Maximian wurde um das Jahr 240 n.Chr. bei Sirmium in Pannonien geboren und starb 310 n.Chr. in Gallien. Vom 1. März 286 bis zum 1. Mai 305 war er zusammen mit Diokletian Kaiser des Römischen Reichs. Maximian stammte aus einfachen Verhältnissen, machte aber in der römischen Armee Karriere. Kaiser Diokletian ernannte ihn 285 zum Caesar, wobei Diokletian die Herrschaft in der Osthälfte des Reichs übernahm und er Maximian die Regierung über den westlichen Teil zuwies. Maximian zeichnete sich durch Feldzüge in Gallien und in Africa aus. 286 wurde Maximian von Diokletian zum Augustus erhoben, wobei sich Diokletian jedoch eine Vorrangstellung vorbehielt. Bei Einführung der Tetrarchie im Jahre 293 wurde Maximians Schwiegersohn Constantius Chlorus, der Ehemann seiner Stieftochter Flavia Maximiana Theodora, sein Caesar.
Maximian identifizierte sich mit Herakles-Hercules und gab dem in zahlreichen seiner Münzbilder bildlichen Ausdruck. Maximian war mit weiteren Feldzügen gegen die Alamannen und Burgunden am Rhein und am Limes sowie gegen die Karpen nördlich von Niedermösien an der Donaugrenze erfolgreich. Im Rheingebiet unterwarf sich der fränkische Kleinkönig Gennobaudes 288/89 nach einem Rheinübertritt des Maximian. Am 1. Mai 305 traten Diokletian und Maximian zusammen zurück. Neue Kaiser wurden Galerius und Constantius Chlorus, ihre Cäsaren wurden Severus und Maximinus Daia.
Nach dem Tod des Constantius Chlorus bereits im Folgejahr ernannte sich jedoch Maximian im Februar 307 erneut zum Kaiser, sein Sohn Maxentius nahm in Rom den Kaisertitel im Westen an. Die Truppen des Galerius und des Severus brachte er auf seine Seite, während er Konstantin, den Sohn des Constantius Chlorus, und den späteren Konstantin den Großen mit seiner Tochter Fausta verheiratete. Auf der Kaiserkonferenz von Carnuntum 308 wurde Maximian von Diokletian jedoch wieder zur Abdankung gezwungen und floh, nachdem er sich mit Maxentius überworfen hatte, zu seinem Schwiegersohn Konstantin nach Gallien. 310 erklärte er sich dort zwar erneut zum Kaiser, war aber nicht mehr in der Lage, sich gegen Konstantin zu verteidigen. Er wurde von seinen Soldaten an Konstantin ausgeliefert, der ihn schließlich zum Selbstmord zwang.
Zusammen mit Kaiser Diokletian erließ er ein Gesetz "de athletis", wonach Athleten von der Belastung durch städtische Ämter befreit werden konnten. Ferner erließen sie ein Dekret über Privilegien eines synodus xysticorum et thymelicorum im ägyptischen Alexandria. In Rom wurde in ihrer Regierungszeit die Bühne des Pompeius-Theaters renoviert (Chron. A 354) und die Porticus als porticus Iovia und p. Herculia erneuert. Eine ursprünglich Kaiser Trajan darstellende Panzerstatue im Theater von Perge wurde in ein Porträt eines Tetrarchen umgearbeitet, als welcher neben Maximian auch Diokletian gemeint sein könnte.
Literatur
RE XIV (Stuttgart 1930) 2510 s.v. Maximianus Nr. 1 (Ensslin).
C. Wallner, Diokletian, die griechische Agonistik und die römischen Spectacula, Rivista storica dell’antichità 37, 2007, 134–152.
weblinks:
Epigraphische Nachweise
Ostia - Theater, Bauinschrift
Rom, Pompeius-Theater, CIL VI 256.
Ammaedara - Theater, Bauinschrift CIL VIII 309; Bauinschrift AE 1927, 29.
Bulla Regia, Renovierungsinschrift
Intercisa, Dachziegel
Sitifis, Bauinschrift
Tebessa - Theater, Bauinschrift
Darstellungen
Epigraphische Nachweise
Ostia - Theater, Bauinschrift
Rom, Pompeius-Theater, CIL VI 256.
Ammaedara - Theater, Bauinschrift CIL VIII 309; Bauinschrift AE 1927, 29.
Bulla Regia, Renovierungsinschrift
Intercisa, Dachziegel
Sitifis, Bauinschrift
Tebessa - Theater, Bauinschrift
Darstellungen
Statue des Maximian (?) als Spielegeber aus der Villa von Chiragan; AO: Toulouse, Musée St. Raimond.
Die Statue ist aus drei Fragmenten rekonstruiert: ein Porträtkopf, ein erhobener rechter Arm mit der mappa in der Hand und ein linker Arm mit einem Mantel und einem zylindrischen Gegenstand in der Armbeuge. Die mappa war ein Tuch, das der Spielegeber in äußerst publikumswirksamer Weise beim Start von Zirkusrennen in die Arena warf. Der Unterarm dieses Fragments zeigt ein unter der Toga getragenes Gewand mit langen Ärmeln, welches einen Gewandtyp zeige, der erst ab dem späten 4. Jh. bekannt sei und Angehörigen der senatorischen Klasse vorbehalten gewesen sei.
Die Identifikation des Spielegebers mit Maximian ist in der wissenschaftlichen Literatur also stark umstritten. Bergmann, Stirling und Beckmann sprachen sich für eine Datierung der Fragmente nicht vor dem späten 4. Jh. aus, während Balty den Kopf des Spielegebers mit Maximian identifiziert und das Relief als Denkmal seines Konsulats im Jahre 293 interpretiert, bei welcher Gelegenheit er Konsularspiele im Circus eröffnet habe.
Lit.: Marianne Bergmann, Chiragan, Aphrodisias, Konstantinopel. Zur mythologischen Skulptur der Spätantike, Palilia, 7 (Wiesbaden 1999) 34 Nr. 9 Taf. 13,1-3; Jean-Charles Balty, Sculptures antiques de Chiragan (Martres-Tolosane), I. Les portraits romains, I.5 La Tétrarchie (Toulouse 2008) 54-59 Abb. 25-33; S. 141; L.M. Stirling, The learned collector. Mythological statuettes and classical Taste in late antique Gaul (Ann Arbor 2005) 52. 60-61; Sarah Beckmann, The Idiom of Urban Display: Architectural Relief Sculpture in the Late Roman Villa of Chiragan (Haute-Garonne), AJA 124,1, 2020, 133-160 (academia.edu). Allg.: Sarah Beckmann, Marble Statuary and the Discourse of Display in Late Antique Aquitania, in: Gunnar Brands - Hans-Rupprecht Götte (Hrsg.), Spätantike Ideal- und Portraitplastik. Stilkritik, Kontexte, naturwissenschaftliche Untersuchungen, Beiträge eines Workshops an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 13.-16. Juni 2018, Tagungen und Kongresse, 2 (Wiesbaden 2013) 165-184 (academia.edu).
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