Elagabal wurde im Jahr 204 wahrscheinlich in Rom geboren und war syrischer Herkunft. Vom 16. Mai 218 bis zu seiner Ermordung am 11. März 222 war er römischer Kaiser, und zwar der Dritte der severischen Dynastie. Sein Vater war der aus Apameia in Syrien stammende Ritter Sextus Varius Marcellus. Seine Mutter war Julia Soaemias Bassiana, die ältere der beiden Töchter der Julia Maesa, der Schwester der Kaiserin Julia Domna bzw. der Frau von
Septimius Severus und der Mutter von
Caracalla. Damit war Elagabal als Großneffe der Kaiserin und kein unmittelbarer Nachkomme des Septimius Severus.
Cassius Dio LXXX 9,2.
Cassius Dio LXXX 10,2.
Cassius Dio LXXX 14,2-3.
Cassius Dio LXXX 15,1.
Cassius Dio LXXX 16,1-2.
SHA Elagabalus XXII 2-XXIII 2.
Literatur
SHA XVII 8:
Opera publica ipsius praeter aedem Heliogabali dei, quem Solem alii, alii lovem dicunt, et amphitheatri instaurationem post exustionem et lavacrum in vico Sulpicio, quod Antoninus Severi filius coeperat, nulla extant.
„Öffentliche Bauten gibt es von ihm keine, mit Ausnahme des Tempels des Gottes Heliogabalus, den die einen als Sonnengott, die anderen als Jupiter bezeichnen, und des nach einer Feuersbrunst wiederaufgebauten Amphitheaters und des Bades in der Sulpiciusstraße, das Antoninus (d.i. Caracalla), der Sohn des Severus begonnen hatte."
SHA XXII 2-XXIII 2:
XXII (2) Quod quidem et ludis suis exhibuit, cum et ursos decem et decem glires et decem lactucas et decem auri libras in sorte habuit. (3) Primusque hunc morem sortis instituit, quem nunc videmus. sed vere ad sortem scaenicos vocavit, cum et canes mortuos et libram bubulae carnis haberet in sorte et item centum aureos et mille argenteos et centum folles aeris et alia talia. (4) Quae populus tam libenter accepit, ut eum postea imperare gratularentur.
„XXII 2: Übrigens hielt er es so auch bei den Spielen: Da gab es auf ein Los 10 Bären und auf ein andres 10 Haselmäuse oder 10 Lattichstengel und andererseits 10 Pfund Gold. 3. Er war der Erste, der diese noch heute übliche Art zu losen einführte. Aber zu einer richrtigen Losung lud er die Schauspieler ein, wobei er eigens tote Hunde und ein Pfund Rindfleisch zu gewinnen gab und andererseits wieder 100 Goldstücke und 1.000 Silbermünzen und 100 Kupfermünzen und anderes dergleichen. Diese Scherze fanden solchen Beifall beim Volk, dass man sich nachmals zu seiner Thronbesteigung beglückwünschte."
XXIII (1) Fertur in euripis vino ploenis navales circenses exhibuisse, pallia de oenanthio fudisse et elefantorum quattuor quadrigas in Vaticano agitasse dirutis sepulchris, quae obsistebant, iunxisse etiam camelos quaternos ad currus in circo privato spectaculo. (2) Serpentes per Marsicae gentis sacerdotes collegisse fertur eosque subito ante lucem, ut solet populus ad ludos celebres convenire, effudisse, multosque adflictos morsu et fuga.
„XXIII 1: Er soll auf mit Wein gefüllten Gräben im Zirkus Seeschlachten veranstaltet, die Männer der Zuschauer mit Waldrebenessenz besprengt haben und vier Elefantenquadrigen auf dem Vatikan sich haben tummeln lassen, nachdem die im Wege stehenden Gräber entfernt waren. Auch soll er je vier Kamele im Rahmen einer Privatvorstellung im Zirkus vor den Wagen gespannt haben. Er soll Schlangen durch Priester des Marservolkes haben sammeln lassen. Diese Schlangen habe er unvermutet noch vor Sonnenaufgang zu der Stunde losgelassen, da das Volk sich zu den großen Schauspielen einzustellen pflegt. Dabei kamen viele durch Bisse oder auf der Flucht zu Schaden."
SHA XXV 4:
XXV (4) In mimicis adulteriis ea, quae solent simulato fieri, effici ad verum iussit. (5) Meretrices a lenonibus cunctis redemit saepe et manumisit. (6) Cum inter fabulas privatas sermo esset ortus, quanti herniosi esse possent in urbe Roma, iussit omnes notari eosque ad balneas suas exhiberi et cum isdem lavit, nonnullis etiam honestis. (7) Gladiatores ante convivium pugnantes sibi et pyctas frequenter exhibuit. (8) Stravit sibi triclinium in summo lusorio et, dum pranderet, noxios et venationes sibi exhibuit.
„Er ordnete an, dass bei Mimusvorführungen in Ehebruchszenen, die sonst nur nachgestellten Handlungen wirklich vollzogen wurden. Oft kaufte er von allen Hurenwirten die Dirnen und ließ sie frei. Als einst in vertrauter Unterredung das Gespräch darauf kam, wie groß die Zahl der Bruchleiden in der Stadt Rom sein möge, ließ er diese sämtlich erfassen und in seine Bäder bringen, wo er zusammen mit ihnen badete. Es befanden sich auch etliche Standespersonen unter ihnen. Bei Tisch ließ er sich häufig Kämpfe von Gladiatoren und Boxern vorführen. Auf dem obersten Rang des Amphitheaters ließ er sich für die Tafel decken und sah während der Mahlzeiten dem Kampf der Verurteiletn und den Tierhetzen zu."
Lit.: M. Papini, Munera gladiatoria e venationes nel mondo delle immagini, Memorie, Accademia nazionale dei Lincei, Classe di scienze morali, storiche e filologiche, Accademia nazionale dei Lincei. Classe di scienze morali, storiche e filologiche, Atti della Accademia nazionale dei Lincei 19 (Rom 2004) 54; K.M. Coleman, M. Valerii Martialis liber spectaculorum (Oxford 2006) 64.