Codex Theod. 9.18. ad legem Fabiam
Codex Theodosianus IX 18,1:

Bestimmung aus dem Jahre 315, festgehalten im Jahre 438.

Imp. Constantinus A. ad Domitium Celsum vicarium Africae.
plagiarii, qui viventium filiorum miserandas infligunt parentibus orbitates, metalli poena cum ceteris ante cognitis suppliciis tenebantur. si quis tamen eiusmodi reus fuerit oblatus, posteaquam super crimine patuerit, servus quidem vel libertate donatus bestiis primo quoque munere obiiciatur, liber autem sub hac forma in ludum detur gladiatorium, ut, antequam aliquid faciat, quo se defendere possit, gladio consumatur. eos autem, qui pro hoc crimine iam in metallum dati sunt, numquam revocari praecipimus.
dat. kal. Aug. Constantino A. IV. et Licinio IV. coss. interpretatio. 

„Kaiser Öffnet internen Link im aktuellen FensterKonstantin Augustus an Domitius Celsus, vicarius von Africa. Wenn irgendjemand in Zukunft eines solchen Verbrechens beschuldigt wird und seine Schuld offenkundig ist, soll er, sofern er ein Sklave oder Freigelassener ist, beim nächsten öffentlichen Schauspiel den wilden Tieren übergeben werden; wenn er aber frei geboren ist, soll er unter dem Vorbehalt an eine Gladiatorenschule übergeben werden, dass er mit dem Schwert getötet wird, bevor er irgendetwas unternimmt, um sich der Bestrafung zu entziehen. An den Kalenden des August, während des 4. Konsulats der Kaiser Öffnet internen Link im aktuellen FensterKonstantin und Licinius."

Lit.: Öffnet externen Link in neuem FensterRE III 2 (Stuttgart 1899) 1883 s.v. Celsus Nr. 14 (Seeck); D. Potter, Constantine the Emperor (Oxford 2013) 175.

CTH 16.10.3 (1. November 342):

Idem AA. ad Catullinum praefectum urbi.
Quamquam omnis superstitio penitus eruenda sit, tamen volumus, ut aedes templorum, quae extra muros sunt positae, intactae incorruptaeque consistant. nam cum ex nonnullis vel ludorum vel circensium vel agonum origo fuerit exorta, non convenit ea convelli, ex quibus populo romano praebeatur priscarum sollemnitas voluptatum.
dat. kal. nov. Constantio IIII et Constante III AA. conss.

„Gleichfalls die Augusti an Catullinus, den Stadtpräfekten.
Auch wenn jeglicher Aberglaube verboten ist, so wollen wir dennoch, dass die Gebäude der Tempel, welche außerhalb der Stadtmauern liegen, unangetastet und unbeschädigt bestehen bleiben. Denn weil von einigen der Ursprung weder von Spielen noch von Zirkusrennen oder von Agonen ausgemerzt werden wird, erscheint es unangebracht, die abzuschaffen, von denen dem römischen Volk die Feierlichkeiten der althergebrachten voluptates gezeigt werden soll. Erlassen am Tag der Kalenden des November von den Augusti Öffnet internen Link im aktuellen FensterConstantius an seinem vierten Konsulat und von Öffnet internen Link im aktuellen FensterConstans an seinem dritten Konsulat."

CTh 16.10.17 (399 n.Chr.):

Idem AA. Apollodoro proconsuli Africae.
Ut profanos ritus iam salubri lege submovimus, ita festos conventus civium et communem omnium laetitiam non patimur submoveri. unde absque ullo sacrificio atque ulla superstitione damnabili exhiberi populo voluptates secundum veterem consuetudinem, iniri etiam festa convivia, si quando exigunt publica vota, decernimus.
dat. XIII kal. Sept. Patavi Öffnet externen Link in neuem FensterTheodoro v. c. cons.

„Gleichfalls die Augusti an Apollodoros, den Prokonsul von Africa. So wie wir in einem heilsamen Gesetz die heidnischen Riten verboten haben, in dieser Weise erlauben wir nicht, dass festliche Zusammenkünfte von Bürgern und von ganzen Gemeinden abgehalten werden. Gemäß der überkommenen Sitte gestatten wir aber, dass dem Volk allein voluptates ohne ein Opfer und ohne verdammenswerten Aberglauben veranstaltet werden, und dass sie an feierlichen Banketten teilnehmen, wenn sie nach öffentlichem Beschluss abgehalten werden. Erlassen am 13. Tag Kalenden des September in Öffnet internen Link im aktuellen FensterPadua von Öffnet externen Link in neuem FensterTheodoros, Consul."

Kommentar: In diesem Gesetz werden öffentliche Feiern als vom heidnischen Ritus abgekoppelte voluptates erlaubt, wohingegen die mit heidnischen Riten verbundenen und hierauf beruhenden Zusammenkünfte verboten werden.

Lit.: M.R. Salzmann, On Roman time. The codex-calendar of 354 and the rhythms of urban life in late antiquity (Berkeley - Oxford 1990) 237-238; F. Graf, Roman Festivals in the Greek East: From the Early Empire to the Middle Byzantine era (Cambridge 2015) 155.