Claudius Gothicus wurde um 214 n.Chr. in Illyrien geboren und war von 268 bis 270 römischer Kaiser. Sein vollständiger Name wird meistens als Marcus Aurelius Claudius angegeben. Sein Geburtstag war der 10. Mai, an dem gemäß des Kalender des Philocalus und des Polemius Silvius Circusrennen gegeben wurden.
In seiner kurzen Regierungszeit verzeichnete er große militärische Erfolge, wie einen Sieg im Jahre 268 über die nach Italien eingefallenen Alamannen, welcher ihm den Ehrentitel Germanicus Maximus einbrachte. Im Jahre 269 vertrieb er die nach Illyricum, Pannonien und die Peloponnes eingefallenen Goten in der Schlacht bei Naissus-Niš. Diese Schlacht brachte ihm seinen Beinamen Gothicus ein. Bei einem weiteren Feldzug gegen die Vandalen erkrankte er an der „Cyprianischen Pest“ und starb im August 270 im Alter von etwa 56 Jahren.
Beim Senat war Claudius gemäß den späteren Quellen sehr beliebt. Aufgrund seiner großen Verdienste um das Römische Reich vergöttlichte ihn der Senat nach seinem Tod und erhob ihn zum Divus. Im frühen 4. Jahrhundert wurde zur Legitimation des Kaisertums Konstantins des Gr. eine fiktive Abkunft seines Geschlechts von Claudius Gothicus konstruiert.
Lit.: RE II (Stuttgart 1896) 2458-2462 s.v. Aurelius Nr. 82 (Walter Henze); Peter Herz, Neue Forschungen zum Festkalender der römischen Kaiserzeit, in: H. Cancik - Konrad Hitzl (Hrsg.), Die Praxis der Herrscherverehrung in Rom und seinen Provinzen (Tübingen 2003) 64.
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