Lage

Öffnet externen Link in neuem FensterGoogle-maps (neben dem römischen Theater gelegen, keinerlei Reste mehr sichtbar)

Schriftquellen

Tacitus, Annalen III 43-46:

43 Apud Aeduos maior moles exorta quanto civitas opulentior et comprimendi procul praesidium. Augustodunum caput gentis armatis cohortibus Sacrovir occupaverat, ut nobilissimam Galliarum subolem, liberalibus studiis ibi operatam, et eo pignore parentes propinquosque eorum adiungeret; simul arma occulte fabricata iuventuti dispertit. quadraginta milia fuere, quinta sui parte legionariis armis, ceteri cum venabulis et cultris quaeque alia venantibus tela sunt. adduntur e servitiis gladiaturae destinati quibus more gentico continuum ferri tegimen: cruppellarios vocant, inferendis ictibus inhabilis, accipiendis impenetrabilis. augebantur eae copiae vicinarum civitatum ut nondum aperta consensione, ita viritim promptis studiis, et certamine ducum Romanorum, quos inter ambigebatur utroque bellum sibi poscente. mox Varro invalidus senecta vigenti Silio concessit.

(43) "Die Aufgabe, die sich bei den Öffnet externen Link in neuem FensterHäduern stellte, war schwer zu bewältigen, weil der Stamm über reichere Hilfsmittel verfügte und die Truppe, um den Aufstand zu ersticken, weit hergeholt werden musste. Den Vorort des Stammes, Augustodunum, hatte Öffnet externen Link in neuem FensterSacrovir mit bewaffneten Kohorten besetzt, um in der vornehmsten Jugend Galliens, die dort den Studien oblag, ein Pfand in Händen zu halten, mit dem er auch deren Eltern und Verwandte an sich ketten könnte. Zugleich verteilte er heimlich hergestellte Waffen unter die jungen Leute. Es waren 40.000 Mann; ein Fünftel davon war mit Legionswaffen ausgerüstet, die übrigen mit Jagdspießen, Messern und sonstigen Jagdwaffen. Dazu stellte man solche Sklaven ein, die zu Gladiatorenspielen bestimmt waren und die nach Landessitte ein von Kopf bis Fuß reichende Rüstung trugen. Man nennt sie Öffnet internen Link im aktuellen FensterCrupellarier. Sie sind ungeschickt, wenn es auf den Feind einzuschlagen gilt, aber hieb- und stichfest. Diese Trupen wurden verstärkt, zwar noch nicht durch offenen Anschluss der benachbarten Stämme, aber einzelne stellten sich entschlossen auf die Seite Sacrovirs. Zudem herrschte unter den römischen Heerführern Streit, weil jeder für sich das Kommando in dem Krieg forderte. Doch trat zunächst der altersschwache Öffnet externen Link in neuem FensterVarro gegen den noch rüstigen Öffnet externen Link in neuem FensterSilius zurück."

45 ... mox Augustodunum petit propero agmine, certantibus inter se signiferis, fremente etiam gregario milite, ne suetam requiem, ne spatia noctium opperiretur: viderent modo adversos et aspicerentur; id satis ad victoriam. duodecimum apud lapidem Sacrovir copiaeque patentibus locis apparuere. in fronte statuerat ferratos, in cornibus cohortis, a tergo semermos. ipse inter primores equo insigni adire, memorare veteres Gallorum glorias quaeque Romanis adversa intulissent; quam decora victoribus libertas, quanto intolerantior servitus iterum victis.

(45) ... Dann zog er (Öffnet externen Link in neuem FensterSilius) in Eilmärschen gegen Augustodunum, wobei die Fahnenträger um die Wette vorausmarschierten und auch die Mannschaften stürmisch forderten, man solle nicht die gewohnte Rast bei Tage einschalten, nicht die lang ausgedehnten Nächte verstreichen lassen. Nur sehen wollten sie den Gegner und ihm Auge in Auge gegenüberstehen. Dies sei schon so gut wie der Sieg. Beim zwölften Meilenstein erschien Sacrovir mit seinen Truppen im offenen Gelände. Vorn hatte er seine Eisengepanzerten aufgestellt, auf den Flügeln die Kohorten, hinten die Halbbewaffneten. Er selbst ritt inmitten seiner Häuptlinge auf einem stattlichen Ross bei seinen Truppen umher, erinnerte an die alten Ruhmestaten der Gallier und an die Schläge, die sie den Römern beigebracht hätten, welch ehrenvoller Siegespreis die Freiheit und wieviel schwerer die Knechtschaft sei, die man ertragen müsse, wenn man zum Zweiten Mal besiegt würde.

46 ... contra Silius, etsi praesumpta spes hortandi causas exemerat ... ingens ad ea clamor et circumfudit eques frontemque pedites invasere, nec cunctatum apud latera. paulum morae attulere ferrati, restantibus lamminis adversum pila et gladios; set miles correptis securibus et dolabris, ut si murum perrumperet, caedere tegmina et corpora; quidam trudibus aut furcis inertem molem prosternere, iacentesque nullo ad resurgendum nisu quasi exanimes linquebantur. 

(46) ... Auf der andern Seite hatte Silius schon vorher eine zuversichtliche Stimmung geweckt und sah keinen Anlaß zu weiteren Ermahnungen. ... Die Reiterei (der Römer) umfaßte die Flügel, das Fußvolk griff von vorne an und auch auf den Flanken gab es kein Säumen mehr. Nur die Eisengepanzerten verursachten kurzen Aufenthalt, da die Eisenplatten den Wurfspeeren und Schwertern widerstanden. Aber die Soldaten griffen zu beilen und Äxten und zerschlugen, wie beim Durchbruch durch eine Mauer, Panzer und Mann. Manche warfen mit Stangen und Forken die bewegungslose Masse zu Boden, und wenn sie dalagen machten sie keinen Versuch mehr zum Aufstehen. So ließ man sie wie Tote liegen. ... " (Übers. nach W. Sontheimer)

Maße

Beschreibung

Bildergalerie

Autun, Kupferstich des römischen Amphitheaters bei Montfaucon.

Literatur

Öffnet externen Link in neuem FensterBernard de Montfaucon, L'antiquité explquée et représentée en figures, III 2 (Paris 1719) 262.

Öffnet externen Link in neuem FensterA. de Caumont, Abécédaire ou rudiment d’archéologie : Ére gallo-romain (Caen 1870) 359.

Jean Claude Golvin, L'amphithéâtre romain. Essai sur la théorisation de sa forme et de ses fonctions, I-II (Paris 1988) 190 f. Nr. 157 Taf. XIX 1.

Öffnet externen Link in neuem FensterA. Rebourg, L'urbanisme d'Augustodunum (Autun, Saône-et-Loire), Gallia 55, 1998, 188-193.

Alain Bouet, Amphithéâtres et sanctuaires du culte impérial en Occident romain: les liens urbanistiques, in : A. Bouet (Hrsg.), D’Orient et d’Occident, Mélanges offerts à Pierre Aupert, Mémoires 19 (Bordeaux 2008) 269-293 (Öffnet externen Link in neuem Fensteracademia.edu).

Francoise Dumasy, Théâtres et amphithéâtres dans les cités de Gaule Romaine: foctions et répartition, in: M.E. Fuchs - B. Dubosson (Hrsg.), Theatra et spectacula. Les grands monuments des jeux dans l'Antiquité, Etudes de Lettres, 288 (Lausanne 2011) 204.

Yannick Labaume, Autun antique. Guides archéologiques de la France (Paris 2014) 74-76.

 


weblinks:


Öffnet externen Link in neuem Fensterwww.leg8.com/histoire-vivante...les-monuments-disparus-daugustodunum

Reflexe des Gladiatorenwesens

Autun, versilberte Bronzestatuetten eines Retiarius und eines Secutors; AO: Musée Rolin, Autun.
Bronzestatuette; FO: Autun; AO: Musée Rolin, Autun.

Gruppe eines Öffnet internen Link im aktuellen FensterSecutors und eines Öffnet internen Link im aktuellen FensterRetiarius.

Lit.: Yannick Labaume, Autun antique, guides archéologiques de la France (Paris 2017) Abb. S. 35.