Nennig, Ausschnitt aus dem Gladiatorenmosaik mit kämpfenden laquearii oder paegniarii (Photo: R. Gogräfe).
Mechern, Sockelfeld einer Wandmalerei mit dem Kampf eines laquearius gegen einen eques (Photo: R. Gogräfe).

Die einzige antike Schriftquelle, welche die laquearii erwähnt, ist Isidor von Sevilla in seinem ethymologischen Lexikon Öffnet externen Link in neuem FensterEtymologiarum sive originum libri XX, das erst in den 20er Jahren des 7. Jhs. n.Chr. herausgegeben worden ist. Unbestrittene Darstellungen der laquearii gibt es nicht, ihre Unterscheidung von den Öffnet internen Link im aktuellen Fensterpaegniarii bereitet Schwierigkeiten und entsprechend sind die Bezeichnungen der Gladiatoren auf zur Diskussion stehenden Darstellungen in der Wissenschaft widersprüchlich. Sicher erscheint nur, dass die laquearii mit einem laqueus, also einem Lasso oder Fallstrick  kämpften und außerdem einen Pedum-artigen Knüppel führten. 

Quellen

Isidor, etymologiae XVIII 56 (Öffnet externen Link in neuem Fenstered. Lindsay):

de laqueariis. (1) Laqueariorum pugna erat fugientes in ludo homines iniecto laqueo inpeditos consecutosque prostrare amictos umbone pellicio.

„Über die laquearii. Der Kampf der Laquearier besteht darin, die im ludus flüchtenden Menschen mit einem geworfenen Fallstrick, die nicht kampfbereiten und ergriffenen, die mit einem überzogenen Schildbuckel geschützt sind, niederzustrecken."

Lit.: St.A. Barney - W.J. Lewis - J.A. Beach - O. Berghof, The Etymologies of Isidore of Seville (Cambridge 2006) 370; Die Enzyklopädie des Isidor von Sevilla, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Lenelotte Möller (Wiesbaden 2008) 668.

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem FensterLacus Curtius

Darstellungen

Öffnet internen Link im aktuellen FensterNennig, Mosaik.
Öffnet internen Link im aktuellen FensterMechern, Wandmalerei.
Applikengefäß; AO Vienne, Museum:

Inschrift:

CIL XII 5687,26:

Servandus

Salu-
tus

Die Darstellung des linken Gladiators ist unterschiedlich als laquearius oder als paegniarius gedeutet worden. Dechelette legte darauf Wert, dass er in seiner Rechten kein Lasso, sondern eine Peitsche halte und daher kein laquearius sein könne. Deutlich ist, dass der Dargestellte der gleichen Klasse wie die Kämpfer des fraglichen Mosaikfeldes in Nennig und des Malereisockels in Mechern angehören.

Lit.: Öffnet externen Link in neuem FensterJ. Dechelette, Les gladiateurs pegniaires, Revue archéologique 1904/I, 311 f. Abb. 3; C. Vismara - M.L. Caldelli, Epigrafia anfiteatrale dell’Occidente Romano, V. Alpes Maritimae, Gallia Narbonensis, Tres Galliae, Germaniae, Britannia; Vetera. Ricerche di storia epigrafia e antichità, 14 (Rom 2000) 70 Nr. App. 3 Taf. LI 6.

Literatur

W. Henzen, Explicatio musivi in Villa Burghesiana asservati, quo certamina amphitheatri repraesentata extant (Rom 1845) Taf. VII 10. (Öffnet externen Link in neuem Fenstergoogle-Buch)

Ch. Daremberg - E. Saglio, Dictionnaire des antiquitès grecques et romaines II 2, 1589 Abb. 3588 s.v. gladiator (G.Lafaye).

RE Suppl. III (Stuttgart 1918) 777 s. v. gladiatores (K. Schneider).

B. Maiuri, Rilievo gladiatorio di Pompei, Rendiconti della Accademia nazionale dei Lincei, Serie VIII, Classe di scienze morali, storiche e filologiche, Rendiconti 2, 1947, 502 f.

D. Facenna, Rilievi gladiatori, Bullettino della Commssione Archeologica Comunale di Roma 79, 1959, 64 f.

M.G. Mosacti Sassi, Il linguaccio gladiatorio (Bologna 1992) 130.

M. Junkelmann, Das Spiel mit dem Tod. So kämpften Roms Gladiatoren (Mainz 2000) 128.

Der Kleine Pauly II 803 s.v. Gladiatores (A.N. Neumann).

M. Junkelmann, Familia Gladiatoria, in: E. Köhne - C. Ewigleben (Hrsg.), Caesaren und Gladiatoren. Die Macht der Unterhaltung im antiken Rom, Begleitbuch zur Ausstellung Historisches Museum der Pfalz Speyer, 9. Juli