Balbinus war im Sechskaiserjahr 238 vom 22. April bis zu seinem Tod am 29. Juli des Jahres römischer Kaiser. Er wurde zusammen mit Pupienus vom römischen Senat gewählt, nachdem es Öffnet internen Link im aktuellen FensterGordian I. und Gordian II. nicht gelungen war, den zum Staatsfeind erklärten Kaiser Öffnet internen Link im aktuellen FensterMaximinus Thrax zu besiegen. Nach dem Tod der beiden ging die Macht auf Öffnet internen Link im aktuellen FensterGordian III. über.

Quellen

SHA, Maximus et Balbinus VIII:

(1) Decretis ergo omnibus imperatoriis honoribus atque insignibus, percepta tribunicia potestate, iure proconsulari, pontificatu[m] maximo, patris etiam patriae nomine inierunt imperium. (2) Sed dum in Capitolio rem divinam faciunt, populus R. imperio Maximi contradixit. Timebant enim severitatem eius homines vulgares quam et senatui acceptissimam et sibi adversissimam esse credebant. ... (4) His gestis celebratisque sacris, datis ludis scaenicis ludisque circensibus, gladiatorio etiam munere Maximus susceptis votis in Capitolio ad bellum contra Maximinum missus est cum exercitu ingenti, praetorianis Romae manentibus. (5) Unde autem mos tractus sit, ut proficiscentes ad bellum imperatores munus gladiatorium et venatus darent, breviter dicendum est. (6) Multi dicunt apud veteres hanc devotionem contra hostes factam, ut civium sanguine litato specie pugnarum se Nemesis, id est vis quaedam Fortunae, satiaret. (7) Alii hoc litteris tradunt, quod veri similius credo, ituros ad bellum Romanos debuisse pugnas videre et vulnera et ferrum et nudos inter se coorientes, nec in bello armatos hostes timerent aut vulnera et sanguinem perhorrescerent.

(1) ... Nachdem ihnen also alle kaiserlichen Ehren und Abzeichen bewilligt worden waren und sie die tribunizische Gewalt, prokonsularische Befugnis, die Oberpriesterwürde sowie den Titel Vater des Vaterlandes erhalten hatten, traten sie die Herrschaft an. (2) Doch während sie auf dem Kapitol Opfer darbrachten, protestierte das Volk von Rom gegen die Herrschaft des Maximus (d.i. Öffnet externen Link in neuem FensterPupienus). ... (4) Nach diesen Vorgängen und nach Vornahme der religilösen Zeremonien und nachdem Vorführungen im Theater und im Zirkus gegeben und auch ein Gladiatorenkampf veranstaltet worden war, wurde Maximus nach Darbringung von Gelübden auf dem Kapitol mit einem gewaltigen Heer in den Krieg gegen Maximinus (d.i. Öffnet internen Link im aktuellen FensterMaximinus Thrax) geschickt, während die Prätorianer in Rom blieben. (5) Woher aber der Brauch stammt, dass die in den Krieg ziehenden Kaiser ein Gladiatorenspiel und Tierhetzen geben, muss ich in aller Kürze angeben. (6) Viele behaupten, bei den Altvorderen habe es sich um ein Devotionsopfer gegen die Feinde gehandelt, damit die Öffnet internen Link im aktuellen FensterNemesis, das heißt eine Form der Schicksalsgöttin, sich an dem wie in Schlachten vergossenen Bürgerblut ersättige. (7) Andere Schriftsteller vertreten die Ansicht, die ich für wahrscheinlicher halte, die zum Ausmarsch bestimmten Römer hätten Kämpfe, Wunden, Waffen und das Handgemenge ungeschützter Männer schauen sollen, damit sie im Krieg die bewaffneten Feinde nicht fürchteten oder vor Wunden und Blut zurückschauderten."

Lit.: K.E. Welch, The Roman Amphitheatre. From its origins to the Colosseum (Cambridge 2007) 81.

Literatur

H. Brandt, Kommentar zur Vita Maximi et Balbini der Historia Augusta, Antiquitas, Reihe 4, Serie 3, Band 2 (Bonn 1996)

weblinks:

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