Claudius, Porträt, Museo Nazionale, Neapel.

Quellen

Cassius Dio LX 6,1-2:

„ ... In Öffnet externen Link in neuem FensterNeapel lebte er jedenfalls ganz auf bürgerlichem Fuß. (2) ... und er trug zum Beispiel bei den musikalischen Darbietungen einen Mantel und hohe Stiefel, beim gymnischen Agon einen Purpurmantel und einen goldenen Kranz.”

Cassius Dio LX 6,4-5:

„Wenn bei festlichen Veranstaltungen irgendetwas geschah, das dem Herkommen widersprach, dann war es, wie von mir schon berichtet, Sitte gewesen, eine Wiederholung durchzuführen. Da aber nun derartige Wiederholungen häufig waren und dreimal, viermal, fünfmal und zuweilen sogar zehnmal notwendig wurden, teilweise durch Zufall, meist aber durch absichtliche Manipulation derer, die daraus einen Nutzen zogen, (5) so legte der Kaiser gesetzlich fest, dass die Pferderennen im Wiederholungsfall nur einen einzigen Tag dauern dürften.”

Öffnet externen Link in neuem FensterCassius Dio LX 6,8-7,3.
Cassius Dio LX 7,3-4:

„ ... Im Öffnet internen Link im aktuellen FensterZirkus gab er einmal einen Wettkampf mit Kamelen und zwölf mit Pferden, dazu wurden 300 Bären und ebensoviele wilde Tiere aus Libyen getötet. Zuvor hatte dort jede der drei Klassen, die Senatoren, die Ritter und das Volk, getrennt für sich sitzend, den Spielen zugesehen. Daraus hatte sich eine Sitte entwickelt, doch waren den Gruppen keine festen Sitze zugewiesen worden. (4) Damals nun trennte Claudius jenen Platz für die Senatoren ab, den sie auch heute noch innehaben, und erlaubte außerdem jedem von ihnen, der es wünschte, sich woanders niederzulassen und sogar in Bürgerkleidung zu erscheinen. Hierauf bewirtete er die Senatoren samt ihren Frauen, die Ritter und auch die Tribus.”

Cassius Dio LX 13,1-5:

„Dauernd führte er Gladiatorenkämpfe durch. Daran fand er solches Vergnügen, dass er deswegen selbst Anstoß erregte. Wilde Tiere wurden nur ganz wenige getötet, Menschen dagegen in großer Zahl, teils im Zweikampf, teils auch als Öffnet internen Link im aktuellen FensterOpfer der Bestien. (2) Die Sklaven und Freigelassenen nämlich, die unter Tiberius und Gaius gegen ihre Herren gearbeitet hatten, ebenso auch jene, die sonstwie andere denunziert oder falsches Zeugnis gegen sie abgelegt hatten, hasste der Kaiser von ganzem Herzen und entledigte sich der Mehrzahl auf diese Weise. Einige ließ er auf andere Art büßen und viele übergab er sogar ihren Herren zur Bestrafung. (3) ...(4) Unter anderem fand er besonderes Gefallen daran, diejenigen zu beobachten, die während der Spielpause zur Frühstückszeit niedergemacht wurden. Und doch hatte er einen Löwen töten lassen, der darauf abgerichtet war, Menschenfleisch zu fressen, und der daher der Menge zunehmend gefiel. Einem derartigen Spektakel zuzusehen, bemerkte er, schicke sich für Römer nicht. (5) Für einige Maßnahmen erntete er aber lauten Beifall, zum Beispiel dafür, dass er bei den Veranstaltungen leutselig mit dem Volke verkehre, all seinen Wünschen entgegenkam und nur ganz wenige Herolde verwendete, stattdessen die meisten Nummern schriftlich auf Tafel ankündigen ließ."

Cassius Dio LX 17,8:

„Er veranstaltete auch einen Gladiatorenkampf auf dem Campus der Prätorianer, wobei er einen Kriegsmantel trug. Der Geburtstag seines Sohnes wurden von den Prätoren freiwillig mit einem Schauspiel sowie mit Banketten festlich begangen. Auf diese Weise verfuhr man auch bei späteren Gelegenheiten, zum mindesten unter all den Prätoren, die es so wollten."

Cassius Dio LX 23,4-6 (Spiele aus Anlass des britannischen Triumphs):

„Nach Regelung dieser Angelegenheiten hielt Claudius die Triumphfeier ab und nahm für diesen Zweck eine Art Öffnet internen Link im aktuellen Fensterkonsularischer Amtsgewalt in Anspruch. Das Fest wurde gleichzeitig in 2 Theatern gefeiert. Dabei entfernte sich der Kaiser oftmals während der Darbietung, während andere Personen an seiner Stelle die Leitung übernahmen. (5) Claudius hatte so viele Pferderennen angekündigt, wie an einem Tage abgehalten werden konnten, doch kam er nicht über 10 hinaus. Zwischen den verschiedenen Rennen wurden nämlich Bären erlegt, stritten Wettkämpfer und führten Knaben, die man aus Asien hatte kommen lassen, den Öffnet externen Link in neuem FensterPyrrhichetanz auf. (6) Ein anderes Fest, ebenfalls dem Siege gewidmet, wurde mit Zustimmung des Senats von den Bühnenkünstlern gegeben. Das alles geschah wegen der Erfolge gegen Britannien.”

Kommentar: Selten wurde in den antiken Quellen präzisiert, in welchem der drei Theater in Öffnet externen Link in neuem FensterRom Bühnenaufführungen stattfanden. In diesem Falle werden die beiden größten, nämlich das Öffnet externen Link in neuem FensterTheater des Pompeius und das Öffnet externen Link in neuem FensterTheater des Marcellus gemeint sein.

Cassius Dio LX 28,2-5:

„Hingegen war das Volk sehr verstimmt, als es sehen musste, wie der Kaiser seiner Gattin und den Freigelassenen knechtisch ergeben war. Diese Haltung kam besonders zum Ausdruck, als Claudius selbst und alle übrigen Zuschauer sehen wollten, wie Sabinus, der ehemalige Befehlshaber der germanischen Leibwache unter Öffnet internen Link im aktuellen FensterGaius, in einem Gladiatorenkampf getötet werde, Öffnet externen Link in neuem FensterMessalina ihn jedoch rettete: Denn er war einer ihrer Liebhaber gewesen. (3) Die Masse war auch darüber verstimmt, dass sie Mnester von der Bühne weggeholt hatte und nun bei sich behielt. Claudius war jedesmal überrascht, wenn unter dem Volk die Rede darauf kam. dass er nicht mehr als Pantomime auftrete, und fand verschiedene Ausreden, wobei er sogar unter Eid versicherte, dass Mnester sich nicht in seinem Hause aufhalte. (4) Das Volk war nämlich der festen Überzeugung, dass er tatsächlich nichts von der Affäre wisse und empfand es als traurig, dass er als einziger nicht durchschaute, was im Palst gespielt wurde - Dinge, so bekannt, dass sie selbst den Feinden schon zu Ohren gekommen waren. Die Leute wollten ihm die wahren Zustände aufdecken, teils aus Angst vor Messalina, teils um Mnester zu schonen. (6) Gefiel er doch dem Volk ebenso sehr wegen seiner Kunst als auch der Kaiserin wegen seiner Schönheit. In der tat war er ein so geschickter Schauspieler, dass er einmal, wie ihn die Menge mit großer Leidenschaft dazu bringen wollte, eine berühmte Pantomime aufzuführen, sich von hinten aus der Bühne hervorbeugte und sagte: «Ich bin nicht dazu imstande, denn ich bin mit Orestes zu Bett!»”

Cassius Dio, Epitome Buch LXI 3:

„An den Gladiatorenkämpfen beteiligten sich viele Menschen, nicht allein auswärtige Freigelassene, sondern auch die britannischen Kriegsgefangenen. Und Claudius opferte gern auch bei dieser Art Schauspiel eine gar große Menge Menschen und tat sich darauf etwas zugute. ¼ Ergänzungsbericht (3): Claudius wollte auf einem bestimmten See eine Schlacht veranstalten. Zu diesem Zweck ließ er ringsherum eine hölzerne Wand aufführen und Tribünen errichten und eine riesige Menschenmenge sich versammeln. Während die anderen Zuschauer nach eigenem Geschmack gekleidet waren, hatten Claudius und Öffnet internen Link im aktuellen FensterNero Kriegstracht angelegt und Agrippina trug eine prachtvolle mit Goldfäden durchwebte Chlamys. Diejenigen nun, welche die Seeschlacht ausfechten sollten, waren zum Tode verurteilte Verbrecher, und beide Parteien verfügten über 50 Schiffe, wobei die eine den Namen Rhodier, die andere Sizilianer trug. Zuerst erschienen sie als eine Einheit und als sie alle beisammen waren, riefen sie gleichzeitig Claudius folgende Worte zu: „Sei gegrüßt Kaiser! Wir, die dem Tod geweihten, grüßen dich!“ Sie vermochten sich aber dadurch in keiner Weise zu retten, sondern wurden trotzdem zum Seekampf befohlen. So begnügten sie sich lediglich damit, durch die Reihen der Gegner zu fahren und einander möglichst wenig zu schaden, bis man sie schließlich zwang, sich gegenseitig niederzuhauen." (Übers. O. Veh)

Sueton, Claudius 21:

Congiaria populo saepius distribuit. Spectacula quoque complura et magnifica edidit, non usitata modo ac solitis locis, sed et commenticia et ex antiquitate repetita, et ubi praeterea nemo ante eum.
Ludos dedicationis Öffnet externen Link in neuem FensterPompeiani theatri, quod ambustum restitverat, e tribunali posito in orchestra commisit, cum prius apud superiores aedes supplicasset perque mediam caueam sedentibus ac silentibus cunctis descendisset.
Fecit et Öffnet externen Link in neuem Fenstersaeculares, quasi anticipatos ab Öffnet externen Link in neuem FensterAugusto nec legitimo tempori reservatos, quamuis ipse in historiis suis prodat, intermissos eos Augustum multo post diligentissime annorum ratione subducta in ordinem redegisse. Quare vox praeconis irrisa est inuitantis more sollemni ad ludos, quos nec spectasset quisquam nec spectaturus esset, cum superessent adhuc qui spectaverant, et quidam histrionum producti olim tunc quoque producerentur.
Circenses freqventer etiam in Vaticano commisit, nonnumquam interiecta per quinos missus venatione. Öffnet externen Link in neuem FensterCirco vero maximo marmoreis carceribus auratisque metis, quae utraque et tofina ac lignea antea fverant, exculto propria senatoribus constituit loca promiscue spectare solitis; ac super quadrigarum certamina Troiae lusum exhibuit et Africanas, conficiente turma equitum praetorianorum, ducibus tribunis ipsoque praefecto; praeterea Öffnet internen Link im aktuellen FensterThessalos equites, qui feros tauros per spatia circi agunt insiliuntque defessos et ad terram cornibus detrahunt.
Gladiatoria munera plurifariam ac multiplicia exhibuit: anniversarium in Öffnet externen Link in neuem Fenstercastris praetorianis sine venatione apparatuque, iustum atque legitimum in Saeptis; ibidem extraordinarium et breve dierumque paucorum, quodque appellare coepit "sportulam," quia primum daturus edixerat, velut ad subitam condictamque cenulam inuitare se populum.
Nec ullo spectaculi genere communior aut remissior erat, adeo ut oblatos victoribus aureos prolata sinistra pariter cum vulgo voce digitisque numeraret ac saepe hortando rogandoque ad hilaritatem homines provocaret, dominos identidem appellans, immixtis interdum frigidis et arcessitis iocis; qualis est ut cum Palumbum postulantibus daturum se promisit, si captus esset. Illud plane quantumuis salubriter et in tempore: cum essedario, pro quo quattuor fili deprecabantur, magno omnium fauore indulsisset rudem, tabulam ilico misit admonens populum, quanto opere liberos suscipere deberet, quos videret et gladiatori praesidio gratiaeque esse. Edidit et in Öffnet externen Link in neuem FensterMartio campo expugnationem direptionemque oppidi ad imaginem bellicam et deditionem Britanniae regum praeseditque paludatus. Quin et emissurus Öffnet externen Link in neuem FensterFucinum lacum naumachiam ante commisit. Sed cum proclamantibus naumachiariis: "Have imperator, morituri te salutant!" Respondisset: "Aut non," neque post hanc vocem quasi venia data quisquam dimicare vellet, diu cunctatus an omnes igni ferroque absumeret, tandem e sede sua prosiluit ac per ambitum lacus non sine foeda vacillatione discurrens partim minando partim adhortando ad pugnam compulit. Hoc spectaculo classis Sicula et Rhodia concurrerunt, duodenarum triremium singulae, exciente bucina Tritone argenteo, qui e medio lacu per machinam emerserat.

„Spenden gab er dem Volk ziemlich oft. Auch viele prächtige Schauspiele veranstaltete er, und zwar nicht nur in der üblichen Art und an gewöhnlichen Orten, sondern auch neu erdachte und solche, die er aus der Vergangenheit wiederaufleben ließ, und an Plätzen, wo noch niemand vor ihm es getan hatte.
Die Spiele zur Einweihung des Öffnet externen Link in neuem FensterTheaters des Pompeius, das er nach einem Brand wieder aufgebaut hatte, leitete er von einem in der Orchestra aufgebauten Podium aus, nachdem er vorher bei den oberhalb des Theaters befindlichen Tempeln geopfert hatte und mitten durch die Zuschauerreihen hinabgestiegen war, während alle schweigend auf ihrem Platz sitzen blieben.
Er veranstaltete auch eine Öffnet externen Link in neuem FensterSäkularfeier unter dem Vorwand, Öffnet externen Link in neuem FensterAugustus habe hier vorgegriffen und nicht auf die richtige Zeit gewartet, obwohl Claudius in seinem Geschichtswerk selbst schreibt, diese Feier sei nach einer Unterbrechung von vielen Jahren aufgrund genauester Berechnungen wieder an der richtigen Stelle eingesetzt worden. Deshalb lachte man auch über den Ruf des Herolds, der mit der üblichen feierlichen Formel zu Spielen einlud, die niemand gesehen habe und auch niemand jemals wieder sehen werde. Es gab nämlich noch Leute, die sie einst gesehen hatten, und einige der auftretenden Schauspieler waren auch damals aufgetreten.
Zirkusspiele veranstaltete er häufig auch auf dem Vatikan. Manchmal wurde nach 5 Rennen eine Jagd eingelegt. Den Öffnet externen Link in neuem FensterCircus Maximus schmückte er mit marmornen Schranken und vergoldeten Wendemarken - bis dahin waren diese aus Tuffstein und Holz gewesen - und die Senatoren, die früher mitten unter dem Volk gesessen hatten, erhielten bestimmte Sitze. Außer Rennen mit Viergespannen veranstaltete er auch ein Trojaspiel und eine Jagd auf afrikanische Wildtiere, die von einer Schwadron Reiter der Leibgarde unter der persönlichen Führung ihrer Tribunen und sogar des Kommandanten erlegt wurden. Außerdem führte er auch Öffnet internen Link im aktuellen Fensterthessalische Reiter vor, die wilde Stiere durch den Zirkus treiben, dann auf die ermatteten Tiere springen und sie an den Hörner zu Boden ziehen.
Gladiatorenspiele gab er wiederholt und in verschiedener Aufmachung: jährlich eines im Öffnet externen Link in neuem FensterLager der Prätorianer, ohne Jagd und besonderen Aufwand, ein ordentliches und vollständiges auf dem Wahlplatz und am gleichen Ort ein außerordentliches, kurzes, das nur wenige Tage dauerte, und das er sportula zu nennen begann, da er bei dessen erstmaliger Veranstaltung in einem Edikt geschrieben hatte, er lade das Volk wie zu einem große Umstände improvisierten Imbiss ein.
Bei keiner Art von Schauspiel zeigte er sich leutseliger und aufgeräumter: So zählte er die für die Sieger bestimmten Goldstücke, wie das Volkes tut, laut an den Fingern der vorgestreckten linken Hand ab, ermahnte und bat oft das Publikum, fröhlich zu sein, sprach es immer wieder mit »meine Herren« an und flocht bisweilen fade und weithergeholte Witze ein. Einmal versprach er zum Beispiel der Menge, die nach dem Gladiator Palumbus verlangte, ihn auftreten zu lassen, sobald man ihn gefangen habe. Ein anderes Mal aber war seine Bemerkung nützlich und treffend: Als er unter großem und allgemeinem Beifall einem Wagenlenker, für den seine Söhne ein Wort einlegten, Befreiung von weiterem Auftreten gewährt hatte, ließ er sofort eine Tafel herumbieten, auf welcher die mahnenden Worte an das Volk standen, wie nötig es sei, Kinder großzuziehen, die, wie sie sähen, auch einem Gladiator Schutz und Hilfe gewähren könnten.
Auf dem Öffnet externen Link in neuem FensterMarsfeld ließ er auch das kriegerische Schauspiel der Belagerung und Plünderung einer Stadt sowie die Unterwerfung der Könige Britanniens aufführen. Er selbst übernahm dabei mit dem Feldherrnmantel angetan den Vorsitz. Vor dem letzten Durchstich am Öffnet externen Link in neuem FensterFucinersee gab er sogar eine Seeschlacht. Aber als er den Fechtern auf ihren Ruf: »Heil dir, Imperator, die, die sterben werden, grüßen dich!« antwortete: «Oder auch nicht!«, wollte keiner mehr kämpfen. Sie glaubten nämlich, dies bedeute ihre Begnadigung. Da war sich Claudius lange unschlüssig, ob er nicht alle niederhauen und verbrennen lassen solle. Endlich sprang er von seinem Sitz auf, lief mit seinem hässlichen, wackelnden Gang um den ganzen See herum und trieb sie teils mit drohenden, teils ermahnenden Worten zum Kampfe an. Bei diesem Schauspiel stieß die sizilische auf die rhodische Flotte, auf jeder Seite 12 Trieren, wobei ein silberner Triton, der mittels einer Maschinerie mitten im See aufgetaucht war, auf einer Muschel zum Angriff blies."

Sueton, Claudius 24:

... Collegio Öffnet internen Link im aktuellen Fensterquaestorum pro stratura viarum gladiatorium munus iniunxit detractaque Ostiensi et Gallica provincia curam aerari Saturni reddidit, quam medio tempore praetores aut, uti nunc, praetura functi sustinverant. ...

Sueton, Claudius 34,1-2 (Öffnet externen Link in neuem Fensterlatein. Text):

saevum et sanguinarium natura fuisse, magnis minimisque apparuit rebus. Tormenta quaestionum poenasque parricidarum repraesentabat exigebatque coram. Cum spectare antiqui moris supplicium Tiburi concupisset et deligatis ad palum noxiis carnifex deesset, accitum ab urbe vesperam usque opperiri perseveravit. Qvocumque gladiatorio munere, vel suo vel alieno, etiam forte prolapsos iugulari iubebat, maxime retiarios, ut expirantium facies videret. Cum par quoddam mutuis ictibus concidisset, cultellos sibi paruulos ex utroque ferro in usum fieri sine mora iussit. Öffnet internen Link im aktuellen FensterBestiaris meridianisque adeo delectabatur, ut et prima luce ad spectaculum descenderet et meridie dimisso ad prandium populo persederet praeterque destinatos etiam levi subitaque de causa quosdam committeret, de fabrorum quoque ac ministrorum atque id genus numero, si automatum vel pegma vel quid tale aliud parum cessisset. Induxit et unum ex nomenculatoribus suis, sic ut erat togatus.

„Bei allen Gladiatorenkämpfen, ob er sie gab oder ein anderer, ließ er auch diejenigen umbringen, die zufällig hinfielen, am liebsten aber die Öffnet internen Link im aktuellen FensterNetzfechter, um ihr Gesicht sehen zu können, wenn sie starben. Als einmal ein Fechterpaar sich gegenseitig getötet hatte, befahl er, aus den beiden Schwertern unverzüglich zwei kleine Messer für sein Privatgemach zu machen. An den Tierkämpfern und den Fechtern, die um die Mittagszeit auftraten, hatte er solche Freude, dass er schon ganz früh zu den Schauspielen kam und mittags, wenn das Volk zum Essen nach Hause gehen konnte, sitzen blieb. Auch ließ er außer den vorgesehenen Kämpfern plötzlich aus irgendeinem nichtigen Grund andere auftreten, sogar Maschinisten, Hilfsarbeiter und ähnliche Leute, wenn zum Beispiel ein Automat, eine Maschinerie oder sonst etwas Derartiges nicht funktioniert hatte. Auch einen seiner Nomenklatoren schickte er einmal, so wie er war, in der Toga, in die Arena." (Übers. nach A. Lambert)

Zum Jahre 52 heißt es bei Tacitus, ann. XII 56 (Öffnet externen Link in neuem Fensterlateinischer Text):

„Um die gleiche Zeit wurde durch den Berg zwischen dem Fuciner See und dem Liris ein Kanal gegraben, und damit dieses herrliche Werk von einer größeren Menschenmenge bestaunt würde, inszenierte man auf dem See einen Schiffskampf, wie ihn einst Augustus auf dem jenseits des Tiber gelegenen Teich veranstaltet hatte, damals jedoch mit leichteren Fahrzeugen und mit geringerer Besatzung. Claudius rüstete Drei- und Vierruderer aus und besetzte sie mit 19.000 Bewaffneten. Er ließ ringsum einen Sperriegel aus Flößen anlegen, um ein Entweichen unmöglich zu machen, wobei jedoch noch genügend Raum für den vollen Einsatz der Ruder war, für die Geschicklichkeit der Steuermänner, für die Angriffe der Schiffe und überhaupt für die in einer echten Seeschlacht üblichen Manöver. Auf den Flößen hatten sich Manipel und Reiterabteilungen der Prätorianerkokorten aufgestellt und vor ihnen waren Gerüste aufgebaut, von denen aus man mit Katapulten und Ballisten schießen konnte. Der übrige Teil des Sees war von den Flottenmannschaften mit ihren Deckschiffen besetzt. Die Ufer, Hügel und Anhöhen füllte, wie im Theater eine zahllose Menschenmenge, die teils aus den nächstgelegenen Landstädten, teils aus Rom selbst Schaulust oder auch Ergebenheit gegenüber dem Princeps herbeigelockt hatte. Er selbst, in einem hervorstechenden Feldherrnmantel, und nicht weit von ihm entfernt Agrippina in einer golddurchwirkten Chlamys, führten den Vorsitz. Obgleich es sich um Sträflinge handelte, wurde mir dem Mut tapferer Männer gekämpft. Nachdem viel Blut geflossen war, schenkte man den Übriggebliebenen das Leben."

Öffnet internen Link im aktuellen FensterTacitus, ann. XIII 5.

Literatur

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwikipedia