰουδαίων κολάσεως εἰς τὴν ἐκείνου τιμὴν ἀνατιϑείς. [38] ὁ γὰρ ἀριϑμὸς τῶν ἔν τε ταῖς πρὸς τὰ ϑηρία μάχαις καὶ τῶν καταπιμπραμένων ἔν τε ταῖς ἀλληλοκτονίαις ἀναιρουμένων πεντακοσίους ἐπὶ τοῖς δισχιλίοις ὑπερέβαλε. πάντα μέντοι Ῥωμαίοις ἐδόκει ταῦτα μυρίοις αὐτῶν ἀπολλυμένων τρόποις ἐλάττων κόλασις εἶναι. [39] μετὰ τοῦτο Καῖσαρ εἰς Βηρυτὸν ἧκεν: ἡ δ᾽ ἐστὶν ἐν τῇ Φοινίκῃ πόλις Ῥωμαίων ἄποικος: κἀνταῦϑα χρονιωτέραν ἐποιήσατο τὴν ἐπιδημίαν πλείονι χρώμενος τῇ λαμπρότητι περὶ τὴν τοῦ πατρὸς ἡμέραν γενέϑλιον ἔν τε ταῖς τῶν ϑεωριῶν πολυτελείαις καὶ κατὰ τὴν ἄλλην ἐπίνοιαν τῶν ἄλλων ἀναλωμάτων.
„Während Titus nun in Cäsarea weilte, feierte er anläßlich des Geburtstages seines Bruders ein prächtiges Fest und ließ zu seinen Ehren wieder an zahlreichen gefangenen Juden die Todesstrafe vollziehen. Es waren über 2.500, die seinerzeit teils im Kampf mit wilden Tieren, teils als lebende Fackeln und teils Mann gegen Mann fechtend ums Leben kamen. Doch all dies und zahlreiche andere Todesarten hielten die Römer noch für eine zu geringe Strafe für die Juden. Dann zog der Cäsar nach Berytos in Phönizien, einer römischen Kolonie, und hielt sich dort länger auf. Er feierte nämlich den Geburtstag seines Vaters und ließ deshalb großartige Spiele veranstalten und dabei unter ungeheurem Aufwand die größte Pracht entfalten. Auch kam es wieder in der nämlichen Weise wie vorher zur massenweisen Hinschlachtung von Gefangenen." (Übers. nach H.M. Endres)
Sueton, Titus 7:
Quosdam e gratissimis delicatorum, quamquam tam artifices saltationis, ut mox scaenam tenuerint, non modo fovere prolixius, sed spectare omnino in publico coetu supersedit. ... Et tamen nemine ante se munificentia minor, amphitheatro dedicato thermisque iuxta celeriter exstructis, munus edidit apparatissimum largissimusque; dedit et navale proelium in veteri naumachia, ibidem et gladiatores atque uno die quinque milia omne genus ferarum.
„Einige seiner erklärten Lieblinge überschüttete er nicht mehr mit seiner Gunst, ja unterließ ees sogar, ihnen bei einem öffentlichen Auftritt zuzuschauen, obwohl sie Pantomimen ersten Ranges waren, die bald die Bühne beherrschten. ... Trotzdem stand er in Freigebigkeit keinem seiner Vorgänger nach, denn bei der Einweihung des Amphitheaters, neben dem er noch in großer Schnelligkeit hatte Thermen errichten lassen, gab er ein prächtiges, großartiges Schauspiel. Er veranstaltete auch ein Seegefecht in der alten Naumachie, wo er sogar einen Gladiatorenkampf und eine Jagd durchführen ließ, bei der an einem Tag 5.000 wilde Tiere aller Art zu sehen waren."
Sueton, Titus 8:
Populum in primis universum tanta per omnes occasiones comitate tractavit, ut proposito gladiatorio munere, non ad suum, sed ad spectantium arbitrium editurum se professus sit; et plane ita fecit. Nam neque negavit quicquam petentibus et ut quae vellent peterent ultro adhortatus est. Quin et studium armaturae Thraecum prae se ferens, saepe cum populo et voce et gestu ut fautor cavillatus est, verum maiestate salva nec minus aequitate. ... Inter adversa temporum et delatores mandatoresque erant ex licentia veteri. Hos assidue in foro flagellis ac fustibus caesos ac novissime traductos per amphitheatri arenam, partim subici ac venire imperavit, partim in asperrima insularum avehi.
„Vor allem behandelte er das Volk in seiner Gesamtheit so leutselig, dass er einmal bei Ankündigung eines Gladiatorenkampfes sagte, er werde sich dabei nicht nach seinem Geschmack, sondern nach dem der Zuschauer richten. Und tatsächlich machte er es auch so. Denn er schlug den Anwesenden keine Bitte ab, sondern forderte sie noch von sich aus auf, zu verlangen, was sie wollten. Da er seine Vorliebe für die Thraker offen zeigte, neckte er sich deswegen oft mit dem Volk in Gesten und Worten, ohne damit seine kaiserliche Macht oder Gerechtigkeit zu verletzten. ... Zu den Plagen dieser Zeit gehörten auch die Angeber und Denunzianten, die sich seit langem breit gemacht hatten. Diese ließ er oft auf dem Forum mit Peitschen- und Stockschlägen züchtigen und zuletzt durch die Arena des Amphitheaters führen."