Der Sophist und Rhetor Libanios wurde 314 in Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiocheia am Orontes geboren. Er wurde schon frühzeitig in Rhetorik unterrichtet. Noch in jugendlichem Alter schlug beim Studium der Komödie "Öffnet externen Link in neuem FensterDie Acharner" des Öffnet externen Link in neuem FensterAristophanes in seiner Nähe ein Blitz ein, dessen Folgen ihm ein lebenslanges Kopfleiden verursachten. Durch Vermittlung seines Onkels Phasganios durfte er nach Athen reisen, um dort Rhetorik zu studieren. Dabei geriet er in Auseinandersetzungen zwischen den Rhetorik-Schulen des Epiphanios und des Diophantos, die es letztlich auch verhinderten, dass er trotz Rückendeckung durch den in Öffnet internen Link im aktuellen FensterKorinth amtierenden römischen Prokonsul einen Lehrstuhl in Athen erhielt. Seine folgenden Lebensstationen waren Herakleia am Pontos, Öffnet internen Link im aktuellen FensterKonstantinopel, Öffnet externen Link in neuem FensterNikaia und Öffnet internen Link im aktuellen FensterNikomedia, in denen er zwar einerseits erfolgreich wirkte, andererseits aber erneut stetigen Intrigen ausgesetzt war. Schließlich wurde er von Kaiser Öffnet internen Link im aktuellen FensterKonstantius nach Konstantinopel gerufen, ein Ruf, dem er nur widerwillig folgte. Als er 353 erstmals wieder seine Heimatstadt Antiocheia besuchte, wurde ihm dort sofort ein Lehrstuhl angeboten, für dessen Antritt er schließlich auch die Erlaubnis des Kaisers erhielt und ab 354 diesen auch ausfüllte. Besonderes Glück bedeutete für Libanios, dass mit Julian im Jahre 361 ein Vertreter des antiken Heidentums und Förderer althellenischer Kultur den Thron bestieg, zumal Labanios und Julian sich bereits seit ihrer Begegnung in Nikomedia kannten und schätzten. Dieses Glück erfuhr jedoch durch den unerwarteten Tod des Julian auf seinem Perserfeldzug bereits im Jahre 363 einen schweren Dämpfer. Zu einer Bewährungsprobe wurde schließlich ein Aufstand im Jahre 387, der wegen einer Zusatzsteuer aus Anlass des 10-jährigen Thronjubiläums Theodosios' I. ausgebrochen war. Man hatte schwerste Repressionen durch den Kaiser zu fürchten, die letzten Endes aber abgewendet werden konnten - allerdings nicht durch den Heiden Libanios, der bei Theodosios' Hof kein Gehör mehr fand, sondern durch den Bischof Flavianus. Schließlich hatte er den Tod seiner Lebensgefährtin und den seines Sohnes Kimon Arrhabios zu verkraften. Seit 393 hören wir von Libanios nichts mehr.

Er verkehrte mit den Größen des Reiches, namentlich mit Öffnet internen Link im aktuellen FensterAmmianus Marcellinus, dem Patrizier Öffnet internen Link im aktuellen FensterQu. Aurelius Symmachus und dem bedeutenden General seiner Zeit, dem Franken Richomer. Zu seinen Schülern zählte Öffnet internen Link im aktuellen FensterJohannes Chrysostomos.

Lit.: G.R. Sievers, Das Leben des Libanius (Berlin 1868); O. Seeck, Die Briefe des Libanios zeitlich geordnet (Leipzig 1906); RE-Artikel (Öffnet externen Link in neuem Fensterwikisource); F. Petit, Libanius et la vie municipale à Antioche au IVe siècle après J.-C. (Paris 1955); A. Festugière, Antioche paienne et chrétienne. Libanius, Chrysostome et les moines de Syrie, BEFAR, 194 (Paris 1959); M. Casella, Les spectacles à Antioche d’après Libanios, in: Christian Landes - Jean-Michel Carrié (Hrsg.), Jeux et spectacles dans l’Antiquité tardive, Table ronde internationale, Paris, IHA, 19-20 novembre 2007, Antiquitè tardive 15, 2006, 99-112; H.-G. Nesselrath, Libanios. Zeuge einer schwindenden Welt, Standorte in Antike und Christentum, 4 (Stuttgart 2012).

weblinks:

Öffnet externen Link in neuem Fensterwikipedia

Textausgaben und Übersetzungen: R. Foerster: Libanii opera (Bibliotheca Teubneriana) 12 Bände (Leipzig 1903–1927) (Öffnet externen Link in neuem FensterBd. I 1 or. 1-11Öffnet externen Link in neuem FensterBd. II or. 12-25; Öffnet externen Link in neuem FensterBd. III or. 26-50; Öffnet externen Link in neuem FensterBd. IV or. 51-64;Öffnet externen Link in neuem FensterBd. VI decl. 13-30); P. Wolf (Hrsg.), Libanios - Autobiographische Schriften, eingeleitet, übersetzt und erläutert (Zürich - Stuttgart 1967); A.F. Norman, Libanius. Selected Works, I (The Julianic Orations = Or. 13, 12, 14, 15, 16, 17, 18, 24) II ( Or. 2, 50, 30, 45, 33, 23, 19, 20, 21, 22, 48, 49, 47) (London 1969–1987); G. Fatouros - T. Krischer (Hrsg.), Libanios - Briefe, griechisch - deutsch. In Auswahl herausgegeben, übersetzt und erläutert (München 1980); T. Krischer - W. Portmann, Libanios - Kaiserreden, Bibliothek der griechischen Literatur, 58 (Stuttgart 2002); S. Bradbury, Selected Letters of Libanius: From the Age of Constantius and Julian, Translated Texts for Historians, 41 (Liverpool 2004); R. Cribiore, The School of Libanius in Late Antique Antioch (Princeton 2007) (beinhaltet die Übers. von ca. 200 Briefen).

Im Folgenden sind und werden weiterhin die für die Seiten theatrum.de und amphi-theatrum.de relevanten Stellen aufgelistet und verlinkt:

Reden - orationes

Der Korpus seiner Ansprachen umfasst 64 Reden (orationes).

Öffnet internen Link im aktuellen Fensteror. 1, 5. Öffnet externen Link in neuem Fenster9. 13. 52. 56. 98. 127. 139. 187. 188. 222. 230. 243 (Autobiographie)

Öffnet internen Link im aktuellen Fensteror. 2.

Öffnet internen Link im aktuellen Fensteror. 3, 12.

or. 4, 13.

or. 9, εἰϛ τὰϛ καλάνδαϛ (ed. Foerster; Öffnet externen Link in neuem Fensterarchive.org)

or. 10.

Öffnet internen Link im aktuellen Fensteror. 11 (Antiochikos, Lobrede auf seine Heimatstadt Öffnet internen Link im aktuellen FensterAntiocheia).

or. 16.

or. 18 (epitaphios logos, Grabrede auf Kaiser Julian); engl. Übersetzung (Öffnet externen Link in neuem FensterTertullian).

or. 24.

or. 30 (pro templis, an Kaiser Theodosius I. gerichtete Rede zur Verteidigung der heidnischen Religion; engl. Übers.; Öffnet externen Link in neuem FensterTertullian))

or. 41.

or. 45.

or. 50.

or. 53, 4.

or. 59 (Basilikos logos, panegyrische Rede auf Kaiser Öffnet internen Link im aktuellen FensterConstantius II.)

or. 64, 72-Öffnet internen Link im aktuellen Fenster73 (Gegen Aristides über die Tänzer).

Briefe - epistulae

Das Briefkorpus umfasst an die 1600 erhaltene Briefe; damit stellt es eines der umfangreichsten erhaltenen Briefsammlungen der Antike überhaupt dar. Die Zählung richtet sich nach der Ausgabe Foerster.

Öffnet internen Link im aktuellen Fensterep. 217.

Öffnet internen Link im aktuellen Fensterep. 218.

ep. 811.

ep. 1175.

Öffnet internen Link im aktuellen Fensterep. 1180.

ep. 1182.

Öffnet internen Link im aktuellen Fensterep. 1399.

Öffnet externen Link in neuem Fensterep. 1454.