Strabo V 3,8 (Öffnet externen Link in neuem FensterPerseus):

τούτων δὲ τὰ πλεῖστα ὁ Μάρτιος ἔχει κάμπος πρὸς τῇ φύσει προσλαβὼν καὶ τὸν ἐκ τῆς προνοίας κόσμον. καὶ γὰρ τὸ μέγεθος τοῦ πεδίου θαυμαστὸν ἅμα καὶ τὰς ἁρματοδρομίας καὶ τὴν ἄλλην ἱππασίαν ἀκώλυτον παρέχον τῷ τοσούτῳ πλήθει τῶν σφαίρᾳ καὶ κρίκῳ καὶ παλαίστρᾳ γυμναζομένων: καὶ τὰ περικείμενα ἔργα καὶ τὸ ἔδαφος ποάζον δι᾽ ἔτους καὶ τῶν λόφων στεφάναι τῶν ὑπὲρ τοῦ ποταμοῦ μέχρι τοῦ ῥείθρου σκηνογραφικὴν ὄψιν ἐπιδεικνύμεναι δυσαπάλλακτον παρέχουσι τὴν θέαν. πλησίον δ᾽ ἐστὶ τοῦ πεδίου τούτου καὶ ἄλλο πεδίον καὶ στοαὶ κύκλῳ παμπληθεῖς καὶ ἄλση καὶ θέατρα τρία καὶ ἀμφιθέατρον καὶ ναοὶ πολυτελεῖς καὶ συνεχεῖς ἀλλήλοις, ὡς πάρεργον ἂν δόξαιεν ἀποφαίνειν τὴν ἄλλην πόλιν.

„... Die meisten dieser Werke enthält das Öffnet externen Link in neuem FensterMarsfeld, welches mit der Natur die Verschönerung durch kluge Planung vereinigt. Denn die bewundernswerte Größe des Platzes, welche trotz der ungeheuren Mengen der sich im Ballschlagen, im Reifenspiel und im Ringen Übenden dennoch sowohl dem Wagenrennen als auch dem übrigen Reitsport ungehinderten Spielraum gewährt. Sodann die umstehenden Gebäude und der das ganze Jahr über grüne Rasen; endlich der über dem Fluss bis zu seinem Bett eine malerische Bühnenansicht darstellenden Hügel. Dies alles gewährt einen schwer zu verlassenden Genuss an Aussicht. Dem Marsfeld nahe ist noch ein anderes Feld und viele Säulenhallen umher, Gärten, drei Theater und ein Amphitheater und einander berührende Tempel, ..." (Übers. nach A. Forbiger)

Cassius Dio LI 23,1:

„ ... Und noch während des vierten Konsulats Cäsars ließ Statilius Taurus auf dem Marsfeld aus eigenen Mitteln ein Jagdtheater aus Stein errichten und weihte es mit einem Gladiatorenkampf ein. Das Volk verlieh ihm deshalb das Recht, in jedem Jahr einen Prätor zu wählen."

Cassius Dio LXII 18,2 (zum Brand Roms unter Kaiser Nero 64 n.Chr.):

„Das Unglück, das damals der Stadt widerfuhr, hatte abgesehen vom Gallierbrand weder vorher noch nachher seinesgleichen. Denn der ganze Palatin, das Theater des Taurus und dazu etwa zwei Drittel der übrigen Stadt wurden ein Raub der Flammen." (Übers. nach O. Veh)

Beschreibung

Das Amphitheater des Öffnet externen Link in neuem FensterT. Statilius Taurus wurde im Jahre 29 v.Chr. erbaut und gilt als das älteste, wenigstens teilweise aus Stein errichtete Amphitheater Roms. Umstritten ist die Identifikation archäologischer Befunde mit diesem Bau. Öffnet internen Link im aktuellen FensterStrabo muss diesen Bau als Amphitheater gemeint haben, den er neben den drei Theatern des Öffnet externen Link in neuem FensterPompeius, des Öffnet externen Link in neuem FensterMarcellus und des Öffnet externen Link in neuem FensterBalbus erwähnte. Durch den Brand des Jahres 64 n.Chr. muss der Bau schweren Schaden genommen haben. Gegen die oft ausgesprochene Lokalisierung des Baues auf dem Marsfeld wurde eingewendet, dass dieser Stadtteil gemäß der sehr genauen Beschreibung bei Tacitus, ann. XV 39 (Öffnet externen Link in neuem FensterPerseus) nicht gebrannt habe und dass deshalb das dort gelegene und bei Öffnet internen Link im aktuellen FensterStrabo erwähnte Amphitheater nicht dasjenige des Statilius Taurus sein könne. Die Identifizierung des Amphitheaters auf dem Marsfeld mit jenem des Statilius Taurus durch Öffnet internen Link im aktuellen FensterCassius Dio beruhe dagegen auf einem Irrtum und einer Verwechslung mit dem hölzernen Amphitheater des Nero.

Literatur

H. Jordan - Chr. Hülsen, Topographie der Stadt Rom im Altertum, I 3 (Berlin 1907) 496.

S.A. Platner - Th. Ashby, A topographical dictionary of ancient Rome (London 1929) 11. (Öffnet externen Link in neuem Fensterweblink)

T.P. Wiseman, The 'Circus Flamininus', BSR 42, 1974, 10 f.

G. Gatti, Il teatro e la crypta di Balbo in Roma, MEFRA 91, 1979, 237-313.

G. Ville, La gladiature en Occident des origines à la mort de Domitien (Rom 1981) passim.

J.Cl. Golvin, L'amphithéâtre romain. Essai sur la théorisation de sa forme et de ses fonctions, I-II (Paris 1988) 52 f.

L. Richardson, A new topographical dictionary of ancient Rome (Baltimore - London 1992) 6. 11.

E.M. Steinby (Hrsg.), Lexicon topographicum Urbis Romae, I (Rom 1993) 36 f. (A. Viscogliosi).

P. Gros, L'amphithéâtre dans la ville. Politique 'culturelle' et urbanisme aux deux premiers siècles de l'Empire, in: Bimilenario del anfiteatro romano de Mérida, Coloquio internacional, El anfiteatro romano en la Hispanisa romana, Mérida 26-28 de Noviembre 1992 (Badajoz 1994) 18.

A. Viscogliosi, Il tempio di Apollo 'in Circo'  e la formazione del linguaggio architettonico augusteo, BCom suppl. III (Rom 1996) 911.

F. Coarelli, Roma. Guide archeologico Laterza (Rom - Bari 19972) 301. 312.

K.M. Coleman, Euergetism in its Place. Where was the amphitheatre in Augustan Rom?, in: K. Lomas - T. Cornell (Hrsg.), Bread and Circuses. Euergetism and municipal patronage in Roman Italy (London - New York 2003) 65 ff.

G. Tosi, Gli edifici per spettacoli nell'Italia romana (Rom 2003) 12 f.

K.E. Welch, The Roman Amphitheatre. From its Origins to the Colosseum (Cambridge 2007) 108 ff.

K.S. Freyberger - Chr. Zitzl, Im Labyrinth des Kolosseums (Mainz 2016) 91-94.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fenstermaquettes historiques

Öffnet externen Link in neuem Fensteren.wikipedia.org/Amphitheater_of_Statilius_Taurus