Maximinus Thrax oder Maximinus I. wurde 172/173 oder erst einige Jahre später vermutlich in Thrakien geboren. Von 235-238 war er römischer Kaiser und starb in Öffnet internen Link im aktuellen FensterAquileia. Er gilt traditionell als der erste „Soldatenkaiser“. Die Reichskrise des 3. Jahrhunderts solle mit ihm begonnen haben.

Quellen

Herodian VII 3,5:

„Solange diese grausamen Handlungen nur Einzelne betrafen und das Unheil im Kreis der dem Kaiser am nächsten stehenden Personen blieb, fand dasselbe bei der großen Masse des Volkes in den Städten oder den Provinzen keine große Anteilnahme. Denn die Unfälle derer, die für große Herren oder reiche Leute gelten, sind für die Pöbelmassen nicht nur kein Gegenstand teilnehmenden Interesses, sondern für viele Schlechtgesinnte und Nichtsnutze zuweilen sogar Gegenstand der Schadenfreude aus Mißgunst gegen die Höherstehenden und Reichen. Anders aber stellte sich die Sache dar, als Maximinus, nachdem er die meisten vornehmen Häuser an den Bettelstab gebracht hatte, da er die so gewonnenen Summen für klein und unbedeutend und seinem Verlangen nicht entsprechend erachtete, sich jetzt an das Vermögen der Gemeinden machte, alle öffentlichen Gelder beschlagnahmte, die zu Kornanschaffungen oder Spenden für das niedere Volk gesammelt waren, oder für Theatervorstellungen und Feste als Fond dienten, und Tempelweihgeschenke, Götterbilder und Ehrenstatuen der Heroen sowie jeden Schmuck eines öffentlichen Gebäudes oder einer Zierde der Stadt, ja selbst jedes Material, aus dem Geld gemacht werden konnte, samt und sonders einschmelzen ließ." (Übers. nach A. Stahr)

Lit.: I. Bekker, Herodiani Ab excessu divi Marci libri octo (Leipzig 1855); L. Mendelssohn, Herodiani Ab excessu divi Marci libri octo (Leipzig 1883); K. von Stavenhagen (Hrsg.), Herodianus: Ab excessu divi Marci libri octo (Stuttgart 1967); C.R. Whittaker, Herodian. With an English translation, Loeb Classical Library (London 1969); F.L. Müller, Herodian. Geschichte des Kaisertums nach Marc Aurel (Stuttgart 1996); G.A. Detharding, Herodiani Römische Historie in Acht Büchern. Nebst einer Vorbereitung Herrn Ludwig von Holbergs, Freyherrn der Baronie Holberg (Kopenhangen/Leipzig 1747);  J.G. Conradi, Herodian’s Lebensbeschreibung der römischen Kaiser, von Kommodus bis auf Gordian den jüngern, I-VIII (Frankfurt am Main 1784); Chr.N. Osiander, Herodian’s Geschichte des Kaiserthums seit dem Tode des Markus, I-II (Stuttgart 1830); Öffnet externen Link in neuem FensterA. Stahr, Herodian’s Geschichte des römischen Kaiserthums seit Marc Aurel (Stuttgart 1858) 187-188.

Epigraphische Belege

Öffnet internen Link im aktuellen FensterVirunum, Amphitheater; AE 2004, 1072.

Literatur

J. Burian, Maximinus Thrax. Sein Bild bei Herodian und in der Historia Augusta, Philologus 132, 1988, 230 ff.

K. Dietz, Senatus contra principem. Untersuchungen zur senatorischen Opposition gegen Kaiser Maximinus Thrax, Vestigia 29 (München 1980)

A. Lippold, Kommentar zur Vita Maximini Duo der Historia Augusta, Antiquitas Reihe 4, Serie 3, Band 1 (Bonn 1991)

H. Börm, Die Herrschaft des Kaisers Maximinus Thrax und das Sechskaiserjahr 238. Der Beginn der „Reichskrise“?, Gymnasium 115, 2008, 69 ff.

K. Haegemans, Imperial Authority and Dissent. The Roman Empire in AD 235–238 (Löwen 2010)

weblinks:

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