Marcus Ulpius Traianus (98-117 n.Chr.)
Trajan wurde am 18. September 53 entweder im spanischen
Italica oder in
Rom geboren und starb am 8. August 117 auf dem Rückzug seines Parthienfeldzuges im kilikischen Selinus. Von 98 bis 117 war er römischer Kaiser. Als Nachfolger von
Nerva begann mit ihm die Zeit der Adoptivkaiser, auf dem Thron gefolgt wurde er von
Hadrian. Seine Frau war Marcia, mit der er Ulpia Marciana als einzige Tochter hatte. Durch die erfolgreichen Kriege gegen die Daker in Rumänien, die Parther in Mesopotamien und gegen Armenien erreichte das römische Imperium während seiner Regierungszeit die größte Ausdehnung. In der römischen Geschichtsschreibung galt er als der beste aller Kaiser - nicht allein wegen seiner Erfolge, sondern auch wegen seiner innenpolitischen Maßnahmen und seines Regierungsstils.
Legendär wurden seine Spiele anlässlich des Sieges im zweiten Krieg gegen die Daker, an denen während 117 Tagen 10.000 Gladiatoren gegeneinander kämpften und 11.000 wilde und zahme Tiere getötet wurden. Seinem Adoptivsohn und Nachfolger
Hadrian spendierte er 2 Millionen Sesterzen, damit er würdige Spiele geben konnte. Den
Circus maximus ließ er erweitern und seine Liebe zu Pferderennen führte noch im 6. Jh. dazu, dass man Theoderich wegen seines Engagements für Pferderennen den Beinamen Traianus gab. Dass Trajan zu denjenigen auserwählten Kaisern gehörte, die man auf Kontorniaten verewigte, wird wohl zurecht wenigstens teilweise seiner unvergessenen volksnahen Begeisterung für das Spielewesen zugeschrieben.
Quellen
Cassius Dio LXVIII 7,2. (Circus Maximus)
Plinius, paneg. LI 3-5. (Circus Maximus)
Ludi Dacici
Cassius Dio LXVIII 15,1 (ludi Dacici):
„Als Trajan nach Rom zurückgekehrt war, fanden sich bei ihm sehr viele Gesandtschaften von Barbaren ein, darunter auch Inder. Und er veranstaltete Schauspiele von 123 Tagen, während deren 11.000 wilde und zahme Tiere getötet wurden und 10.000 Gladiatoren kämpften."
Fasti Ostiensis; CIL XIV 4543.
Lit.: J.-Y. Strasser, La carrière du pancratiaste Markos Aurèlios Dèmostratos Damas, BCH 127, 2003, 251–299 (Persée); O. van Nijf, Political Games, in: K.M. Coleman and J. Nelis-Clément (Hrsg.), L’organisation des spectacles dans le monde romain, Entretiens Hardt, 58 (Genf 2012) 56-58; Michael J. Carter - Jonathan Edmondson, Spectacle in Rome, Italy and the Provinces, in: C. Bruun - J. Edmondson (Hrsg.), The Oxford Handbook of Roman Epigraphy (New York - Oxford 2015) 545 (
academia.edu).
Ludi Parthici
Cass. Dio LXIX 2,3:
„Die Gebeine Trajans aber wurden in seiner Säule beigesetzt und die sogenannten Parthischen Spiele fanden eine lange Reihe von Jahren hindurch statt. Später wurde auch diese Einrichtung, wie vieles andere, abgeschafft."
SHA Hadrianus III 8:
Praetor factus est Subsurano bis et Servianoiterum conss., cum sestertium iterum vicies ad ludos edendos a Traiano accepit.
Ammianus Marcellinus, excerpta Valesiana 12 (60):
Sic gubernavit duas gentes in uno, Romanorum et Gothorum, dum ipse quidem Arrianae sectae esset, tamen nihil contra religionem catholicam temptans; exhibens ludos circensium et amphitheatrum, ut etiam a Romanis Traianus vel Valentinianus, quorum tempora sectatus est, appellaretur, et a Gothis secundum edictum suum, quo ius constituit, rex fortissimus in omnibus iudicaretur. Militiam Romanis sicut sub principes esse praecepit. Dona et annonas largitus quamquam aerarium publicum ex toto faeneum invenisset, suo labore recuperavit et opulentum fecit.
„ So regierte er (d.i. Theoderich) zwei Völker in einem, das der Römer und das der Goten, und während er selbst Angehöriger der arianischen Sekte war, unternahm er dennoch nichts gegen den katholischen Glauben. Er gab Spiele im Circus und im Amphitheater, so dass er auch von den Römern ein Trajan oder ein Valentinian genannt wurde, deren Zeiten er zum Vorbild nahm. Und von den Goten wurde er für sein Edikt, in dem er das Recht festsetzte, als der beste König in allem beurteilt. Er verlangte, dass der Militärdienst für die Römer wie unter den Kaisern gelte. Er war freigiebig in Geschenken und Getreidespenden, obwohl er die öffentlichen Kassen leer vorfand, durch seine Arbeit stellte er sie aber wieder her und brachte Wohlstand.”
Lit.: J.C. Rolfe, Ammianus Marcellinus, III. Loeb Classical Library (London - Cambridge 1952) 544-545.
Literatur
Gunnar Seelentag, Taten und Tugenden Traians. Herrschaftsdarstellung im Principat, Hermes Einzelschriften, 91 (Stuttgart 2004) (
academia.edu)
A. Caballos Rufino (Hrsg.), De Trajano a Adriano – Roma matura, Roma mutans, Sevilla 2018 (2019)
weblinks:
