Capua, Außenansicht des kaiserzeitlichen Amphitheaters.
Capua, Bauinschrift des Amphitheaters CIL X 3832.

Inschriften

Antoninische Bauinschrift nach 138 n.Chr.; CIL X 3832; ILS 6309; AE 2001, 855 (Bild; Öffnet externen Link in neuem FensterEDH; Öffnet externen Link in neuem FensterEDR):

[Colonia Flav]ia Felix Aug[usta Capua]
fecit
[divus Hadr]ianus Aug(ustus) [pecunia sua]
[restitui e]t columnas ad[di iussit]
[Imp(erator) Caes(ar) T(itus) Ael]ius Hadrianu[s Antoninus]
[Aug(ustus)] Pius dedicavi[t]

„Die Colonia Flavia Felix Augusta Capua führte aus. Der vergöttlichte Kaiser Hadrian befahl, dass mit seinem Geld wiedergestellt wird und die Säulen hinzugefügt werden. Der Imperator Cäsar Titus Aelius Hadrianus Antoninus Augustus Pius hat es eingeweiht."

Literatur: A.L. Mazocchi, In mutilam Campani Amphitheatri titulum (Neapel 1727); L. Chioffi, Quando fu costruito l’Anfiteatro campano? Edifici per spettacolo dalle epigrafi di Capua, Orizzonti. Rassegna die archeologia 1, 2000, 67-82; M. Horster, Bauinschriften römischer Kaiser (Stuttgart 2001) 87. 279-280 Nr. Ib 2, 1; G. Alföldy, Zu kaiserlichen Bauinschriften aus Italien, Epigraphica 64, 2002, 125-126 Nr. 15; L. Chioffi, Museo Provinciale Campano di Capua: la Raccolta epigrafica (Capua 2005) 45 f. Nr. 7 Abb. 8 (11).

Capua, Grund- und Aufriss des Amphitheaters nach Alvino.
Capua, Arkade der Fassade des Amphitheaters; der Schlussstein zeigt eine Büste der Diana.
Capua, Blick durch den Eingang in der Längsachse des Amphitheaters (Photo: R. Gogräfe, 1977).
Capua, Amphitheater, Blick vom Zugang der Längsachse in den unterirdischen Zugang zum Kellergeschoss der Arena.
Capua, Amphitheater mit Blick in das Untergeschoss der Arena (Photo: R. Gogräfe, 1977).
Capua, Amphitheater mit Blick in das Untergeschoss der Arena (Photo: R. Gogräfe, 1977).
Capua, Amphitheater, aktueller Zustand.

Maße

Außen: 169,9 x 139,9 m.
Innen: 76,12 x 45,83 m.

Beschreibung

Nach dem Colosseum in Rom ist das jüngere Amphitheater von Capua das größte im römischen Reich. Es wurde in flachem Gelände erbaut und liegt etwas außerhalb der antiken Stadt, unmittelbar nordöstlich vom republikanischen Amphitheater. Der ganze Bau ist von der Pilasterstellung eines ovalen Platzes eingefaßt. Das Amphitheater weist eine Arkadenfassade mit 80 Archivolten auf, die sich ursprünglich über 3 Etagen erstreckte und darüber noch eine Attikazone aufwies. Heute sind nur noch 2 Bögen im Erdgeschoss erhalten. Ein 1 : 1-Modell dieser Bögen ist in den Plattenbelag des Platzes vor dem Amphitheater eingeritzt, eine Baupraxis, die verschiedentlich an antiker Architektur zu beobachten ist. Die Fassade besteht aus einer Kalksteinverblendung über einem Mauerkern aus opus caementitium. Die Schlusssteine der in situ erhaltenen Archivolten in der unteren Etage sind mit verschiedenen Büsten dekoriert. Nach weiteren Architekturfunden aus dem Versturz des Baues war auch die darüber gelegenen Etage mit derartigen Büsten verziert. Erhalten sind Köpfe von Mithras, Juno, Isis, Diana, Demeter, Jupiter, Volturnus, Merkur und Minerva. Die oberste Etage war mit Satyrn und tragischen Masken dekoriert. Zusätzlich standen vollplastische Statuen in den Arkaden, von denen sich eine Statuenbasis in der 2. Etage erhalten hat.

Das Amphitheater von Capua ist neben dem Colosseum das einzige, das hinter dieser Fassade zwei Umgänge aufweist; deren Pfeiler liegen in der Flucht tonnengewölbter Radialkammern, welche den ganzen Zuschauerraum tragen. Durch diese Radialkammern führen Treppen zu den oberen Zuschauerrängen und zu einem dritten ebenerdigen Umgang weiter innen. In diesem dritten Umgang konnte man erneut zu Treppen in Radialkammern gelangen, die in zwei verschiedene Richtungen führten: Die zurück nach außen gerichteten Treppen führten zur dritten praecinctio zwischen zweitem und drittem Rang, die nach innen gerichteten zur zweiten praecinctio zwischen erstem und zweitem Rang. Ebenerdig noch weiter nach innen lag ein vierter überwölbter Umgang (Arenaumgang), von dem aus kleine Treppen in die Kelleretage unter der Arena führten. 
Die wichtigsten Zugänge in das Amphitheater lagen natürlich in den Achsen des Baues: Diejenigen in der Querachse führten bis zum vierten innersten Umgang, von dem aus man die heute zerstörten Tribunalia erreichen konnte, die genau über einem mit Fenstern in den Podiumsmauern versehenen carcer oder sacellum lagen. Die Eingänge in der Längsachse führten direkt in die Arena.

Die Zuschauerplätze gliederten sich in 5 Ränge (maeniana), die durch 4 Umgängen (praecinctiones) voneinander getrennt waren. Erhalten haben sich fast nur die Oberseiten der Gewölbe, auf denen die Umgänge, Treppen und Sitze einst lagen. Es bestanden jedenfalls 2 Ränge mehr als üblich. Daneben waren die Zuschauerplätze vermutlich in 16 cunei geteilt. Hinter dem obersten Rang lag eine Porticus. Die Geländer und Brüstungen waren mit Reliefs außergewöhnlich reich dekoriert: Bekannt sind mythologische Szenen der jagenden Diana, der Dioskuren, des Hercules, des Marsyas und Tiere auf der Jagd.

Die die Arena umgebende Podiumsmauer zeigt 12 kleine Tore (Öffnet internen Link im aktuellen Fensterportae posticaeporta postica) und die schon genannten Fenster zu dahinter gelegenen carceres bzw. sacella.

Der Boden der Arena war nach dem Vorbild des Öffnet internen Link im aktuellen FensterColosseums in Rom und ähnlich dem Öffnet internen Link im aktuellen Fenstergroßem Amphitheater in Pozzuoli vollständig unterkellert. Neben den schon erwähnten kleinen Treppen aus dem innersten Umgang führten in der Quer- und in der Längsachse unterirdische Gänge in den Keller, die von außerhalb des Amphitheaters aus zugänglich waren. Zum Gang in der Querachse führte von Westen aus eine Treppe im Bereich des Vorplatzes herab; auf der östlichen Seite bog der Ausgang nach Norden um und führte über eine Rampe wieder ans Tageslicht. Zu den Gängen in der Längsachse führten außerdem kleine Treppen herab, die ebenerdig vor dem Arenaumgang durch kleine Wandöffnungen erreichbar waren. Das ganze Kellergeschoss bestand am Rand aus radial angeordneten Kammern und in der Mitte aus orthogonal ausgerichteten Räumlichkeiten. Diese waren bereits in der Antike nach oben offen und sind (wie auch heute wieder) von abnehmbaren Holzböden verschlossen gewesen. Mittels hölzerner Aufzugskonstruktionen (Öffnet internen Link im aktuellen Fensterpegmata) konnten durch diese Schächte Tiere und Kulissen in die Arena gehoben werden und sorgten durch diese technischen Meisterleistungen für die dramatische Höhepunkte einer jeden Veranstaltung.

Bei Freilegungsarbeiten 1927 wurden zahlreichen Tierknochen gefunden, die ganz offensichtlich von den antiken Jagdveranstaltungen stammen: ein Löwenschädel, zwei Köpfe von Braunbären und ein Kopf von einem Hirsch, dem das Geweih abgesägt worden war.

Das große Amphitheater wurde in der wissenschaftlichen Literatur bis in neueste Zeit aufgrund der Bauinschrift mit einer Renovierungsphase unter Kaiser Hadrian bzw. Antoninus Pius datiert und eine Erbauung bereits unter Kaiser Augustus angesetzt. Davon abweichend hielt Boatwright die hadrianische Renovierung lediglich für eine verschönernde Ausgestaltung des sich zu seiner Zeit im Bau befindlichen Amphitheaters. Hönle/Henze und Golvin datierten die Erbauung wegen ihrer konzeptionellen Nähe zum Kolosseum in Rom mit besseren Gründen in flavische Zeit.

Literatur

G. Rucca, Capua Vetere (Neapel 1828) 136-280.

Öffnet externen Link in neuem FensterF. Alvino, Anfiteatro Campano (Neapel 1842).

Öffnet externen Link in neuem FensterH.J. Parker, The archaeology of Rome, VII. The Flavian amphitheatre, commonly called the Colosseum at Rome: its history and substructures compared with other amphitheatres (London 1876) Öffnet externen Link in neuem FensterTaf. 30.

Öffnet externen Link in neuem FensterDizionario epirafico (Rom 1886) 455 s.v. amphitheatrum (E. de Ruggiero).

J. Beloch, Campanien. Geschichte und Topographie des antiken Neapel und seiner Umgebung (Breslau 1890) 295 ff. bes. 341 ff. (Öffnet externen Link in neuem Fensterarchive.org).

Bolletino d'Arte 8, 1929, 555 ff.

E. Boehringer, Archäologische Funde, Arch. Anz. 1929, 120.

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G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941).

A. de Franciscis, FA 4, 1949 Nr. 3824; ders., FA 5, 1950, Nr. 4194; ders., 6, 1951, Nr. 4582.

ders., Nuove chiavi d'arco dell'anfiteatro campano di S. Maria Capua Vetere, BdA 35, 1950, 153-155.

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EAA I (Rom 1958) 381 s.v.  anfiteatro (Forni).

L. Crema, L'architettura romana (Turin 1959) 436.

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G. Lugli, La datazione degli anfiteatri di Arles e di Nîmes in Provenza, Rivista dell’Istituto nazionale d’archeologia e storia dell’arte 13-14, 1964-65, 148 ff.

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S. de Caro - A. Greco, Campania. Guide Archeologiche Laterza  (Rom - Bari 1981) 215-218.

A. Hönle - A. Henze, Römische Amphitheater und Stadien (Feldmeilen 1981) 140 ff. Abb. 127.

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J.-Cl. Golvin, Origine, fonction et forme de l'amphithéâtre romain, in: C. Domergue - Chr. Landes - J.-P. Pailler (Hrsg.), Spectacula I, Gladiateurs et amphithéâtres, Actes du colloque tenu à Toulouse et à Lattes les 26, 27, 28 et 29 mai 1987 (Lattes 1990) 15-27 Abb. 6.

P. Pinon, Approche typologique des modes de réutilisation des amphithéâtres de la fin de l'Antiquité au XIXe siècle, ebda. 103-127. 111.

G. d'Isanto, Capua Romana. Ricerche di prosopografia e storia sociale (Rom 1993) 23 f.

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EAA suppl. II 1 (Rom 1994) 875 s.v. Capua (C. Albore Livadie).

M. Fora, I munera gladiatoria in Italia. Considerazioni sulla loro documentazione epigrafica (Neapel 1996) 139.

L. Spina, L'anfiteatro campano di Capua (Neapel 1997).

G. Tosi, Teatri e anfiteatri dell'Italia romana nella tradizione grafica rinascimentale. Commento archeologico (Padua 1999) 19 Abb. 1-2.

D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 90-106.

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F. Coarelli (Hrsg.), Römisches Süditalien und Sizilien (Petersberg 2007) 72 f. mit Abb.; 112 mit Abb.

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weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://archeocapuavetere.sbasabc.campaniabeniculturali.it/

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.bildindex.de/obj08064451.html#|home

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://touritaly.org/tours/capua/amp01.htm

Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.pompey.cch.kcl.ac.uk/Italian%20Theatres_files/capua.htm

Capua, Amphitheater, sog. Venus von Capua, Neapel MN 6017 (Bild: Marie-Lan Nguyen; wikimedia).

Ausstattung

Plastik

Venus von Capua; AO: Neapel MN inv. 6017 (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) Nr. 51; O. Broneer, The armed Aphrodite on Acrocorinth and the Aphrodite of Capua, University of California Publications in Classical Archaeology, I (Berkeley 1930) 65 ff.; T. Hölscher, Die Victoria von Brescia, Antike Plastik, 10 (Berlin 1970) 72 ff.; Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli: la scultura greco-romana, le sculture antiche della collezione Farnese, le collezioni monetali, le oreficerie, la collezione glittica (Rom/Mailand 1989) 104 Nr. 52; L. Spina, L'anfiteatro campano di Capua (Neapel 1997) Taf. 72-73. 76. 78; A. La Regina (Hrsg.), Sangue e Arena, Catalogo della mostra ; Roma, Colosseo, 22 giugno 2001 - 7 gennaio 2002 (Mailand 2001) 328 f. Nr. 18.

weblinks: Öffnet externen Link in neuem Fensterhttp://www.skulpturhalle.ch/sammlung/highlights/2007/05/aphrodite.html; Kopf (Öffnet externen Link in neuem Fensterwikimedia);

Venus, sog. Psyche; AO: Neapel MN inv. 6019 (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) Nr. 269; W. Klein, Vom antiken Rokoko (Wien 1921) 87 ff. Abb. 34; G. Bendinelli, Psyche-Andromeda del Museo Nazionale di Napoli, RIASA 9, 1942, 77-86; LIMC II (1984) 68 Nr. 597 s.v. Aphrodite (A. Delivorrias); Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli: la scultura greco-romana, le sculture antiche della collezione Farnese, le collezioni monetali, le oreficerie, la collezione glittica (Rom/Mailand 1989) 106 Nr. 54; L. Spina, L'anfiteatro campano di Capua (Neapel 1997) Taf. 74-75; A. La Regina (Hrsg.), Sangue e Arena, Catalogo della mostra ; Roma, Colosseo, 22 giugno 2001 - 7 gennaio 2002 (Mailand 2001) 330 Nr. 19 Abb.

Adonis-Statue; AO: Neapel MN inv. 6016:

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) Nr. 270; P. Zanker, Klassizistische Statuen: Studien zur Veränderung des Kunstgeschmacks in der römischen Kaiserzeit (Mainz 1974) 110 Taf. 80,4; Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli: la scultura greco-romana, le sculture antiche della collezione Farnese, le collezioni monetali, le oreficerie, la collezione glittica (Rom/Mailand 1989) 104 Nr. 53; L. Spina, L'anfiteatro campano di Capua (Neapel 1997) Taf. 77; A. La Regina (Hrsg.), Sangue e Arena, Catalogo della mostra ; Roma, Colosseo, 22 giugno 2001 - 7 gennaio 2002 (Mailand 2001) 331 Nr. 20.

Paris-Statue; AO: Neapel MN inv. 6358:

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) Nr. 241; Le collezioni del Museo Nazionale di Napoli: la scultura greco-romana, le sculture antiche della collezione Farnese, le collezioni monetali, le oreficerie, la collezione glittica (Rom/Mailand 1989) 106 Nr. 55.

Capua, Amphitheater, Ansicht des architektonisches Kontextes der Reliefs (Abbildung: Pesce, rilievi).

Reliefs

Lit. allg.: F. Alvino, Anfiteatro Campano (Neapel 1842) Öffnet externen Link in neuem FensterTaf. 10 - Öffnet externen Link in neuem Fenster11; A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) Nr. 609-612; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano, Studi e materiali del museo dell'Impero Romano (Rom 1941); S. de Caro - A. Greco, Campania. Guide Archeologiche Laterza  (Rom - Bari 1981) 217 Abb.

 

 

 

Capua, Amphitheater, Prozessionsrelief von einem vomitorium (Bild: Pesce, rilievi).
Relief, pompa; AO: Sta. Maria capua Vetere, Anfiteatro deposito, inv. 6745 (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Das Relief zeigt die Prozession örtlicher Magistrate von links aus einem Bogen kommend. Ganz rechts sind zwei Personen geringeren Standes mit kurzen Tuniken sichtbar, gefolgt von 2 Togati, die über ihrer linken Schulter die fasces (?) tragen. Hinter diesen kommen 4 weitere Personen, welche der Treppe in der Mitte des Bildes folgen, während die zuerst genannten Personen hieran vorbeigegangen sind. Die linken vier Togati scheinen demnach die höheren Magistrate (duoviri und aediles) zu sein, die durch den Eingang in der Querachse den Zuschauerraum betreten haben und nun über einige Stufen die Ehrensitz bzw. die tribunalia in der ima cavea betreten.

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908); G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano, Studi e materiali del museo dell'Impero Romano (Rom 1941) Nr. 25 Taf. 11; I. Scott Ryberg, Rites of the state religion in Roman art, Memoirs of the American Academy in Rome, 22 (Rom 1955) 150 Taf. 54e; R. Brillant, Gesture and Rank in Roman Art, Memoirs of the Connecticut Academy of Arts and Sciences, 14 (New Haven 1963) 144 Abb. 3.99; J. Ronke, Magistratische Repräsentation im römischen Relief: Studien zu standes- und statusbezeichnenden Szenen, BAR int. ser. 370 (Oxford 1987) 668 Nr. 8; D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 99; A. La Regina (Hrsg.), Sangue e Arena, Catalogo della mostra ; Roma, Colosseo, 22 giugno 2001 - 7 gennaio 2002 (Mailand 2001) 332 Nr. 21.

Relief, Götterprozession; AO: Neapel MN (Arachne):

Literatur: G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 18 Nr. 17 Taf. 14a; D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 98.

3 Reliefs mit Trägern eines Ferculums; AO: Neapel MN und Capua, Amphitheater (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne; Öffnet externen Link in neuem FensterArachne; Arachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908); G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941); J. Ronke, Magistratische Repräsentation im römischen Relief: Studien zu standes- und statusbezeichnenden Szenen, BAR int. ser. 370 (Oxford 1987) 668 Nr. 8.

Capua, Amphitheater, Relief mit Opferszene von einem vomitorium (Bild: Pesce, rilievi).
Relief, Opferszene; AO: Neapel MN (Arachne):

Von links führen 2 victimarii je einen Opferstier heran, am rechten Rand erkennt man die nur noch fragmentarisch erhaltene Szene eines dritten Opferdieners, der offenbar bereits mit der Schlachtung des Stiers beschäftigt ist. Im Hintergrund sieht man die Fassade des Amphitheaters von Capua. Über der mit Fenstern versehenen Attika sind die cippus-artigen Befestigungslemente für die vela deutlich sichtbar.

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 619 f; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 20 f. Nr. 22 Taf. 14b; I. Scott Ryberg, Rites of the state religion in Roman art, Memoirs of the American Academy in Rome, 22 (Rom 1955) 150 Taf. 54d; J. Ronke, Magistratische Repräsentation im römischen Relief: Studien zu standes- und statusbezeichnenden Szenen, BAR int. ser. 370 (Oxford 1987) 668 Nr. 8; D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 98.

Capua, Amphitheater, Relief einer Baustellenszene (Bild: Pesce, rilievi).
Relief, Szene mit Baustelle; AO: Neapel MN inv. 6770 (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Das Relieffragment zeigt eine 3-stöckige Fassade, vor der Bauarbeiten stattfinden. Die unterste Etage besteht aus einer korinthischen Ordnung mit einem Horizontalgebälk, die zweite Etage aus einer tuskanischen Halbsäulenordnung vor einer Arkadenreihe und von der dritten Etage ist nur noch der untere Ansatz der Wandsäulen erhalten. Vor der untersten Etage steht ein große Wagen mit zwei Achsen und einer Deichsel, auf dem ein großer Quader liegt: Dieser soll augenscheinlich von einem Seil mit Haken gehoben werden. Hinter dem Seil steht ein Arbeiter, rechts davon ein weiterer. Weil die untere Etage der Architektur auf dem Relief anders aussieht als die des capuanischen Amphitheaters, hielt Pesce die Szene nicht für eine realistische, sondern eine mythologische und deutete sie als die Erbauung des Labyrinths durch Dädalus.

Literatur: G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) Nr. 21 Taf. 15c; D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 97 f.

Relief, Darstellung eines Heiligtums; AO: Neapel MN (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Im Hintergrund sind zwei Seiten einer Porticus mit korinthischen Säulen und einem Stufenunterbau dargestellt. An den Wänden der Porticus sind Felder wiedergegeben, vor einem steht ein Bild der Minerva. Im Vordergrund ist ein Garten mit zwei Bäumchen hinter einem Zaun und zwei Rundaltären erkennbar, daneben steht die Statue einer Gottheit mit aufgestützter Lanze in der erhobenen Rechten, bekleidet mit Tunika, Panzer und Paludamentum. Die angewinkelte Linke trägt einen nicht klar erkennbaren Gegenstand, der Kopf trägt keinen Helm. Die rechte Seite der Brust ist eindeutig weiblich dargestellt und demzufolge handelt es sich hier um die Wiedergabe einer kriegerischen weiblichen Gottheit und Heiligtums.

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 649 Q; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 22 Nr. 24 Taf. 15a.

Relief mit 2 Ringern; AO: Capua, Amphitheater:

Der rechte der beiden Ringer hält einen großen runden Gegenstand in seiner linken Hand. Pesce hielt die beiden dargestellten Ringer für Theseus und Herakles.

Literatur: G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 24 Nr. 27 Taf. 17a.

Relief mit Altar und einer Statue des Mars; AO: Neapel MN (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 611 C; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 21 f. Nr. 23 Taf. 15 b.

Capua, Amphitheater, Relief von einem vomitorium mit Darstellung des Marsyas (Bild: Pesce, rilievi).
Relief, Bestrafung des Marsyas; AO: Neapel MN inv. 6747 (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 650 r; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 29 Nr. 43 Taf. 18a; P.B. Rawson, The Myth of Marsyas in the Roman Visula Arts, BAR Int. Ser. 347 (Oxford 1987) 172 VIII; B. Fehr, Über den Umgang mit Feinden der Zivilisation in Griechenland und Rom, Hephaistos 10, 1991, 89-104, bes. 93 ff.; LIMC VI (Zürich - München 1992) 374 d) Nr. 54b s.v. Marsyas I (A. Weis); D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 100.

Relief, Herakles bei Omphale; AO: Neapel MN (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 615 E; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 25 Nr. 30 Taf. 23a; LIMC VII (München - Zürich 1994) 49 Nr. 31 s.v. Omphale (J. Boardman); D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 99.

Relief, Herakles - Antaios; AO: Neapel MN (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: G. Pesce,  I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) Nr. 29 Taf. 18b; LIMC I (München - Zürich 1981) 806 Nr. 49 s.v. Antaios (R. Olmos - L.J. Balmaseda); D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 99.

Relief, Diana beim Baden; AO: Neapel MN inv. 6742 (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) Nr. 39 Taf. 21a; D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 99 f.

Relief, Mars und Rhea Silvia; AO: Neapel MN (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 612 D; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 26 Nr. 36 Taf. 23b.

Relief, Kalydonische Jagd (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 645 P; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 28 f. Nr. 42 Taf. 13; D.L. Bomgardner, The Story of the Roman Amphitheater (London - New York 2000) 100; R. Aßkamp u.a. (Hrsg.), Luxus und Dekadenz. Römisches Leben am Golf von Neapel (Mainz 2007) 183 Abb.

Dioskur; AO: Neapel MN 6772 (Öffnet externen Link in neuem FensterArachne):

Literatur: A. Ruesch, Guida illustrata del Museo nazionale di Napoli (Neapel 1908) 654 V; G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 30 Nr. 46 Taf. 24a.

Dioskur; AO: Capua, Amphitheater:

Literatur: G. Pesce, I rilievi dell'Amphiteatro Campano (Rom 1941) 31 Nr. 48 Taf. 24b. 

Veranstaltungen

CIL X 3792; ILS 4918; AE 1994, 429:

Administrante Romano Iun(iore) sacerdote
feriale dom(i)norum sic
III Nonas Ian(uarias) vota
III Idus Febr(uarias) Genialia
Kal(endis) Mai(i)s lustratio ad flumen
Casilino
III Idus Mai(as) rosaria amp(h)it(h)eatri
VIII Kal(endas) Aug(ustas) lustratio ad flumen
ad iter Dianae
VI Kal(endas) Aug(ustas) profectio ad iter Averni
Idus Oct(obres) vendemia Acerusae
iussione dom(i)norum Felix votum
sollicite solvit X Kal(endas) Decembr(es)
Valentiniano III et Eutropio

CIL X 3925:

L(ucius) Vettius tribunus
a[---]eravit p()
munus gladiato(rium)
idem populo ca-
modios binos de [