Auswahl chronologischer Daten von Veranstaltungen von Gladiatorenkämpfen.

264 v.Chr., erster Gladiatorenkampf anläßlich der Leichenfeiern des Decimus Iunius Pero.

Livius, periocha XVI:

D. Iunius Brutus munus gladiatorium in honorem defuncti patris primus edidit.

„Decimus Junius Brutus gab als Erster ein Gladiatorenspiel zu Ehren seines verstorbenen Vaters."

Valerius Maximus II 4,7:

nam gladiatorium munus primum Romae datum est in foro boario App. Claudio Q. Fuluio consulibus. dederunt Marcus et Decimus filii Bruti <Perae> funebri memoria patris cineres honorando. athletarum certamen a M. Scauri tractum est munificentia.

„Unter dem Konsulat des Appius Claudius und des Quintus Fulvius wurde in Rom auf den Forum Boarium erstmals ein munus gladiatorum gegeben. Marcus und Decimus, die Söhne des Brutus Pero, gaben die Leichenspiele zur Ehre der Asche ihres Vaters. Der Wettkampf der Kämpfer geht auf die Großzügigkeit des Marcus Scaurus zurück."

Ausonius, griphus ternarii numeri v. 36 f. p. 202 Peip.

Lit.: RE X 1 (Stuttgart 1918) 1076 s.v. Iunius Nr. 124 (Münzer) (Öffnet externen Link in neuem Fensterwikisource); E.J. Jory, Gladiators in the Theatre, CQ 36, 1986, 537 (Öffnet externen Link in neuem FensterJSTOR).

216 v.Chr., Leichenfeier des Marcus Ämilius Lepidus

Livius XXIII 30,15:

„Auch veranstalteten für Marcus Ämelius Lepidus, der zweimal Konsul und Augur gewesen war, seine drei Söhne Lucius, Marcus und Quintus dreitägige Leichenspiele; außerdem ließen sie auf dem Forum 22 Gladiatorenpaare drei Tage lang auftreten.” (Übers. nach J. Feix)

Lit.: RE I 1 (Stuttgart 1893) 552 s.v. Aemilius Nr. 66 (Klebs) (Öffnet externen Link in neuem Fensterwikisource); Fik Meijer, Die Gladiatoren (Düsseldorf 2004) 31.

200 v.Chr., Leichenfeier des Valerius Laevinus:

Öffnet externen Link in neuem FensterLivius XXXI 50,4.

183 v.Chr., Leichenfeier des Publius Licinius.

Livius XXXIX 46,2.:

„Anlässlich des Begräbnisses von P. Licinius wurde Fleisch an das Volk verteilt, und 120 Gladiatoren kämpften gegeneinander, und die Leichenspiele wurden drei Tage lang gefeiert. Nach den Spielen war ein Festschmaus. Dabei wurden auf dem ganzen Forum Speisesofas zurechtgemacht."

Lit.: G. Carettoni, Le gallerie ipogee del Foro Romano e i ludi gladiatori forensi, Boll. Comm 76, 1956-58 (1959) 23-44.

174 v.Chr.

Livius XLI 28,11:

„In diesem jahr wurden einige Gladiatorenspiele gegeben, die im Allgemeinen unbedeutend waren. Eins, das des T. Flamininus, war vor den anderen bemerkenswert, das er aus Anlass des Todes seines Vaters mit einer Fleischspende an das Volk und einem Leichenmahl und Bühnenspielen vier Tage lang veranstaltete. Der Höhepunkt eines großen Fechtspiels war damals, daß an drei Tagen 74 Menschen gegeneinander kämpften." (Übers. H.J. Hillen)

Mitte des 2. Jhs. v.Chr., Spiele des Gaius Terentius Lucanus

Plinius, nat. hist. XXXV 52:

„Als ein Freigelassener Neros ein Fechtspiel zu Antium gab, versah er, wie bekannt ist, die öffentlichen Säulenhallen mit Maleien, auf denen die Bilder der Gladiatoren und Diener lebensgetreu wiedergegeben waren. Darin bestand bereits seit vielen Jahrhunderten der höchste Sinn der Malerei. Fechterspiele aber zu malen und öffentlich auszustellen, begann man erst seit C. Terentius Lucanus. Dieser ließ zu Ehren seines Großvaters, der ihn adoptiert hatte, drei Tage lang 30 Fechterpaare auf dem Forum auftreten und stellte ein Gemälde dieser Kämpfe im Hain der Diana auf." (Übers. R. König)

121 v.Chr.

Plutarch, Gracchus 33 (12):

„Da ereignete sich ein Zwischenfall, der auch seine Kollegen gegen ihn (d.i. Gaius Gracchus) aufbrachte. Auf dem Forum sollten Gladiatorenspiele für das Volk stattfinden, und fast alle Kollegen von ihm hatten ringsum Sitzplätze errichten lassen, die sie an die Zuschauer vermieteten. Gaius gab ihnen Befehl, die Gerüste zu entfernen, damit die Armen ohne Eintrittsgeld von jenen Plätzen aus zuschauen könnten. Da sich niemand um seine Weisung kümmerte, wartete er die Nacht vor der Aufführung ab, bot dann aus dem Handwerkerstand alle Bauunternehmer auf, die ihm unterstellt waren, und ließ die Tribünen abbrechen. Als der Tag anbrach, konnte er dem Volk einen leeren Platz vorzeigen.” (Übers. nach Walter Wuhrmann)